Regierungspräsident Wolfgang Reimer erstmals zu Besuch im Kreis
Regierungspräsident Wolfgang Reimer zu Besuch im Kreis
Auf der Tagesordnung: Fördermittel für Kommunen, Ortstermine und Dienstgespräch
Zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt kam Regierungspräsident Wolfgang Reimer zum Dienstgespräch in den Rems-Murr-Kreis. Gemeinsam besichtigen Reimer und Landrat Sigel am Donnerstag, 27. April, den Landkreis. „Sie erleben heute den Rems-Murr-Kreis in seiner ganzen Vielfalt“, begrüßte der Landrat den Regierungspräsidenten in Welzheim.
Bei einer Fahrt mit dem „Wiesel“ von Welzheim nach Rudersberg-Oberndorf besuchte die Delegation die Baustelle an der L 1080, um sich von dem Baufortschritt persönlich ein Bild zu machen. Seit den Starkregenfällen im vergangenen Jahr musste die Straße nach einem Hangrutsch gesperrt werden. Die Sanierung des Hangrutsches und der Landesstraße liegen aktuell im Zeitplan: Am 1. Juli soll die Strecke wieder freigegeben werden. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro.
In Welzheim und Rudersberg hat der Regierungspräsident den Bürgermeistern Förderbescheide überreicht. Die Kommunen erhalten aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum jeweils sechsstellige Förderbeträge: Bürgermeister Thomas Bernlöhr (Stadt Welzheim) nahm zwei Bescheide über insgesamt 296.000 Euro für die Sanierung der früheren, denkmalgeschützten Schule in Aichstrut entgegen. Bürgermeister Martin Kaufmann (Gemeinde Rudersberg) erhielt einen Bescheid für die Gestaltung der Ortsmitte von Zumhof – in Höhe von 128.400 Euro.
Beim Besuch der Grafenbergschule in Schorndorf verschaffte sich der Regierungspräsident einen Eindruck über das Projekt AV dual – das im Rems-Murr-Kreis als Modellregion entstanden ist. „Die Beruflichen Schulen sind für unser Land besonders wichtig“, betonte Reimer.
Der Regierungspräsident konnte auch einen Blick in ein Klassenzimmer werfen, in dem junge Flüchtlinge Deutschunterricht erhalten. Die Schüler, die seit Februar 2016 unterrichtet werden, berichteten auf Deutsch, welchen Ausbildungsberuf sie erlernen wollen. Schulleiter Stefan Weißert betonte dabei, wie wichtig Deutschkenntnisse sind, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Beim anschließenden Dienstgespräch im Remshaldener Rathaus hatten auch die Vertreter der Kreistagsfraktionen Gelegenheit, sich mit dem Besuch aus Stuttgart auszutauschen. Dabei ging es vor allem um aktuelle verkehrs- und energiepolitische Themen. „Es ist mir ein Anliegen, aus der Region möglichst viel mitzunehmen“, erklärte Reimer. Der Rems-Murr-Kreis spiegelt für ihn den gesamten Regierungsbezirk wieder, da er von wirtschaftsstarken Kommunen, aber auch vom ländlichen Raum geprägt ist.
Das beherrschende Thema des Dienstgesprächs mit kommunalen Vertretern war die aktuelle Diskussion zum Nord-Ost-Ring. Um eine sinnvolle Entlastungwirkung zu erzielen müsste der Nord-Ost-Ring gemeinsam mit der Filderauffahrt realisiert werden. Es sei nicht realistisch, dass diese Projekte vor 2030 umgesetzt werden, so der Regierungspräsident. Beim Thema Feinstaub setzt Wolfgang Reimer auch auf die Autoindustrie. Ob sich Fahrverbote vermeiden lassen, könne er noch nicht absehen.
Oberbürgermeister Matthias Klopfer hat in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Remstal Gartenschau ebenfalls am Dienstgespräch teilgenommen und dem Regierungspräsidenten über die Planungen berichtet. „Es ist eine tolle Chance, gemeinsam mit der Bundesgartenschau im Jahr 2019 zwei einmalige Gartenschauen im Land zu haben“, so Wolfgang Reimer.
Als Gastgeber präsentierte Remshaldens Bürgermeister Stefan Breiter das Museum im Hirsch in Buoch. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens habe sich das Museum um die Auszeichnung „Vorbildliches Heimatmuseum“ im Wettbewerb um den Preis des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart e. V. beworben.
Landrat Sigel freute sich über den gelungenen Besuch des neuen Regierungspräsidenten. „Wir konnten Herrn Reimer die Vielfalt unseres lebenswerten Landkreises zeigen und haben die Chance genutzt, uns gemeinsam mit unseren Kreisräten mit dem Regierungspräsidenten über aktuelle Themen auszutauschen. Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm.“
(nick/28.04.17)