Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 22.03.2022

Klimaschutz: So wird die Landkreisverwaltung bis 2030 CO2-neutral

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Berufsschulzentrums Waiblingen. Foto Kreisbaugruppe
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Berufsschulzentrums Waiblingen. Foto Kreisbaugruppe

Der Rems-Murr-Kreis möchte seiner Vorbildrolle gerecht werden und zeigen: Klimaschutz ist machbar. Der Landkreis versteht sich als Vorbild und Impulsgeber für die Entwicklung und Umsetzung von konkreten Klimaschutzmaßnahmen im Landkreis. Für dieses Engagement wurde der Rems-Murr-Kreis zuletzt mit mehreren Bundespreisen ausgezeichnet. Das Ziel ist, bis 2030 mit den kreiseigenen Liegenschaften CO2-neutral zu werden. Um das greifbar zu machen, hat die Kreisverwaltung gemeinsam mit der Hochschule Esslingen eine CO2- und Energiebilanz aufgestellt.

Die Erhebung der Hochschule Esslingen belegt, dass die Anstrengungen des Landkreises in Sachen Klimaschutz Wirkung zeigen: Besonders die Investitionen in die regenerative Energieerzeugung bei der Abfallwirtschaft Rems-Murr – etwa PV-Anlagen und Biovergärung – zahlen sich aus. Trotzdem wird das Ziel der Klimaneutralität für die Liegenschaften der Landkreisverwaltung, seiner kreiseigenen Schulen und Tochterunternehmen derzeit noch nicht erfüllt, so das Ergebnis der Bilanz.

Um die Klimaneutralität des gesamten Gebäudebestandes zu erreichen, hat der Rems-Murr-Kreis gemeinsam mit der Hochschule Esslingen zusätzliche CO2- und Energieeinsparpotenziale identifiziert und einen Maßnahmenplan bis zum Jahr 2030 entwickelt. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss hat diesen Maßnahmenplan nun beschlossen.

„Die Erhebung der Hochschule belegt, dass unsere Anstrengungen in Sachen Klimaschutz Wirkung zeigen. Wir haben schon einiges erreicht – es gibt aber es beim Klimaschutz weiterhin viel Handlungsbedarf. Mit der CO2- Bilanz und dem konkreten Maßnahmenplan sind wir sehr strukturiert unterwegs. Wenn wir die Maßnahmen wie geplant umsetzen, können wir die CO2-Neutralität bis 2030 erreichen, ohne auf Zertifikat-Käufe oder Kompensationen zurückgreifen zu müssen“, so Landrat Dr. Richard Sigel.

Ein wichtiger Baustein für die CO2-Reduktion sind Photovoltaik-Anlagen. Auf einigen Dächern der Kreisgebäude sind bereits leistungsstarke Anlagen. Im Rahmen der CO2- Bilanz wurden jetzt die Potenziale ermittelt und in eine Strategie gegossen. Um Synergieeffekte zu nutzen empfiehlt die Kreisverwaltung, die Beschaffung und Bewirtschaftung an zentraler Stelle für die gesamte Kreisfamilie zu bündeln. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss hat die PV-Strategie nun beschlossen.

Hintergrund:

Um seiner Vorbildrolle gerecht zu werden, wurde schon 2019 das Ziel gesetzt, eine Klimabilanz für die kreiseigenen Liegenschaften zu erstellen und diese bis 2030 klimaneutral zu betreiben. Der Fokus lag zunächst auf der Landkreisverwaltung, den Verwaltungsgebäuden der Kreisbaugruppe und der Abfallwirtschaft – denn hier hat der Landkreis unmittelbare Einflussmöglichkeiten.

Um die Zielerreichung im Jahr 2030 greifbar und messbar zu machen, wurde gemeinsam mit dem Institut für Nachhaltige Energietechnik und Mobilität (INEM) der Hochschule Esslingen im Rahmen eines Studienprojekts eine CO2- und Energiebilanz aufgestellt. Diese hat in einem ersten Schritt nur die die Kreisverwaltung, die Abfallwirtschaft Rems-Murr sowie die Kreisbaugruppe berücksichtigt.

Der Verwaltungs-, Schul- und Kulturausschuss hat die Kreisverwaltung dann beauftragt, die CO2- und Energiebilanz auf die Rems-Murr-Kliniken, die Berufs- und Sonderschulen sowie die Straßenmeistereien auszuweiten und im gleichen Stil fortzuschreiben. Die dienstliche Mobilität sowie Sonderflächen auf den Deponien der AWRM werden in einem weiteren Schritt ergänzend betrachtet.

(graf/22.3.22)

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