Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 01.06.2022

LEADER-Beteiligung zeigt interessante Ansätze für die Region

Unter dem Motto „Starke Wurzeln, starke Menschen: Schwäbischer Wald" startete die Region Schwäbischer Wald in den Beteiligungsprozess zur Neubewerbung als LEADER-Kulisse. Vier öffentliche Workshops boten den Menschen der Region Gelegenheit zum Mitreden und Mitgestalten – inklusive spannender Projektideen.

Diskussionsfreudige Wochen liegen hinter der LEADER-Region Schwäbischer Wald. In vier Workshops in allen vier Landkreisen brachten sich über 50 Personen zu den Themen Gemeindeentwicklung, Tourismus, Wirtschaft und Bioökonomie ein. Annette Ehle, Vorsitzende des LEADER-Vereines zeigt sich begeistert von den zahlreichen Ideen und Meinungen: „Bei LEADER spielt der Bottom-Up-Ansatz eine wichtige Rolle. Die Menschen der Region kennen die Stärken und Schwächen ihrer Heimat – und das haben sie uns gezeigt.“ So klärten sich unter anderem diese Fragen: Was läuft gut in der Region? Wo sind Herausforderungen, die wir lösen müssen? Wer ist schon dran an den Themen und möchte Ideen umsetzen?

Wohlfühlen, darin waren sich die Workshopteilnehmer:innen einig, das ist im Schwäbischen Wald ganz einfach: überschaubare Dorfgemeinschaften, naturnahe Erlebnisse und interessante Menschen begeistern sowohl Einheimische als auch naturbegeisterte Besucher:innen. Ob es gelingt, Naturschutz, Tourismus, örtliche Infrastruktur und ländliche Gegend unter einen Hut zu bekommen, dieser Frage gingen die Diskutanten nach. Sie berichteten von teilweise fehlenden Angeboten im gastronomischen Bereich, im öffentlichen Nahverkehr sowie bei der medizinischen Versorgung. Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist es nicht nur schwierig, passende Angebote zu finden, sie mahnen auch fehlende Informationen im Vorfeld zu Veranstaltungen an: Müssen am Veranstaltungsort Treppen überwunden werden? Ist ein behindertengerechtes WC vorhanden?

Wofür es sich lohnt, in den Schwäbischen Wald zu kommen, diese Antwort fiel eindeutig aus: Nähe zur Natur, Ruhe und Vielfalt. Genau diese „weichen“ Standortfaktoren, und den daraus resultierenden Wohlfühlfaktor, sahen die Teilnehmer:innen des Workshops zum Thema Lokales und Digitales Wirtschaften als Chance an, Fachkräfte für die Region zu gewinnen. Tragen zukünftige LEADER-Projekte dazu bei, dieses Wohlfühlen auch über die Kulissengrenzen hinweg zu vermitteln, wird das die Region und die Unternehmen stärken. Der Austausch von lokalen Betrieben, z.B. in Form von regelmäßigen Netzwerktreffen, wird als Möglichkeit genannt, lokale Wertschöpfungsketten zu bilden.

Mit der Bioökonomie, einem Begriff, der derzeit in aller Munde ist, beschäftigten sich die Teilnehmer:innen im vierten Workshop. Sie diskutierten engagiert, wie die zahlreich vorhandenen biologischen Ressourcen im Schwäbischen Wald zum nachhaltigen Wirtschaften beitragen und konzentrierten sich dabei vor allem auf Wald, Holz, Streuobst, Agrar- und Gartenprodukte. So kann beispielweise Holz aus dem Schwäbischen Wald oder Schnittgut aus Streuobstwiesen zu Holzkohle verarbeitet werden. Der Verein Regionalentwicklung Schwäbischer Wald freut sich schon jetzt auf starke Menschen in der neuen Förderphase, die solche und weitere Zukunftsprojekte und Vorstellungen aufgreifen und weiterentwickeln.

Das komplette Bewerbungskonzept stellt die Region am Mittwoch, den 29. Juni 2022 in der Festhalle Murrhardt vor und lädt dazu alle Interessierten herzlich ein. Beginn ist um 18 Uhr. Alle Informationen zur Region, Neubewerbung und den bisherigen Projekten finden sich unter www.leader-schwaebischerwald.de

(keck/3.6.22)

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