Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 14.07.2023

EU-Förderung für Arbeitsmarktintegration

ESF/ EU-Förderung für Arbeitsmarktintegration
Mehrere Projekte aus dem Rems-Murr-Kreis werden durch den regionalen ESF unterstützt

Fünf Projekte zur Teilhabe am Arbeitsleben im Rems-Murr-Kreis werden durch Mittel des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert / 750.660 Euro EU-Förderung fließen in die Projekte von 2024 und 2025

Der Arbeitskreis Rems-Murr-Kreis des Europäischen Sozialfonds (ESF) hat auf Grundlage einer festgelegten Arbeitsmarktstrategie sowie einer öffentlichen Ausschreibung und internen Rankingsitzung darüber entschieden, welche Projektanträge eine regionale ESF Plus-Förderung erhalten. In den Programmjahren 2024 und 2025 der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 fließen insgesamt 750.660 Euro Fördermittel in Beschäftigungsprojekte für Menschen im Rems-Murr-Kreis. Damit können fünf der insgesamt sechs eingereichten Projekte im Landkreis durch EU-Mittel gefördert werden.

Alle vom ESF-Arbeitskreis bewilligten Projekte verfolgen folgende Förderpriorität: Nachhaltige Beschäftigung, Fachkräftesicherung, soziale Inklusion, gesellschaftliche Teilhabe sowie die Bekämpfung von Armut. Die Projekte dienen dabei einem spezifischen Ziel: Die Förderung der aktiven Inklusion mit speziellem Blick auf die Verbesserung der Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung und aktiven Teilhabe sowie der Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit insbesondere von benachteiligten Gruppen. Somit kommen die Projekte letztlich Langzeitarbeitslosen, aber auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugute, die vom Schulabbruch bedroht sind oder deren Teilhabenchance zu verbessern ist.

Folgenden fünf Projekte aus dem Rems-Murr-Kreis werden durch den regionalen ESF unterstützt:

Das erste geförderte Projekt „AVdual-Begleitung“ des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis richtet sich an Jugendliche, die überwiegend der Berufsschulpflicht unterliegen und eine fehlende Ausbildungsreife aufweisen. Den Jugendlichen werden individuelle sozialpädagogische Begleitung sowie Trainingsmaßnahmen besonders im Bereich der Berufsorientierung angeboten. Ziel ist es, ihnen zu einer Ausbildung zu verhelfen und einen Schulabschluss zu erlangen, beziehungsweise diesen zu verbessern. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf Bildungsverläufe gelegt, die von der „Corona-Lücke“ geprägt sind, als auch auf Jugendliche mit einem Hintergrund der Flucht, des Asyls und der Zuwanderung.

Das zweite unterstützte Projekt „Startklar 2024-2025 Theorie & Praxis“ der Diakonie Stetten e.V. ist für langzeitarbeitslose, schwer vermittelbare Menschen in komplexen Problemlagen sowie Menschen mit psychischen Erkrankungen konzipiert. Auch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie ist in der Gesellschaft eine deutliche Zunahme dieses Personenkreises festzustellen. Das Stabilisierungs- und Qualifizierungsprojekt zielt mit einem ganzheitlichen Ansatz darauf ab, die gesundheitliche und soziale Lebenssituation der Betroffenen unter Berücksichtigung der individuellen Möglichkeiten zu verbessern, damit diese beruflich wieder Fuß fassen können.

Mit dem dritten Projekt „Sprungbrett 2024/2025 - Vermittlung in Teilzeitausbildung für Leistungsbeziehende im SGB II im Rems-Murr-Kreis“ möchte die ttg team-training GmbH (Allein-)Erziehende und Pflegende, für die der Einstieg in die Erwerbsarbeit aufgrund ihrer Lebenslage erschwert ist, nachhaltig durch Teilzeit- Ausbildungsarrangements in den Arbeitsmarkt vermitteln. Der Träger greift hierbei auf ein Netzwerk mit kooperierenden Firmen im Kreis zurück, die bedarfsorientierte Qualifizierung und Praktika anbieten.

Das vierte Projekt „KIM für Familien“ der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz, getragen vom Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V., ist für arbeitsmarktferne und armutsgefährdete Familien mit und ohne Flucht- oder Migrationshintergrund aus dem Rems-Murr-Kreis. Der Träger setzt hier auf einen familienzentrierten Ansatz und eine bedarfsorientierte Hilfeplanung, um langfristig eine existenzgefährdende Situation der Familie zu verhindern und sie durch die Sensibilisierung in Bezug auf eine gute schulische und/oder berufliche Bildung in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren.

Das fünfte Projekt „get started!“ wird vom Kreisjugendring Rems-Murr e.V. in Kooperation mit der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz durchgeführt. Es leistet intensive sozialpädagogische Begleitung für Schülerinnen und Schüler sowie junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und Behinderung, die nicht mehr hinreichend durch die vorhandenen schulischen Regelunterstützungssysteme erreicht werden können. Durch verschiedene bedarfsgerechte Betreuungs- und Unterstützungsleistungen will das Projekt zu einer nachhaltigen Schul-, Bildungs- und Ausbildungsintegration beitragen. Dieses Projekt kann aufgrund des Rankings nur mit einer geringeren Fördersumme als beantragt gefördert werden.

Hintergrund

Der Europäische Sozialfonds (ESF), seit der aktuellen EU-Förderperiode „ESF Plus“ genannt, ist einer von fünf europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) und maßgebliches Finanzierungsinstrument der Europäischen Union im Bereich der Arbeitsmarktpolitik. Er zielt darauf ab, die Beschäftigungs- und Bildungschancen in der EU zu verbessern. Der regionale ESF unterstützt dabei lokale Projekte und Maßnahmen für benachteiligte Menschen, die aufgrund körperlicher, psychischer oder sprachlicher Barrieren Vermittlungshemmnisse in den Arbeitsmarkt haben und trägt zur Förderung der sozialen Inklusion, Vermeidung von Schulabbruch und Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit bei.

Die Informationen zum ESF Plus im Rems-Murr-Kreis und kommende Ausschreibungen sind auf der Homepage unter: Allgemeines zu Förderprogrammen: Rems-Murr-Kreis abrufbar. Der ESF-Arbeitskreis Rems-Murr ist Teil der Europaarbeit im Rems-Murr-Kreis.

 

(Metzger/14.07.23)

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