Schullandheim wird zum naturnahen Erlebnisraum und Bildungsort   

In den letzten Jahren wurde das Schullandheim Mönchhof in Kaisersbach zur Waldakademie Mönchhof umgebaut und weiterentwickelt. Der Rems-Murr-Kreis verfolgt mit dieser Neuausrichtung einen wichtigen Bildungsansatz: Im Rahmen zahlreicher pädagogischer Angebote stehen mit der neuen Waldakademie die Wald- und Naturpädagogik im Vordergrund. Mit der Waldakademie erhält die pädagogische Perspektive des Schullandheims somit einen neuen Stellenwert. Die Waldakademie Mönchhof wurde nun feierlich eröffnet.

Die neuen und vielfältigen wald,- umwelt- sowie naturpädagogischen Angebote der Waldakademie können schon jetzt, aber vor allem auch ab dem kommenden Schuljahr genutzt werden. Der Schullandheimaufenthalt kann somit beispielsweise um lehrreiche Waldführungen oder Kräuterwanderungen ergänzt werden. Die Führungen werden vom Waldpädagogik-Team des Kreis-Forstamtes in Zusammenarbeit mit Naturparkführerinnen und -führern angeboten. Neben diesen Angeboten gibt es nun auch neue pädagogische Einrichtungen wie einen Niedrigseilparcours für Teamübungen. Über diese Vor-Ort-Angebote hinaus gibt es buchbare Angebote aus den Bereichen Wald, Umwelt und Natur, die außerhalb des Mönchhofs stattfinden. Das können beispielsweise Besuche einer nahegelegenen Mühle sein. Die Buchung erfolgt über ein digitales Buchungsportal auf der Waldakademie-Website. Die umliegende Naturlandschaft mit ihrem hohen Freizeitwert wird damit noch stärker mit dem Angebot der Waldakademie verknüpft.

Die Natur- und Waldpädagogik wird außerdem mit weiteren Themensträngen verbunden: Kulturpädagogik/Kulturerlebnis und Geschmackserlebnis mit dem Fokus auf frischer, regionaler und saisonaler Küche in Bio-Qualität. Durch die vielfältigen Angebote wird das Potenzial der Anlage noch besser genutzt, nicht zuletzt auch durch eine Umgestaltung und Ergänzung des bestehenden Spielplatzes. Damit wurde auf dem Mönchhof ein waldpädagogischer, naturnaher Kulturerlebnisraum für Jung und Alt geschaffen.

Landrat Dr. Richard Sigel freut sich über die Neuausrichtung und die Eröffnung der Waldakademie. „Das Schullandheim Mönchhof ist seit den 60er Jahren weitestgehend unverändert. Deshalb war es an der Zeit, hieran etwas zu ändern und dem Mönchhof einen neuen Glanz und eine neue Ausrichtung zu verleihen. Immerhin haben wir mit dem Schullandheim ein einmaliges und besonderes Juwel im kreiseigenen Bestand. Mir persönlich war und ist es deshalb wichtig, den Mönchhof weiter auszubauen“, sagt Landrat Sigel. „Die Bedeutung des Umwelt- und Klimaschutzes sowie das Verständnis für unsere Natur sind hierbei zentrale gesellschaftliche Anliegen, denen wir als Rems-Murr-Kreis auch entsprechend gerecht werden wollen. Mit der Waldakademie Mönchhof haben wir deshalb nicht nur einen wichtigen Bildungsort geschaffen, sondern stellen auch Nachhaltigkeit, Natur und Kultur in den Mittelpunkt. Diese Neuausrichtung ist auch für uns als Landkreisverwaltung ein weiterer Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Das sind Themen, die bei uns schon lange auf der TOP-Liste stehen“, so der Landrat weiter.

„Die Gemeinde Kaisersbach ist sehr dankbar für das vielfältige Engagement zur Weiterentwicklung des Schullandheims zur Waldakademie – damit sich auch in Zukunft Tausende Kinder und Erwachsene an ihren Freizeitaufenthalt in Kaisersbach gerne erinnern und Wissen über Wald und Heimat mit nach Hause nehmen“, freut sich Kaisersbachs Bürgermeister Michael Clauss über die Eröffnung. „Gerade in Kaisersbach gibt es vielfältige Anknüpfungspunkte für den pädagogischen Ansatz der Waldakademie zu den Themen Wald, Holzverarbeitung, Kräuter, Freizeitbetriebe oder nachhaltige Lebensmittelerzeugung“, so Clauss.

In die Neuausrichtung der Waldakademie Mönchhof und die dafür notwendigen Umbaumaßnahmen sind Mittel der Kreissparkassenstiftung geflossen. „Das Schullandheim Mönchhof ist schon seit Jahrzehnten eine Institution im Rems-Murr-Kreis. Viele Schülerinnen und Schüler, Vereine und Gruppen verbinden damit tolle Erinnerungen. Dass der Mönchhof nun zur Waldakademie umgebaut wurde, ist eine passende Weiterentwicklung und ein absoluter Mehrwert für Jung und Alt und für den Rems-Murr-Kreis. Mit der Unterstützung durch unsere Stiftung wollen wir dabei helfen, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche von den Angeboten profitieren und so auch weiterhin bleibende Erinnerungen an den Mönchhof sammeln“, so Uwe Burkert, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Waiblingen.

Bei der Waldakademie stehen der Schullandheimbetrieb und die Zielgruppe junger Menschen weiterhin im Fokus. Durch neue Angebote werden aber auch bewusst Erwachsene und Tagesgäste mitgedacht: Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurde das Seminargebäude zeitgemäß umgerüstet. Dadurch ist eine attraktive Seminarlandschaft für unterschiedliche Gästegruppen entstanden. Die Räume können auch für Schulungen, Musikproben oder sonstige Veranstaltungen genutzt werden.

Waldküche, Speisesaal, Barrierefreiheit: Diese Maßnahmen werden noch umgesetzt

Im Mai wird die bestehende Blockhütte auf dem Mönchhof um eine Waldküche mit zwei Sanitäranlagen ergänzt. Seminargruppen können dadurch wetterunabhängig die selbst gesammelten Nahrungsmittel zubereiten. Die Waldküche ist dabei als Innenraum und als Freiluft-Küche nutzbar. Dadurch können waldpädagogische Angebote oder Kurse noch besser eingebunden werden, auch im Bereich der Erwachsenenbildung. Darüber hinaus erfolgt noch in diesem Jahr die Neumöblierung des Speisesaals. Die barrierefreie Gestaltung der Anlagen steht bis 2024 im Vordergrund: Es sollen ein Aufzug zum Speisesaal, barrierefreie Übernachtungsmöglichkeiten und Sanitärräume geschaffen werden.

Hintergrund:

Im Dezember 2020 wurde die Konzeption und Idee zur Waldakademie Mönchhof im zuständigen Verwaltungs-, Schul- und Kulturausschuss vorgestellt. Ab 2021 wurden das Konzept konkretisiert und damit begonnen, die geplanten Maßnahmen umzusetzen. Gleichzeitig wurden weitere Maßnahmenplanungen entwickelt, hauptsächlich im baulichen Bereich. Nachdem der Mönchhof 2022 als Ankunftszentrum für die Unterbringung geflüchteter Menschen genutzt wurde, folgten im selben Jahr die Wiederaufnahme des Schullandheimbetriebs, die Nachsteuerung im Projektmanagement und sichtbare Veränderungen wie der Niedrigseilparcours, der Spielplatz und die Seminarlandschaft.

(barth/30.03.23)