Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Pressestelle
Artikel vom 21.12.2022

Krisenstab des Landratsamts übt den Ernstfall

Feuerwehrleute füllen Ende Oktober 2022 Sandsäcke bei der Katastrophenschutzübung im Oberen Murrtal. Foto: Landratsamt
Feuerwehrleute füllen Ende Oktober 2022 Sandsäcke bei der Katastrophenschutzübung im Oberen Murrtal

Bei einem dreitägigen Seminar in Ahrweiler wurden verschiedene Szenarien durchgespielt

Krisenprävention gehört im Rems-Murr-Kreis zu den strategischen Top-Themen – ganz oben auf der Agenda steht auch die ständige Vorbereitung auf mögliche Katastrophensituationen, zu denen etwa ein Hochwasser oder ein flächendeckender Stromausfall im Landkreis gehört.

Zur Vorbereitung auf mögliche Szenarien war der Krisenstab des Landratsamts mit Mitarbeitenden aus ganz unterschiedlichen Bereichen für eine dreitägige Schulung an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Landkreis spielt im Katastrophenfall nämlich eine ganz zentrale, entscheidende Rolle. „Als Kreisverwaltung müssen wir uns bestmöglich wappnen und uns gemeinsam mit den Blaulicht-Fraktionen vorbereiten“, sagte der Kreisbrandmeister René Wauro, der im Katastrophenfall für die Koordination im Landkreis zuständig ist.

Während des Seminars wurden beispielsweise Fragen dazu beantwortet, wie die Bevölkerung informiert und wie den Menschen am besten und schnellsten geholfen werden könne. Zudem wurde in zwei möglichen Szenarien „Hochwasser“ und „tagelanger Stromausfall“ erarbeitet, wie sich eine Krise abspielen könnte und wer im Krisenstab für was zuständig ist.

Für Landrat Dr. Richard Sigel war das Seminar ein wichtiger Baustein zur Krisenprävention im Rems-Murr-Kreis. „Katastrophenschutz ist für uns kein Strohfeuer, wir verfolgen dieses Top-Thema kontinuierlich“, betonte er. „Schließlich hat nicht zuletzt die Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt, wie elementar wichtig eine gute und schnelle Krisenbewältigung ist“, so der Landrat. „In der Corona-Pandemie haben wir unter Beweis gestellt, dass wir als Verwaltung handlungsfähig sind. Ebenso wichtig ist es, weitere Krisen-Szenarien vorzubereiten, um im Ernstfall gewappnet zu sein.“ Dabei sei es wichtig, im engen Schulterschluss mit den Städten und Gemeinden und allen Akteuren der Blaulicht-Familie vorzugehen. „Risikomanagement ist für uns eine Gemeinschaftsaufgabe“, so der Landrat.  Künftig würden die Mitarbeitenden des Landratsamts daher regelmäßig und noch intensiver im Katastrophenschutz geschult.

Der Ort der Übung im Ahrtal war dabei besonders eindrucksvoll: Auch ein Jahr nach der Katastrophe sind die Folgen des verheerenden Hochwassers im Sommer 2021 noch deutlich sichtbar in der Stadt und spürbar bei den Menschen.

 

Katastrophenschutz im Rems-Murr-Kreis

Beim Katastrophenschutz kommt es zunächst auf die Handlungsfähigkeit der Krisenstäbe an. Für eine reibungslose Zusammenarbeit im Ernstfall übt das Landratsamt regelmäßig verschiedene Krisenszenarien; so fand etwa am 22. Oktober 2022 im Oberen Murrtal eine große Hochwasser-Katastrophenschutzübung gemeinsam mit der Blaulicht- und der kommunalen Familie statt. Auch im Herbst 2021 wurde mit allen Städten und Gemeinden im Polizeipräsidium Aalen der Schulterschluss geübt.

Um künftig besser gegen Hochwasser gewappnet zu sein, arbeitet der Rems-Murr-Kreis derzeit gemeinsam mit den Städten und Gemeinden an einem kreisweiten Pegelmessnetz. Dadurch sollen Informationen bei Starkregen oder im Fall eines Hochwassers möglichst frühzeitig bereitgestellt werden.

Auch bei größeren Bränden oder beim Austritt von radioaktiver Strahlung unterstützt der Landkreis die Städte und Gemeinden. Im Mai dieses Jahres hat der Landkreis deswegen einen neuen Gerätewagen Atemschutz und Strahlenschutz angeschafft, der die Feuerwehren im Kreis mit Atemschutzgeräten bei größeren Brand- und Gefahrguteinsätzen ausrüstet. 

Neben der Handlungsfähigkeit im Ernstfall spielen auch geeignete Warnmittel eine wichtige Rolle. Ziel des Landkreises ist es, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden ein flächendeckendes Sirenennetz aufzubauen. Dafür hat die Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz im Herbst 2021 ein Schallgutachten flächendeckend für den Landkreis erstellen lassen – mit Standortempfehlungen für Sirenen.

Das Landratsamt plant außerdem den Neubau einer Integrierten Leitstelle (ILS) mit DRK-Rettungswache und DRK-Kreisgeschäftsstelle gegenüber der Rundsporthalle in Waiblingen. Bei der Neukonzeption der ILS in den kommenden Jahren investieren der Landkreis (zu 45 Prozent) und die Krankenkassen (zu 55 Prozent) in modernste Technik und in eine Optimierung der Arbeitsbedingungen und Abläufe und damit in die bestmögliche rettungsdienstliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis.

(bell/21.12.22)

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