Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 14.10.2019

Gartenschau-Macher ziehen Bilanz: Rund 2 Millionen Besucher

Bei einer Pressekonferenz zogen die Gesellschafter der Gartenschau eine äußerst positive Bilanz. Foto: Bebop media, Danijel Grbic
Auf der Luitenbächer Höhe in Weinstadt zogen die Gartenschau-Macher Bilanz.
Die erste interkommunale Gartenschau war ein voller Erfolg / Landrat Dr. Sigel: "Das Remstal ist zu einer Marke geworden - darauf sind wir stolz."Remstal. 164 Tage verwandelte sich das Remstal in einen unendlichen Garten. Mit dem Start der bundesweit ersten Gartenschau in 16 Städten und Gemeinden am 10. Mai 2019 begann nicht nur ein noch die da gewesenes Projekt, es entwickelte sich auch ein neues Wir-Gefühl im Remstal. Die Menschen machten sich auf den Weg, um das neu entstandene Naherholungsgebiet vor den Toren Stuttgarts zu erkunden. Der mit vier Sternen ausgezeichnete Remstal-Radweg wurde ab Tag eins bestens angenommen. An den Wochenenden wurden in vielen Kommunen zu Höchstzeiten bis zu 200 Radfahrer pro Stunde gezählt, überwiegend kamen Pedelecs-zum Einsatz. „Wenn man die Leute angesprochen hat, sind sie meistens mit dem Zug bis nach Mögglingen gefahren und dann immer der Rems entlang bis nach Remseck am Neckar geradelt“, berichtet Gartenschau-Geschäftsführer Thorsten Englert bei der Bilanz-Pressekonferenz. Auch die zahlreichen neuen Wanderangebote, wie die sechs Qualitätswanderwege oder auch der RemstalWeg, entpuppten sich als beliebtes Ausflugsziel. Allein an der 24|12 Stunden Wanderung durchs Remstal nahmen 1.100 Wanderbegeisterte teil. Ebenfalls sehr stark nachgefragt war die neue Kanuroute von Weinstadt nach Waiblingen. Hier konnten zwischen Juni bis September rund 3.000 Gäste gezählt werden. Bewegung war ebenso beliebt wie Genuss. Die acht Koch-Duelle des Ersten Remstaler Koch-Duells waren durchweg gut besucht. Zwischen 120 und 160 Gäste ließen sich pro Abend bei einem Vier Gänge Menü verwöhnen. Die Genuss-Edition zur Remstal Gartenschau entpuppte sich als absoluter Verkaufsschlager. Über 16.500 Flaschen gingen über die Ladentheke der Fellbacher Weingärtner. Auch der Gartenschau Genuss-Bus war oft bis in die letzte Reihe belegt. Besonders nachgefragt war die Bustour „REMS-TO-TAL“, die durch die 16 Kommunen führte. Rund 3.000 Personen konnte das Busunternehmen Dannenmann verzeichnen.Ein weiteres Highlight der Remstal Gartenschau 2019 waren die Erlebnisgärten in Schorndorf und Schwäbisch Gmünd. Mehr als eine Million Besucher kamen, um sich die wechselnden Blumenschauen und Gartenausstellungen anzusehen. Auch die drei Blumenausstellungen in Kernen sowie die in Fellbach von Meisterschülern der Floristenmeisterschule Stuttgart kamen sehr gut an. „Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Wir hätten nie gedacht, dass ich so viele Menschen auf den Weg machen, um unser wunderschönes Remstal zu entdecken“, sagt Thorsten Englert. Mit mehr als 10.000 Veranstaltungsangeboten rund um die Themen Natur, Genuss, Kultur und Bewegung hatten die Remstäler und Gäste die Qual der Wahl. „Das Wetter hat eigentlich die meiste Zeit mitgespielt und wenn nicht, dann sind die Menschen trotzdem gekommen“, bilanziert der Geschäftsführer. „Alle Städte und Gemeinden sind rundum zufrieden und ich möchte hier keine Kommune mit der anderen vergleichen aber um nur ein paar Zahlen zu nennen: 70.000 Besucher bei der Tiny House-Ausstellung in Weinstadt, 40.000 verkaufte Kugeln bei der Herzoglichen Kugelbahn in Kernen und ca. 100.000 Besucher im Park im alten Bahndamm in Böbingen, einer der kleinsten Kommunen im Remstal. Alles in allem ergibt das rund zwei Millionen Gäste auf unserer Remstal Gartenschau 2019.“ „Sie haben mit Ihrer Gartenschau eindrücklich demonstriert, dass diese nicht nur im Herzen einer einzelnen Stadt oder an ihrem Rand in einem räumlich klar abgrenzten Bereich realisierbar ist. Mit der Remstal Gartenschau wurde deutlich, dass man Gartenschau auch in einem ganz anderen, viel größeren Maßstab denken und durchführen kann. Die Attraktivität des Landschaftsraums ist enorm gewachsen“, stellt Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, fest.Regierungspräsident Wolfgang Reimer beglückwünschte die beteiligten Kommunen und Landkreise zu einer gelungenen Gartenschau: „Die Bevölkerung im Remstal und die vielen Besucherinnen und Besucher über die Region hinaus haben die Remstal Gartenschau zu einem einzigartigen Projekt gemacht. Herzlichen Glückwunsch dazu. Die Gartenschau wirkt weit über das Jahr 2019 hinaus: Es freut mich, dass sehr viele Projekte für eine Nachnutzung zur Verfügung stehen. Außerdem bin ich überzeugt, dass die Gartenschau zu einer noch höheren Wertschätzung von Natur und Landschaft beigetragen hat und viele Menschen die wunderschöne Umgebung im Remstal nun wieder bewusster wahrnehmen.