Traditionelle Einbürgerungsfeier im voll besetzten Foyer des Landratsamts. Neubürgerin aus Brasilien berichtet von ihren Erfahrungen.

Es ist guter Brauch, die neu Eingebürgerten der zurückliegenden Monate zu einer Feier ins Landratsamt einzuladen. Fester Bestandsteil der Feier ist eine Einbürgerung durch Landrat Dr. Sigel sowie die Ansprache eines Neubürgers.

„Ihre unterschiedlichen Herkunftsländer sind ein Beleg dafür, wie vielfältig und bunt unsere Gesellschaft im Rems-Murr-Kreis ist“, sagte Landrat Dr. Richard Sigel bei der Feierstunde im Landratsamt am Freitag, 28. September. Die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft ist eine sehr persönliche, so der Landrat im voll besetzten Foyer des Kreishauses weiter – eine Entscheidung mit der Rechte, aber auch Pflichten einhergehen.

Im vergangenen Jahr bei der Bundestagswahl hatten bereits einige der neuen Staatsbürger die Gelegenheit, selbst mit zu entscheiden, wer ihre Interessen im Bundestag vertreten soll. „Ich hoffe, diejenigen unter Ihnen haben die Gelegenheit genutzt und von Ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht“, sagte Landrat Dr. Sigel. Alle anderen werden schon im kommenden Frühjahr bei den Europa- sowie den Kommunalwahlen die Gelegenheit bekommen, mitzuentscheiden. „Ich möchte Ihnen besonders ans Herz legen, dass Sie die Chance zur Mitgestaltung unseres gemeinsamen politischen Lebens ergreifen“, sagte Landrat Dr. Richard Sigel. „Eine lebendige Demokratie lebt davon, dass sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen!“

Bei der Feierstunde im Landratsamt nahm Landrat Dr. Sigel selbst die Einbürgerung von Melina Kosmeridou, die griechische Wurzeln hat und in Kernen lebt, vor. Zudem berichtete Soraya Schwab, die kürzlich selbst eingebürgert wurde, von ihren ganz persönlichen Erfahrungen einer aus Brasilien stammenden Backnangerin. Dabei erzählte sie in einem lebendigen Vortrag von ihren anfänglichen Schwierigkeiten mit dem schwäbischen Dialekt und den kulturellen Unterschieden zwischen schwäbischer Zurückhaltung und südamerikanischer Lebensfreude. Ebenso offen zeigte die Betriebswirtin ihre Freude über die Einbürgerung.

Hintergrund:

2017 wurden 766 Frauen und Männer im Landratsamt eingebürgert. Diese Zahl ist in den letzten Jahren merkbar angestiegen. 2011 waren es noch 580 Einbürgerungen. Die Staatsangehörigkeitsbehörde lädt alle Eingebürgerten einmal im Jahr zu einer Feierstunde ins Foyer des Landratsamts ein.

(keck/28.09.18)