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Demenzfachberatung
Die Demenzfachberatung im Rems-Murr-Kreis ist als Teil der Stabstelle Sozialplanung für Senioren ausgewiesen und vernetzt. Die Demenzfachberatung arbeitet in folgenden Bereichen der Senioren-/Altenarbeit:
- Altenhilfeplanung und Sozialplanung mit dem Fokus auf Menschen mit Demenz sowie deren Zu- und Angehörigen.
- Beratung von Einrichtungen, Institutionen, Politik, Gruppierungen und Initiativen
- Planung und Bescheidung von Angeboten zur Unterstützung im Alltag nach §45a,c,d SGB XI UstA-VO BW (Formulare zur Antragstellung in Infobox Downloadbereich)
- Entwicklung von neuen Ansätzen und Konzeptionen
- Anregen und Initiieren von bedarfsgerechten Angeboten
- Angebot von Fortbildungen, Fachtagungen und Veranstaltungen, Informationen rund um das Thema Demenz
- Öffentliche Vorträge und Informationsveranstaltungen
- Moderation und Initiierung thematischer Arbeitskreise
- Vernetzung und Netzwerkarbeit
- Persönliche und individuelle Information und Beratung für Betroffene und für deren Zu- und Angehörigen, erhalten Sie beim Pflegestützpunkt Rems-Murr-Kreis
"5 Esslinger" inklusiv - Bewegungsangebote für Menschen mit und ohne Demenz feiern 10-jähriges Bestehen
Von der Idee zum konkreten Angebot
Menschen mit Demenz erleben nach der Diagnose in der Regel eine regelrechte Zäsur in ihrem Leben. Ängste und Befürchtungen führen oftmals zu Rückzug und in Depression. Gleichzeitig reagiert die Umwelt häufig mit Unverständnis oder Ausgrenzung. Gelebter Alltag entwickelt sich eher zur Ausnahme als zur Selbstverständlichkeit. Leider ist davon auch das für uns Menschen so wichtige Element „Bewegung“ betroffen. Für Menschen die sich noch nie bewegt haben ist der Einstieg fast unüberwindlich und organisierte Anbieter fangen erst langsam an, auf das Problem aufmerksam zu werden. Der somit entstandene Verlust an Sozialkontakten und körperlicher Betätigung führt unweigerlich zur Verschlechterung der gesundheitlichen Situation und Minderung der Lebensqualität.
Die Idee entstand, ein regelmäßiges, niedrigschwelliges Bewegungsangebot zu schaffen, welches von gesunden und (kognitiv) beeinträchtigten Menschen besucht werden kann. Es soll fundierte Bewegungsübungen vermitteln, ohne von Leistungsgedanken geprägt zu sein. Bei allem soll und darf der Spaß nicht zu kurz kommen.
Ziel des Angebots
Menschen mit Demenz sollen die Möglichkeit haben, normalen Lebensalltag in Form eines Bewegungsangebotes, zusammen mit gesunden Menschen zu erleben. Spaß, Lebensfreude und Selbstbestimmtheit stehen im Vordergrund. Dazu gehört auch, dass für die Teilnehmer keine finanziellen Hürden, in Form von Teilnahmegebühren oder ähnlichem, entstehen. Gleichzeitig ermöglicht es den Menschen ohne Beeinträchtigung ihre Berührungsängste abzubauen. Die Demenzkrankheit soll nicht mehr als ausgrenzendes Element, sondern als ein Teil des gesellschaftlichen Lebens begriffen werden.
Rahmenbedingungen
Das Angebot findet an jedem Standort jeweils für ca. 1 Stunde statt. Es wird ganzjährig im Freien (teilweise mit Überdachung) abgehalten. Das Programm basiert auf den Bewegungsformen nach den von Dr. Martin Runge entwickelten „5 Esslinger“. Durchgeführt wird das Angebot an jedem Standort von mindestens zwei ehrenamtlichen Überleiter*innen. An- oder Abmeldungen sind nicht erforderlich, es ist kostenfrei und zur Ausstattung werden lediglich Schuhe mit festem Halt empfohlen.
Ausgangspunkt ist die sorgfältige Auswahl der Übungsleiter*innen. Die zumeist 1 ½ tägige Schulung der Übungsleiter*innen für die 5 Esslinger stellt die Vorbedingung für den Aspekt der Bewegung unseres Angebots dar. Weitere motorische Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, können jedoch das Bewegungsangebot vielfältiger machen.
Unbedingt erforderlich sind gewisse Grundkenntnisse über Demenz und dem Umgang mit Menschen mit kognitiven Einschränkungen, sowie deren Angehöriger. Im Bedarfsfall werden die Übungsleiter*innen durch die Demenzfachberatung im Landratsamt hierfür vorbereitet und geschult, insbesondere wenn die ehrenamtlich tätigen Übungsleiter*innen keinen pflegerisch / betreuerischen Hintergrund mitbringen. Sie wurden bewegungstechnisch geschult.
In unmittelbarer Nähe muss es zugängliche Toiletten geben. In unserem Fall liegt in ca. 200 m Entfernung eine öffentliche Toilettenanlage.
Für das Konzept, dessen Umsetzung und Weiterentwicklung ist die Demenzfachberatung des Rems-Murr-Kreises zuständig.
Sie wollen auch ein inklusives Bewegungsangebot vor Ort etablieren? Wir unterstützen Sie - Sprechen Sie uns an!