“Gerhard Hugenschmidt, Vorsitzender der Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen mbH (bwgrün.de) sagt: „Es gab trotz aller Unterschiede Ausstellungsbereiche und Daueranlagen und natürlich waren auch die gärtnerischen Beiträge als Kernstück jeder Gartenschau wieder wertvoll. Das Motto der Remstal Gartenschau „Entdecke den unendlichen Garten“ nahmen die Landschaftsgärtner natürlich gerne auf. Gärtnerische Highlights des VGL waren die temporären Vorgärten, die Baumpflanzaktion der Freundschaftsbäume sowie die Schaugärten in Schorndorf. Hier konnte der Berufsstand wie gewohnt zeigen, was er draufhat.“Dipl. Ing. Thomas S. Bopp, Regionalpräsident vom Verband Region Stuttgart, sagt: „Der Erfolg der Remstal Gartenschau könnte nicht größer sein. Aus dem Masterplan Landschaftspark Remstal der Region wurde die erste interkommunale Gartenschau für einen ganzen Landschaftsraum. Gewinner sind die Menschen in 16 Städten und Gemeinden des Remstals, aber auch in der ganzen Region Stuttgart. Denn das Geschaffene bleibt über das formale Ende der Gartenschau bestehen. Rad- und Wanderwege, Kanuroute, 16 Architekturstationen, herrlich herausgeputzte Ortskerne und ein neues Bewusstsein für unsere tolle Landschaft sind ebenso bleibende Werte wie die interkommunale Freundschaft, die in der Vorbereitungszeit entstanden ist. Ich danke allen Akteuren, die zum Gelingen beigetragen haben und gratuliere für den Verband Region Stuttgart zu dem grandiosen Erfolg.“Landrat Dr. Richard Sigel, Rems-Murr-Kreis: „Die Remstal Gartenschau hat gezeigt, wie lebenswert unser Remstal ist und welche Schätze es bietet: Wir haben miteinander vieles geschaffen, das unser Remstal langfristig attraktiv macht, und es ist ein Wir-Gefühl entstanden, das bleibt. Das Remstal ist zu einer Marke geworden, auf die wir stolz sind.“Am 19. Oktober findet die große Abschlussfeier der Remstal Gartenschau 2019 in Waiblingen statt. Der Spaten wird dann an das nächste Grünprojekt, die Gartenschau in Eppingen 2021 überreicht. Ab 19 Uhr wird bei „Waiblingen leuchtet“ die Innenstadt in ein farbiges Lichtermeer getaucht. Es gibt Künstlerisches, Kreatives und Kulinarisches in der historischen Altstadt Waiblingens. Ein Feuerwerk bildet den Abschluss der Veranstaltung und der Remstal Gartenschau 2019. Oberbürgermeister Andreas Hesky freut sich, dass seine Stadt Austragungsort der vorerst letzten interkommunalen Veranstaltung sein darf: „Mit der interkommunalen Abschlussfeier in Waiblingen geht eine großartige Gartenschau zu Ende. Die 16 Remstal-Kommunen, die das blaue Band der Rems verbindet, haben gemeinsam viel erreicht. In allen Städten und Gemeinden wurde weit über das Gartenschaujahr hinaus Bleibendes geschaffen. Dabei waren auch die Unterstützung und das Einbringen der drei Landkreise, des Verbands Region Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg wichtig.“Die Vorbereitungen für das Jahr 2020 laufen bereits. Der Tourismusverein Remstal plant gemeinsam mit den Kommunen eine neue, dauerhafte Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen. So soll über die Sommermonate auch weiterhin ein attraktives Programm zwischen Essingen und Remseck am Neckar angeboten werden. Damit wurde der Grundstein für ein nachhaltiges Tourismusangebot gelegt.Weitere HintergrundinformationenDie Remstal Gartenschau 2019 ist die bundesweit erste Gartenschau, die in 16 Städten und Gemeinden stattfindet. 16 Kommunen und 3 Landkreise waren an dieser Gartenschau beteiligt.
  • 72.066 ausgegebene RemstalCards (Dauerkarten)

  • 60 Millionen Euro Investitionen der Kommunen

  • 3 Millionen Euro Förderung vom Land Baden-Württemberg aus dem Programm „Förderung Natur in Stadt und Land“

  • 2 Millionen Euro Fördergelder vom Verband Region Stuttgart für die 11 Kommunen aus dem Fördergebiet für die Projekte „16 Stationen“, „Remsblicke“ und „Wanderwege“

  • 22 Millionen Euro Fördergelder vom Land Baden-Württemberg, projektgebunden

(keck/14.10.19)
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