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Rems-Murr-Klinikum Winnenden bekommt eine Infektionsstation
Größtmögliche Patientensicherheit auch bei steigenden Infektionszahlen
Am Rems-Murr-Klinikum Winnenden soll bis Ende dieses Jahres neben dem Eingang zur Notaufnahme eine standortübergreifende Infektionsstation mit bis zu 72 Betten gebaut werden. Der dafür notwendige Bauantrag wurde heute beim Baurechtsamts der Stadt Winnenden eingereicht. Mit der Infektionsstation wird ein vom Hauptgebäude komplett abgetrennter Bereich für Corona-Verdachtsfälle und die Behandlung von infizierten Patienten geschaffen. Durch die räumliche Trennung soll ein größtmöglicher Infektionsschutz für andere Patienten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichergestellt werden. Dank der Nähe zur Notaufnahme können außerdem Verdachts- und Infektionsfälle auf kurzem Wege und direkt in der Infektionsstation untergebracht werden.
„Diese zusätzliche, temporäre Station ist unsere Antwort auf ein zu erwartendes längerfristiges Infektionsgeschehen. Wir sind bisher immer gut damit gefahren, vorausschauend zu planen. Innerhalb kürzester Zeit wurde eine Corona-Teststation etabliert und es ist uns gelungen, schon frühzeitig ausreichend Schutzausrüstung zu beschaffen. Ebenso wurden unmittelbar nach der „heißen Phase“ die Patienten- und Besucherströme in den Kliniken professionell organisiert. Die Infektionsstation ist der letzte Baustein einer umfassenden Strategie zur Bekämpfung der Corona-Pandemie“, so Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Richard Sigel. „Es freut mich, dass nach einem einstimmigen Beschluss des Aufsichtsrats im Juni diese Woche auch das Sozialministerium dem Vorhaben grünes Licht erteilt hat. Mir war dabei wichtig, dass sich die Errichtung einer modularen Infektionsstation nicht negativ auf die mit dem Kreistag gemeinsam entwickelte Campusentwicklung der Rems-Murr-Kliniken in Winnenden und Schorndorf und deren Förderung auswirkt. Denn die Aufnahme des Erweiterungsbaus in Winnenden als Alternativprojekt im Rahmen des Jahreskrankenhausbauprogramms 2020 war ein klares politisches Signal des Sozialministeriums an die Rems-Murr-Kliniken und deren Arbeit,“ so der Landrat weiter. Darüber hinaus bestehe aber nun auch die Aufgabe, das Thema Infektionsschutz ganzheitlich in den Blick zu nehmen und bei der weiteren Campus-Entwicklung dauerhaft zu etablieren.
„Die Sicherheit unserer Patienten steht für uns an erster Stelle,“ sagt Geschäftsführer Dr. Marc Nickel. „Mit der Isolierstation können wir den regulären Betrieb des Krankenhauses komplett vom Infektionsgeschehen trennen, ohne den Normalbetrieb einzuschränken. Natürlich gelten unsere strengen Hygiene- und Schutzbestimmungen weiterhin überall. Die Menschen sollten bei Beschwerden, wie zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen, dringend ins Krankenhaus gehen und nicht aus Angst vor Infektionen notwendige Behandlungen verschieben“, so der Geschäftsführer. Er verweist auch darauf, dass die Rems-Murr-Kliniken vor der Corona-Krise in Schorndorf und Winnenden an der Auslastungsgrenze waren. „Unser Ziel muss es sein, trotz steigender Infektions- und damit Patientenzahlen in der Lage zu sein, unseren Versorgungsauftrag wahrnehmen zu können. Mit der zusätzlichen standortübergreifenden Station haben wir jetzt auch die Kapazitäten, um Patienten einer möglichen zweiten Welle behandeln zu können ohne den Regelbetrieb einzuschränken.“ Der Bürgermeister der Stadt Winnenden, Norbert Sailer, sichert die Unterstützung der Stadt zu: „Die Stadt Winnenden hilft bei der Infektionsstation, wo es notwendig ist. Das Baurechtsamt prüft aktuell den Bauauftrag. Wir informieren jetzt die Anwohner und die Öffentlichkeit. Da es sich um einen einfachen Modulbau handelt, werden sich Baulärm und Schmutz in Grenzen halten. Ich danke Dr. Sigel sowie Dr. Nickel und seinem Team, dass dieses Vorhaben so schnell umgesetzt werden kann. Die Menschen in Winnenden und im Rems-Murr-Kreis können sich auf eine sichere und bestmögliche Gesundheitsversorgung verlassen.“
Mit einer gesonderten Infektionsstation sollen die Corona-Bereiche in Winnenden und Schorndorf zentralisiert werden. Die direkte Nähe zur Interdisziplinären Notaufnahme (INA) beschleunigt dabei den Aufnahmeprozess, hält die Wege zur Diagnostik kurz und erlaubt eine klare Trennung von den Normalstationen. Besonders die ärztlich-pflegerische Expertise wird in diesem Bereich gebündelt und Prozessfehler, die zu Ausbruchsszenarien führen, weitestgehend ausgeschlossen. Im Zuge der weiteren Planungen an den beiden Standorten Winnenden und Schorndorf wird das Thema Infektionsschutz verstärkt mit einfließen, um diesen, für die Patientensicherheit entscheidenden Aspekt, dauerhaft zu etablieren.
Der zweistöckige Bau hat den Planungen zufolge nominell 72 Betten, bei Einzelisolation würden 36 Betten zur Verfügung stehen.
Text: Rems-Murr-Kliniken (ries/6.8.20)