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Krankenhäuser brauchen jetzt schnell eine stabile finanzielle Basis
Landrat Dr. Sigel: Trotz medienwirksamer Versprechen kam in den Rems-Murr-Kliniken bisher kaum Unterstützung an
Nach den Ergebnissen einer Blitzumfrage der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), die in den vergangenen Tagen durchgeführt wurde, fehlen den Krankenhäusern im Land allein im Jahr 2023 mindestens 800 Mio. Euro. Fast die Hälfte davon – 375 Mio. Euro – wurde durch politische Eingriffe in den letzten sechs Monaten verursacht, so die BWKG. Für das Jahr 2023 rechnen 76,8 % der Kliniken mit roten Zahlen. Angesichts dieser massiven wirtschaftlichen Bedrohungen der Krankenhauslandschaft appellieren Landrat Dr. Sigel und Geschäftsführer André Mertel gemeinsam mit der BWKG an die Politik auf Bundes- und Landesebene: Sie fordern sofortige Entlastungs- und Unterstützungsmaßnahmen für die Kliniken.
Der Aufsichtsratsvorsitzender der Rems-Murr-Kliniken, Landrat Dr. Richard Sigel, bestätigt dabei die dramatische Lage: „Wir weisen bereits seit Monaten wiederholt auf die prekäre finanzielle Lage der Krankenhäuser im Land hin – angekommen ist auch bei den Rems-Murr-Kliniken bisher kaum Unterstützung. Trotz medienwirksamer Versprechungen ist nur wenig passiert. Das ist bedenklich und verspielt Vertrauen“, so der Landrat. „Die Rems-Murr-Kliniken stehen strukturell gut da. Wir haben mit der Medizinkonzeption die Gesundheitsversorgung der Menschen im Kreis stetig verbessert. Und wir haben mit der Campusentwicklung einen fundierten Plan für die bauliche Weiterentwicklung beider Klinik-Standorte. Was wir jetzt brauchen ist schnelle Hilfe, damit wir zumindest die durch die Inflation gestiegenen Kosten ausgleichen können.“
Auch der Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, André Mertel, sieht akuten Handlungsbedarf: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen immer wieder an die Belastungsgrenze, um auch bei massiven Infektionswellen wie im vergangenen Winter für die Menschen da zu sein. Da ist es ein fatales Signal der Politik, die Kliniken so im Regen stehen zu lassen,“ so der Geschäftsführer. „Die Rems-Murr-Kliniken sind gut auf die Lauterbach-Pläne vorbereitet. Bis diese jedoch umgesetzt werden, brauchen wir finanzielle Unterstützung, da wir die höheren Kosten nicht über höhere Preise ausgleichen können. Notwendig sind daher ein Inflationsausgleich und für die geringeren Fallzahlen ein Ganzjahresausgleich. Wir werden natürlich weiterhin unser medizinisches Angebot vorantreiben und verbessern, um den Menschen im Kreis eine bestmögliche Gesundheitsversorgung zu bieten. Und wir wissen es zu schätzen, dass in diesen Zeiten Landrat und Landkreis voll zu unseren Kliniken stehen.“
Die BWKG hat heute in eine Pressemitteilung die Zahlen der Blitzumfrage veröffentlicht. Mehr Informationen finden Sie auf der Presseseite der Website der BWKG unter:
(keck/20.3.23)