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Bundesweiter Warntag 2023
Ein Sirenennetz wird weiter im Rems-Murr-Kreis aufgebaut / Daher werden am Warntag nur vereinzelt Sirenen heulen
Wie sollen Bürgerinnen und Bürger verlässlich reagieren, wenn Hochwasser, Stromausfälle oder andere Katastrophen eintreten? Wie genau und mit welchen Mitteln wird die Bevölkerung im Fall der Fälle gewarnt? Antworten auf diese Fragen soll der bundesweite Warntag geben. Während der Warntag im letzten Jahr auf den 8. Dezember fiel, soll der Warntag ab diesem Jahr jährlich am zweiten Donnerstag im September stattfinden.
Ziel des Warntags ist, die Bevölkerung zum Thema Warnung und die verschiedenen Warnmittel zu informieren und zu sensibilisieren und gleichzeitig die Warnmittel und Abläufe zu testen.
Der Bund, die Länder und die teilnehmenden Landkreise, Städte und Gemeinden erproben dabei gemeinsamen ihre Warnmittel. Ab 11 Uhr können alle Bürgerinnen und Bürger Probewarnungen auf ganz unterschiedlichen Kanälen wahrnehmen.
Was sind eigentlich Warnmittel? Das kann eine Sirene sein, aber auch eine Meldung auf dem Handy oder eine Eilmeldung im Radio. Ein Teil dieser Meldungen wird zentral vom Bund ausgelöst. Hinzu kommen auch lokale Warnungen. Schließlich kann eine Notsituation ganz unterschiedlich sein und nur eine Region oder ein größeres Gebiet betreffen.
Im Alltag ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger dort abzuholen, wo sie sich normalerweise informieren. Deswegen legt der Bund beim Warntag einen Schwerpunkt auf Warnungen über das Handy. Darüber hinaus gibt es auch die klassischen Kanäle Fernsehen, Radio und Websites, die per Probewarnung angesteuert werden. Ein weiterer Baustein können Sirenen sein. Diese werden aber nur vereinzelt heulen.
Insgesamt ist es wichtig, alle Bürgerinnen und Bürger über einen Mix von verschiedenen Warnmitteln zu erreichen.
Was passiert genau beim bundesweiten Warntag?
Beim Warntag im letzten Jahr, erfolgte die Warnung erstmals nicht nur über die Warn App Nina, sondern auch per SMS an alle Mobiltelefone über den neun Warnkanal, den sogenannten Cell Broadcast.
Seit Februar diesen Jahres ist der Cell Broadcast nach der erfolgreichen Testphase im Warnsystem des Bundes voll integriert. Während im letzten Jahr circa zwei Drittel der Handynutzer eine Warnung per SMS erhalten haben, soll die Warnung aufs Handy dieses Jahr deutlich mehr Menschen erreichen.
Da voraussichtlich noch nicht alle via SMS gewarnt werden, ist beispielsweise das Herunterladen der Warn-App NINA umso wichtiger. Diese warnt die User im Ernstfall per Push-Nachricht. Diese Push-Nachricht geht vom sogenannten Modularen Warnsystem des Bundes (MoWas) aus. Der Bund, die Länder und die Leitstellen in den Kommunen können im Katastrophenfall Warnungen in das System eingeben.
Vereinzelt werden im Rems-Murr-Kreis festinstallierte und mobile Sirenen zu hören sein. Gegebenenfalls werden auch Durchsagen der Feuerwehren zu hören sein.
In Zukunft soll der Warnmix noch besser werden: Sowohl Sirenen als auch Warnungen via SMS sollen zentral angesteuert werden.
Katastrophenschutz im Rems-Murr-Kreis
Ziel des Landkreises ist es, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden ein flächendeckendes Sirenennetz aufzubauen. Dafür hat die Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz im Herbst 2021 ein Schallgutachten flächendeckend für den Landkreis erstellen lassen – mit Standortempfehlungen für Sirenen. Im Rems-Murr-Kreis werden die ersten Sirenen des neuen Sirenennetzes voraussichtlich ab dem dritten Quartal diesen Jahres aufgebaut und ergänzen zukünftig das Warnsystem des Bundes.
Sirenen allein reichen allerdings nicht – deshalb räumt der Rems-Murr-Kreis dem Thema Katastrophenschutz insgesamt eine hohe Priorität ein. Um künftig besser gegen Hochwasser gewappnet zu sein, arbeitet der Rems-Murr-Kreis beispielsweise derzeit gemeinsam mit den Städten und Gemeinden an einem kreisweiten Pegelmessnetz.Dadurch sollen Informationen bei Starkregen oder im Fall eines Hochwassers möglichst frühzeitig bereitgestellt werden.
Das Landratsamt plant außerdem weiterhin den Neubau einer Integrierten Leitstelle (ILS) mit DRK-Rettungswache und DRK-Kreisgeschäftsstelle gegenüber der Rundsporthalle in Waiblingen. Bei der Neukonzeption der ILS in den kommenden Jahren investieren der Landkreis (zu 45 Prozent) und die Krankenkassen (zu 55 Prozent) in modernste Technik und in eine Optimierung der Arbeitsbedingungen und Abläufe und damit in die bestmögliche rettungsdienstliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis. Der Baubeginn für die neue ILS ist für Herbst 2024 geplant.
Beim Katastrophenschutz kommt es aber nicht nur auf geeignete Warnmittel an, sondern auch auf die Handlungsfähigkeit der Krisenstäbe. „Als Kreisverwaltung müssen wir uns bestmöglich wappnen und uns gemeinsam mit den Blaulicht-Fraktionen vorbereiten“, sagte der Kreisbrandmeister René Wauro, der im Katastrophenfall für die Koordination im Landkreis zuständig ist. Dass die Zusammenarbeit im Ernstfall reibungslos funktioniert, übt der Rems-Murr-Kreis regelmäßig verschiedene Krisenszenarien. So gab es im vergangenen Jahr beispielsweise eine große Hochwasser-Katastrophenschutzübung im Oberen Murrtal oder eine Krisenmanagement-Übung des Verwaltungsstabs an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ). Auch in diesem Jahr hat das Landratsamt eine Veterinärübung zur Afrikanischen Schweinepest in Backnang sowie eine Verwaltungstabsübung in Waiblingen durchgeführt.
Info
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine Umfrage erstellt, bei der alle Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen und ihr Feedback zum Warntag teilen können. Die Umfrage ist am 14. September ab 11:00 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen rund um den Warntag können auf der Seite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Bundesweiter Warntag - BBK nachgelesen werden. Über folgenden Link Cell Broadcast - BBK (bund.de) kann eingesehen werden, welche Einstellung eingeschaltet sein muss, um die Warnung aufs Handy zu bekommen.
(firat/11.09.23)