Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Nicklaus
Artikel vom 28.10.2016

Landrat: „Vielfalt bereichert unseren lebenswerten Landkreis“

Landrat: „Vielfalt bereichert unseren lebenswerten Landkreis“

(von links): Torsten Petzold, Leiter Ausländeramt und Staatsangehörigkeitsbehörde im Landratsamt, die soeben eingebürgerte Monalisa Irina Radu und Landrat Dr. Richard Sigel. Foto: Landratsamt
Monalisa Irina Radu wurde von Landrat Dr. Richard Sigel (rechts im Bild) eingebürgert.
Stellvertretend für die Eingebürgerten sprach Katalin Benkö. Foto: Landratsamt
Katalin Benkö bei ihrer Rede
Landrat Dr. Richard Sigel und Amtsleiter Torsten Petzold bei der Einbürgerungsfeier vor rund 170 Gästen im Foyer des Kreishauses. Foto: Landratsamt
Einbürgerungsfeier im Kreishaus
Polizeipräsident Roland Eisele, eine eingebürgerte Dame, Landrat Dr. Richard Sigel, MdL und Kreisrat Willi Halder, MdL Professor Ulrich Goll, Erster Landesbeamter Bernd Friedrich und Michael Kirbach, Direktor des Amtsgerichts Waiblingen Foto: LRA
Gruppenbild Einbürgerungsfeier

Einbürgerungsfeier des Rems-Murr-Kreises / Ausländeranteil lag im Jahr 2015 bei 14,3 Prozent

Bei der traditionellen Einbürgerungsfeier des Rems-Murr-Kreises konnte Landrat Dr. Richard Sigel am Freitag, 28. Oktober, rund 170 Gäste im Foyer des Kreishauses begrüßen. Eingeladen waren alle Männer und Frauen, die das Landratsamt zwischen dem 1. Mai 2015 und dem 30. Juni 2016 eingebürgert hat. Neben den Familien der Eingebürgerten nahmen auch Ehrengäste aus der Kreispolitik und den öffentlichen Einrichtungen an der Veranstaltung teil.

In seiner Rede sprach der Landrat über den Mehrwert, den unterschiedliche Kulturen in eine Gesellschaft einbringen, aber auch über die Herausforderungen der Integration. „Vielfalt bereichert unseren lebenswerten Landkreis. Gerade in Zeiten des Flüchtlingszustroms ist es wichtig, die Verschiedenheit der Menschen zu akzeptieren. Nur so können wir respektvoll und friedlich zusammen leben“, so Dr. Sigel. Den Rechten, die deutsche Staatsangehörige erlangen, stehen aber auch Regeln und Pflichten gegenüber. Der Landrat appellierte an die Neu-Eingebürgerten: „Helfen Sie mit, unser Land zu gestalten: Auf dass gegenseitiger Respekt, Anerkennung und Gleichberechtigung Werte sind, die für alle Menschen gelten.“

Auch Willi Halder, MdL und Kreisrat, ermutigte die Eingebürgerten, sich am öffentlichen Leben zu beteiligen. „Bringen Sie sich ein und machen Sie Ihre Gemeinde bunt“, so Halder. „Demokratie muss genutzt und benutzt werden.“

Michael Kirbach, Direktor des Amtsgerichts Waiblingen, ging in seinem Grußwort auf den Rechtsstaat und das Grundgesetz ein. Er betonte: „Die Freiheit des Einen ist zugleich die Freiheit des Anderen.“ Er wünschte den Eingebürgerten „dass Sie die Entscheidung zur deutschen Staatsbürgerschaft stets positiv empfinden.“

Ganz spontan hatte sich Katalin Benkö bereit erklärt, eine Rede zu halten. Die gebürtige Ungarin sprach stellvertretend für alle Eingebürgerten. Sie selbst war erst am Vortag der Veranstaltung für ihre Einbürgerung im Landratsamt und hatte sich bei dieser Gelegenheit als Ersatz für die verhinderte, ursprünglich eingeplante Rednerin gemeldet. Launig berichtete die Frau aus Auenwald ihre persönliche Integrationsgeschichte: Mit dem schwäbischen Dialekt habe sie manchmal noch Probleme und die festen Traditionen der Kehrwoche lassen sie schmunzeln. „Aber die Menschen hier sind sehr nett und die bekannte deutsche Bürokratie sorgt dafür, dass alles geregelt ist“, so Benkö.

Anschließend nahm Landrat Dr. Richard Sigel selbst die Einbürgerung von Monalisa Irina Radu vor. Die gebürtige Rumänin, die seit 2006 in Deutschland lebt, erhielt stellvertretend für alle Eingebürgerten ihre Urkunde und sprach dem Landrat das Bekenntnis nach: „Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte“. Das gemeinsame Singen der Nationalhymne rundete den Abend ab.

Hintergrund:

Im Jahr 2015 hat die Staatsangehörigkeitsbehörde im Landratsamt 658 Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern eingebürgert. Die meisten Eingebürgerten stammen (nach der Reihenfolge der Häufigkeit) aus der Türkei, Kosovo, Griechenland, Kroatien, Italien und Rumänien. Einige kommen sogar aus Brasilien, China oder Vietnam. Mit 343 Neu-Eingebürgerten liegen die Frauen im Rems-Murr-Kreis leicht vor den Männern (315).

Zum Stichtag 31. Dezember 2015 lebten 419 456 Menschen im Rems-Murr-Kreis, davon 60 071 ohne deutschen Pass. Das entspricht einem Ausländeranteil von 14,3 Prozent. Der Landesdurchschnitt ist mit 13,9 Prozent leicht geringer.

(nick/28.10.16)

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