Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 11.07.2018

VVS: Große Tarifzonenreform soll zum 1. April 2019 kommen

VVS-Tarife sollen einfacher und günstiger werden

Von links: Heinz Eininger, Landrat im Landkreis Esslingen;  Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart; Thomas Hachenberger, VVS-Geschäftsführer; Verkehrsminister Winfried Hermann; Oberbürgermeister Fritz Kuhn, VVS-Aufsichtsratsvorsitzender; Dr. Rainer Haas, Landrat im Landkreis Ludwigsburg; Dr. Richard Sigel, Landrat im Rems-Murr-Kreis; Roland Bernhard, Landrat im Landkreis Böblingen; Horst Stammler, VVS-Geschäftsführer. Foto: Stadt Stuttgart/Piechowski.
Über die gelungene Einigung bei der VVS-Tarifzonenreform freuen sich alle Beteiligten
Große Tarifzonenreform zum 1. April 2019 geplant – Einigung über Finanzierung auf Spitzenebene – Kreistag des Rems-Murr-Kreises hat zugestimmt Das Tarifsystem des VVS soll 40 Jahre nach Verbundgründung erstmals grundlegend reformiert werden. Die heutigen Tarifzonen 10 und 20 in der Landeshauptstadt sollen zu einer einzigen Tarifzone zusammen gelegt werden. Davon profitieren die Fahrgäste in Stuttgart selbst, aber auch viele Pendler aus der Region, die täglich in den Stuttgarter Talkessel fahren. Die Sektorengrenzen in den Außenringen sollen wegfallen und zwei Außenringe zusammengefasst werden. Damit reduziert sich die Zahl der Tarifzonen in Stuttgart und den vier Verbundlandkreisen deutlich von 52 auf nur noch fünf Ringzonen. Der neue VVS-Tarif soll zum 1. April 2019 in Kraft treten.Landrat Dr. Richard Sigel freut sich über die gelungene Einigung: „Seit über einem halben Jahr haben wir im Kreise der VVS-Gesellschafter, um eine Tarifreform gerungen, die im 40sten Jahr des Bestehens des VVS wirklich in die Zukunft weist. Das nun erzielte Ergebnis kann getrost als Jahrhundertreform bezeichnet werden." 
  • Im Rems-Murr-Kreis sinkt die Anzahl der Tarifzonen von 12 auf 4. Im gesamten VVS-Gebiet von 52 auf 5.

  • Die heutigen Zonen 60 und 70 werden zusammengelegt. Mir war es wichtig, dass auch die ländlichen Räume zu den Profiteuren der Reform gehören.

  • Fahrten in die Stuttgarter Innenstadt kosten für alle Bürgerinnen und Bürger des Rems-Murr-Kreises 1 bis 2 Zonen weniger.

  • Durch den Wegfall der Sektorengrenzen werden die Tangentiallinien gestärkt.

  • Verlierer der Reform gibt es keine.

"Eine so umfassende Tarifreform wurde erst durch den substanziellen Finanzierungsbeitrages des Landes möglich. Ein herzliches Dankeschön dafür, wenn dieser auch aus Gründen der Luftreinhaltung durchaus geboten ist", so Sigel. Verkehrsminister Winfried Hermann bezeichnete den neuen VVS-Tarif als „großen Wurf“. Er betonte, dass man angesichts des Leipziger Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zur Luftreinhaltung kurzfristig umzusetzende und schnell wirkende Maßnahmen im öffentlichen Nahverkehr benötige: „Die Region Stuttgart und insbesondere die Landeshauptstadt sind mit Feinstaub und Stickoxid belastet, die Grenzwerte werden nach wie vor überschritten. Daher nehmen wir die VVS-Tarifzonenreform in den Luftreinhalteplan auf und unterstützen das Vorhaben auch finanziell.“Hintergrund: Im April 2018 wurde der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des VVS beauftragt, mit allen Beteiligten Gespräche über eine Finanzierung der Tarifzonenreform zu führen. Die Kosten der Tarifzonenreform betragen bis zu 42 Millionen Euro pro Jahr. Diese Kosten entstehen, weil viele Fahrgäste künftig weniger Zonen befahren und einen geringeren Fahrpreis entrichten müssen. Für die Verkehrsunternehmen entstehen damit Mindereinnahmen, die von der öffentlichen Hand ausgeglichen werden müssen.In Spitzengesprächen wurde nun eine Einigung über die Finanzierung erreicht. Die gefundene Lösung muss jetzt aber von allen Gremien der Gebietskörperschaften, also den Kreistagen, dem Gemeinderat der Landeshauptstadt und der Regionalversammlung, gebilligt werden. Nach diesem Sitzungsmarathon, der sich über den Juli erstreckt, wird abschließend der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes am 24. Juli 2018 über die Tarifzonenreform entscheiden. Der Kreistag des Rems-Murr-Kreises hat bereits seine Zustimmung erteilt.Das Land Baden-Württemberg, ebenfalls Gesellschafter im VVS, hat zugesagt, den neuen VVS-Tarif aus Gründen der Luftreinhaltung mit insgesamt 42 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren zu bezuschussen. „Wir wollen mit dem neuen VVS-Tarif einen starken Anreiz zum Umstieg auf die Bahnen und Busse setzen und damit einen Beitrag zur Verringerung der Luftschadstoffe leisten. Er ist einfacher, günstiger und umweltfreundlicher. Mit Blick auf die Vielzahl an Verkehrsverbünden im ganzen Land können wir den Zuschuss für die VVS-Tarifzonenreform aber nur befristet leisten und müssen ihn auch abschmelzen“, erläuterte Verkehrsminister Hermann. Die Landeshauptstadt Stuttgart und die Verbundlandkreise haben sich verständigt, die nach Abzug des Landeszuschusses verbleibenden Kosten „verursachergerecht“ aufzuteilen. Nach dem heutigen Stand ergibt sich ein Verhältnis von 45 Prozent für die Landeshauptstadt Stuttgart und 55 Prozent für die Verbundlandkreise. Dies bedeutet, dass die Verbundlandkreise in den nächsten sechs Jahren pro Jahr durchschnittlich rund 18 Millionen Euro zu finanzieren hätten. Die Landeshauptstadt wird von 2019 bis 2024 im Durchschnitt jährlich knapp 15 Millionen Euro beitragen. Die Landkreise teilen ihren Kostenanteil untereinander entsprechend der Einwohnerzahlen auf.  Mit Textteilen des VVS. Foto: Stadt Stuttgart/Piechowski.(ries/11.7.18)
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