Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Gelöschter Benutzer
Artikel vom 02.03.2021

Landrat fordert: Impfstoff von Astra Zeneca auch vor Ort verimpfen

Impftruck Murrhardt; Foto: Landratsamt
Warten vor dem Impftruck in Murrhardt; Foto: Landratsamt
Impftruck Murrhardt; Foto: Landratsamt
Entspannt beim Piks. Foto: Landratsamt.
Impftruck Murrhardt; Foto: Landratsamt
Geschafft! Foto: Landratsamt

Impftournee erfolgreich in Murrhardt gestartet / Murrhardt und Welzheim restlos ausgebucht / Modellprojekt „Impftruck“ nutzen und ausweiten

Seit heute, 2. März, ist die mobile Impfeinheit des Landkreises und seiner Städte und Gemeinden als Impftruck im gesamten Landkreis unterwegs. Der Impftruck besteht aus einer mobilen Arztpraxis mit mehreren Räumen und macht in allen Städte und Gemeinden Halt. Ziel ist es, vor Ort die über 80-Jährigen aus der Prioritätsgruppe 1 zu impfen, die es noch nicht geschafft haben einen Impftermin zu buchen, oder denen der Weg ins Kreisimpfzentrum (KIZ) in Waiblingen oder in eines der Zentralen Impfzentren (ZIZ) in Stuttgart zu beschwerlich ist. Dazu kommt das mobile Impfteam des ZIZ des Robert-Bosch-Krankenhauses mit dem Impftruck vor Ort und wird vom Team des KIZ und der jeweiligen Kommune unterstützt.

„Mit 120 Impfterminen pro Tag und einem Stopp in jeder Stadt beziehungsweise jeder Gemeinde im Landkreis ist das ein weiterer wichtiger Schritt zum Schutz der älteren Bevölkerung, für die derzeit immer noch zu wenig zugelassener Impfstoff verfügbar ist“, betont Landrat Dr. Richard Sigel. Die ersten beiden Stationen sind Murrhardt und Welzheim mit einem jeweils zweitägigen Aufenthalt; in beiden Städten sind jeweils 240 Termine komplett ausgebucht. Die nächsten Stationen sind Schorndorf und Backnang, die weitere Route wird auf der Bürgermeisterkreisversammlung am 3. März vorgestellt und soll dann gemeinsam abgestimmt und festgelegt werden.

Der Impftruck deckt auch die Zweitimpfungen drei Wochen nach der ersten Spritze ab und soll mindestens bis Juni im Rems-Murr-Kreis unterwegs sein. Der Landkreis hat sich aber bereits eine Option gesichert, den Impftruck auch länger zu nutzen.

Geimpft wird ausschließlich mit dem Impfstoff von BioNTech-Pfizer, denn der Impfstoff von AstraZeneca ist für Menschen über 65 Jahre bisher nicht zugelassen. Das Besondere ist, dass der Landkreis den Impfstoff von BioNTech-Pfizer weiterhin zusätzlich zu dem Kontingent im KIZ erhält.  Bis in den Mai sollen so zusätzlich mindestens rund 5000 ältere Menschen im Landkreis mit höchster Priorität geimpft werden. Gleichwohl sollten ältere Menschen auch die Möglichkeiten zur Impfung in den ZIZ und im KIZ weiter nutzen, denn der Impftruck kann dieses Angebot nur ergänzen.

Bereits am Wochenende hat der Landrat dem Sozialministerium vorgeschlagen, das Modellprojekt Impftruck zu erweitern und auch zusätzliche Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca für Menschen unter 65 Jahren zu ermöglichen. „Das Modellprojekt zeigt schon jetzt, wir können vor Ort auf gut funktionierende Strukturen zurückgreifen und wären sofort in der Lage, jeden Tag auch noch weitere Impfungen mit dem Impfstoff von Astra Zeneca zu ermöglichen“, so der Landrat beim Start des Impftrucks in Murrhardt.

„Angesichts der zahlreichen Presseberichte am Wochenende, dass wir in Kürze bundesweit mit dem Problem kämpfen werden, dass zwar Impfstoff da ist, wir aber mangels Terminen einen Impf-Stau bekommen, wollen wir schon jetzt unser Modellprojekt ausbauen. Bis die Arztpraxen diese Aufgabe übernehmen, würden wir das Modellprojekt erweitern und auch Astra Zeneca vor Ort verimpfen“, erklärt der Landrat. „Damit könnten wir auch einem der Hauptprobleme, dem Flaschenhals der zentralen Terminvergabe begegnen, der viele zum Verzweifeln bringt.“

Sigel betont deshalb: „Wir stehen bereit, zusätzlich niederschwellige Impfangebote vor Ort zu machen, um möglichst schnell viele Kreisbürger zu impfen. Im Wettlauf mit den hochansteckenden Virus-Varianten können wir es uns einfach nicht leisten, beim Impfen im Stau zu stehen. Auch unsere Rems-Murr-Kliniken würden dies daher personell flankieren und sicher wäre auch die Kreisärzteschaft bereit zu unterstützen.“

 

Hintergrund:

 

So bekommt man einen Termin beim Impftruck

Das Landratsamt kümmert sich gemeinsam mit den Städten und Gemeinden um die Vergabe der Impftermine. Für die Terminvergabe wird die bewährte Online-Plattform des Landkreises genutzt. Die Städte und Gemeinden entscheiden aber selbst, auf welchem Weg sie die Termine vergeben und können auf die Bedürfnisse vor Ort eingehen. Die Rathäuser informieren, sobald die Termine buchbar sind. Bürgerinnen und Bürger sollten sich daher erst dann beim Rathaus der Wohngemeinde melden, wenn dazu aufgefordert wurde.

 

Ablauf des Termins vor Ort:

Soweit möglich, werden die benötigten Unterlagen für die Impfung bereits vorab für die Impflinge von den Kommunen ausgefüllt. Beim Termin selbst gibt es drei Stationen:

  1. Anmeldung: An einem Stand vor dem Truck erhält man seine Impf-Unterlagen von einem Mitarbeitenden des Rathauses.
  2. Impfung: Im Truck wird die Impfung vom mobilen Impfteam des ZIZ durchgeführt.
  3. Nachbeobachtung: In unmittelbarer Nähe des Trucks gibt es an jedem Stopp einen Raum, z.B. eine Festhalle, in der man nach der Impfung mit genügend Abstand noch eine Viertelstunde zur Nachbeobachtung verweilen kann. Zur Betreuung ist das DRK vor Ort.
 

Zahlen und Fakten zum Kreisimpfzentrum

Pro Wochenende können derzeit nur 235 Dosen Biontech im Kreisimpfzentrum an über 80-Jährige verimpft werden. Für diese Termine kann man sich nur über die 116 117 und die Online-Plattform www.impfterminservice.de anmelden. Inzwischen kann man sich dort auf eine Rückrufliste setzen lassen – für den Fall, dass wieder Termine frei sind.

 

Unter der Woche werden im Kreisimpfzentrum inzwischen im Schnitt 1600 Dosen AstraZeneca pro Woche verimpft, u.a. für Lehrer und Erzieher. Für diese Termine werden unter der Woche täglich neue Termine unter www.impfterminservice.de eingestellt. Erfahrungsgemäß klappt die Buchung direkt nach Mitternacht am einfachsten: Jeweils für den selben Wochentag drei Wochen später. Die Kreisverwaltung hat jedoch keinen Einfluss auf die Terminvergabe.

 

(jas/02.03.21)

Informationsicon
http://www.rems-murr-kreis.de//landratsamt-und-politik/landkreis/aktuelles/aktuelle-nachrichten