Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 24.05.2019

Start für den Glasfaserausbau: Vertrag mit Telekom unterzeichnet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landrat Dr. Richard Sigel informieren sich auf der Breitbandmesse. Foto: Landratsamt
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landrat Dr. Richard Sigel informieren sich auf der Breitbandmesse. Foto: Landratsamt
Schnelles Netz für alle: Die Gigabit Region Stuttgart ist gegründet. Foto: Landratsamt
Die Gigabit Region Stuttgart ist gegründet. Foto: Landratsamt

Schnelles Netz für alle: Gigabitregion Stuttgart startet durch / Im Landkreis startet der Ausbau in Allmersbach im Tal

Die Gigabit Region Stuttgart GmbH hat heute mit der Deutschen Telekom einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Dieser sieht im Kern den Ausbau von schnellem Internet vor. Zudem wollen die Partner Lücken im Mobilfunknetz schließen und die Region zu einem Piloten für den künftigen Kommunikationsstandard 5G aufbauen.  

Im Beisein von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und des Innen- und Digitalisierungsministers Thomas Strobl unterzeichnete heute in Fellbach Hans-Jürgen Bahde, Geschäftsführer der Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS), den Kooperationsvertrag mit Dr. Dirk Wössner, Vorstand Telekom Deutschland und Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie Telekom Deutschland. Dieser Vertrag legt die grundsätzlichen Bedingungen der Kooperation fest.

„Die Kooperation mit der Deutschen Telekom AG bietet für den Rems-Murr-Kreis und die gesamte Region Stuttgart eine riesige Chance", sagt Landrat Dr. Richard Sigel." Für die lokal ansässigen Unternehmen, aber auch für unsere Bürgerinnen und Bürger, ist eine digitale Infrastruktur mittlerweile unentbehrlich. Deshalb setzt sich der Rems-Murr-Kreis im Schulterschluss mit den Städten und Gemeinden für ein flächendeckendes Glasfasernetz ein. Langsam war gestern – jetzt fällt der Startschuss für ein schnelles Netz für alle.“  

Im Fokus des Gigabitprojekts steht der partnerschaftliche Ausbau des ultraschnellen Glasfasernetzes. Bis 2025 sollen zudem 99 Prozent der Bevölkerung Mobilfunk (LTE) nutzen können. Außerdem ist geplant, ein leistungsstarkes 5G-Netz zügig aufzubauen. Der Vertrag ist in dieser Dimension deutschlandweit einmalig. Weitere Unternehmen sollen die nun entstehende digitale Infrastruktur zu fairen und marktüblichen Konditionen nutzen können.  

Das Ausbaugebiet umfasst derzeit 174 Kommunen in der Stadt Stuttgart sowie in den fünf benachbarten Landkreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr. In dem Ballungsraum leben rund 2,8 Millionen Menschen. Etwa 140.000 Unternehmen sind dort angesiedelt.  

Bereits im Juli 2018 hatte die Region Stuttgart mit der Telekom ihre gemeinsamen Ausbauziele bekannt gegeben: Bis zum Jahr 2025 soll allen Unternehmen ein Internetzugang per Glasfaser zur Verfügung stehen. Bis 2030 sollen 90 Prozent der Haushalte davon profitieren. Im selben Zeitraum planen die Telekom und die Kommunen gemeinsame Investitionen in Milliardenhöhe.  

„Ein flächendeckendes glasfaserbasiertes und gigabitfähiges Breitbandnetz ist die künftige Lebensader für Innovation, Wirtschaftskraft und Lebensqualität. Deshalb begrüße ich die gemeinsame Initiative der Region Stuttgart und der Deutschen Telekom sehr, den umfassenden Ausbau mit einem ambitionierten, aber notwendigen Zeitplan umzusetzen“, sagte Winfried Kretschmann.

Zweistufiges Organisationsmodell

Die Partner setzen auf ein zweistufiges Modell. Die GRS koordiniert den gesamten Ausbau in der Region und steuert die Kooperation mit der Deutschen Telekom. Sie entwickelt einheitliche Prozesse und technische Standards. Zudem schließt die GRS Rahmen- und Musterverträge ab und vermittelt bei möglichen Konflikten zwischen Kommunen und Telekom. Die fünf beteiligten Landkreise haben bereits eigene Zweckverbände gegründet. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart bilden die fünf Zweckverbände die GRS.  

Die Zweckverbände beraten und begleiten die Kreiskommunen beim Ausbau. Sie unterstützen auch bei Förderanträgen. Zudem stellen sie Planungsdaten zur Verfügung. Beispielsweise indem sie ein zentrales Leerrohr-Management aufbauen und pflegen. 

Frühzeitiger Ausbau in allen Landkreisen 

Die Partner wollen bereits in den ersten Jahren in allen fünf Landkreisen das Netz ausbauen. Wann dies in welcher der insgesamt 174 Kommunen in welchem Umfang geschieht, legt die jährliche Ausbauplanung fest. Die Kooperationspartner definieren diese nach mehreren Gesichtspunkten. Maßgeblich sind beispielsweise die vorhandene Versorgung mit Bandbreite oder die Ausbaukosten. Diese hängen unter anderem von der geografischen Struktur der Kommune ab. Wichtig ist auch, ob bereits Infrastruktur verfügbar ist.   

Damit in den Städten und Gemeinden ausgebaut wird, muss sich vorab eine ausreichende Anzahl an Bürgern für einen Glasfaseranschluss entscheiden. Vor dem Ausbau ermittelt die Telekom daher den Bedarf durch die sogenannte Vorvermarktung. So wie derzeit in sechs Städten, in denen rund 25.000 Haushalte Glasfaseranschlüsse bis ins Haus bekommen können: Allmersbach im Tal, Stuttgart-Bad Cannstatt, Bempflingen, Ditzingen-Heimerdingen, Deggingen-Reichenbach im Täle und Weil der Stadt.  

Text (in Teilen): Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (ries/24.5.19)

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