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Gemeinsam durch die Krise: Wohnraum muss bezahlbar bleiben
Beim zweiten Wohnbaugipfel Rems-Murr arbeiteten Gäste aus Politik und Bauwirtschaft an Lösungsansätzen für die aktuellen Herausforderungen
Drängender Wohnraummangel, Energiekrise und die Unterbringung von Geflüchteten sind nur drei der aktuell im Raum stehenden Herausforderungen im Wohnungsbau. Beim zweiten Wohnbaugipfel Rems-Murr kamen die Akteure zusammen, um Lösungsansätze zu besprechen, Best-Practice-Beispiele zu teilen und das Netzwerk zu stärken.
Landrat Dr. Richard Sigel legte in seiner Begrüßung dar, dass der Rems-Murr-Kreis und seine Kreisbaugruppe derzeit 260 Millionen Euro in die Hand nehmen, um 500 zusätzliche geförderte Mietwohnungen und mehr als 250 reguläre Mietwohnungen zu bauen. Dieses Engagement eines Landkreises ist sogar bundesweit herausragend. Auch beim Klimaschutz und bei innovativen Energie-Konzepten geht der Landkreis mit seiner Kreisbaugruppe voran, etwa mit dem Leitfaden für nachhaltiges Bauen oder der Wasserstoffstrategie.
Von Seiten der Landespolitik gaben Bauministerin Nicole Razavi (CDU) und Grünen-Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz einen Überblick über die aktuellen Maßnahmen und Projekte. Ministerin Razavi betonte dabei, wie wichtig sicheres und würdevolles Wohnen für alle Menschen sei. Angesichts der großen Herausforderungen lobte die Ministerin das Modellprojekt, das der Normenkontrollrat mit dem Rems-Murr-Kreis gestartet hat. Darin werden Wege aufgezeigt, wie Baugenehmigungsverfahren deutlich verkürzt werden könnten, indem die Beteiligten stärker in Projektstrukturen arbeiten.
Solche vereinfachten Prozesse würden den Kommunen mehr helfen als neue Förderprogramme, sagte Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich. Winnendens Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth ergänzte, dass die Stadtverwaltungen gerade bei den Bauvorschriften Verlässlichkeit von der Politik bräuchten. Fellbachs Baubürgermeisterin Beatrice Soltys appellierte hingegen an den Mut der kommunalen Familie, beherzt neue Wege im Wohnungsbau zu gehen.
Dirk Braune, Geschäftsführer der Kreisbaugruppe, gab für den Wohnbaugipfel das Motto aus: „Gemeinsam durch die Krise - Wohnraum muss bezahlbar bleiben“. Damit betonte er, wie wichtig es ist, dass sowohl die privaten als auch die kommunalen Wohnungsbauunternehmen an einem Strang ziehen und gemeinsam die Mammutaufgaben im Wohnungsbau angehen. Schließlich fehle es überall an Wohnraum - sowohl bei den geförderten Wohnungen als auch bei den regulären Mietwohnungen.
Darüberhinaus ist nachhaltiges und innovatives Bauen das Gebot der Stunde. In diesem Bereich stellte Andreas Hofer, Intendant der Internationalen Bauausstellung 2027 in Stuttgart und Region (IBA) vor, welche zukunftweisenden Projekte aktuell im Rahmen der IBA entstehen, darunter auch die Hangweide in Kernen.
Größere Quartiersprojekte wie die Hangweide zeigen zwei Aspekte auf, die in Zukunft deutlich stärker in den Blick genommen werden müssen: In größeren Quartieren gilt es, ein gelingendes Miteinander zu gestalten. Außerdem sind heute moderne Mobilitätskonzepte gefragt. Hierzu gab es unter anderem Best-Practice-Beispiele aus München.
(keck/20.10.22)