Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 25.01.2022

Rems-Murr-Kreis sichert Infrastruktur rund ums Impfen

Symbolbild: Impfen. Foto: Stoppel
Symbolbild: Impfen. Foto: Stoppel

Die Impfkampagne im Rems-Murr-Kreis läuft sehr gut: Das sieht man auch an den hohen Booster-Zahlen. Mit einer Booster-Quote von 47 Prozent liegt der Landkreis landesweit auf Rang 15 von 44. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben sich in den letzten Wochen ihre Auffrischungsimpfung geben lassen, einige auch ihre Erst- oder Zweitimpfung.

Im Landkreis gibt es inzwischen ein enges Netz an Impfmöglichkeiten mit und ohne Termin, das vom Landratsamt koordiniert, eng mit den Kreisärzteschaften abgestimmt ist und kontinuierlich an den Bedarf angepasst wird. Inzwischen ist der größte Andrang auf Impftermine vorbei. Mit dem Sozialministerium hat der Rems-Murr-Kreis abgestimmt, dass dennoch ein Grundangebot aufrechterhalten bleiben kann. In einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin werden die Details im Februar weiter konkretisiert.

„Strukturen vor- und aufrechtzuerhalten ist uns nach den Erfahrungen mit der Schließung des Kreisimpfzentrums wichtig. Nur so können wir ungeimpften oder noch nicht geboosterten Bürgerinnen und Bürgern weiterhin niederschwellige Angebote überall im Landkreis machen und vor allem schnell reagieren, sollte eine vierte Impfung kommen und der Andrang von den Arztpraxen allein nicht bewältigt werden kann“, so Gerd Holzwarth, der als zuständiger Dezernent die Impfkampagne im Landkreis koordiniert.

„Unser Ziel ist und bleibt es, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden, den niedergelassenen Ärzten und den Teams aus Stuttgart die Impfquote im Landkreis weiter zu steigern. Dafür haben wir funktionierende Strukturen geschaffen. Es freut mich, dass das Land dies Impfstützpunkte auch weiterhin unterstützt“, so Landrat Dr. Richard Sigel. „Wir haben aus der ersten Impfkampagne gelernt: Es ist nicht zielführend, alles abzubauen, wenn der große Andrang auf Impftermine nachlässt, um dann kurze Zeit später alles wieder aufbauen zu müssen. Mit einer stabilen Impf-Infrastruktur können wir besser auf Entwicklungen wie weitere Auffrischungsimpfungen, neue Impfstoffe oder eine Impfpflicht reagieren“.

Vom Sozialministerium liegt inzwischen die Bestätigung vor, dass ab Februar die Zahl der Stützpunkte und das eingesetzte Personal in der bisherigen Form im Rems-Murr-Kreis beibehalten werden kann. Die entsprechende Zusage der Kostenübernahme liegt vor. Die Laufzeit der Impf-Infrastruktur ist zunächst bis Ende März 2022 angedacht – mit einer Option auf weitere Verlängerung.

Wer sich impfen lassen möchte, kann unter www.rems-murr-kreis.de/kiz zentral Termine bei über 50 Impfstellen im Landkreis buchen oder spontan ohne Termin zu einem der Impfstützpunkte oder –aktionen kommen.

Kinderimpfen

Das Kinderimpfzentrum am Rems-Murr-Klinikum Winnenden ist Anfang Dezember 2021 gestartet und wurde sehr gut angenommen. Über die Feiertage wurden dort rund 1500 Kinder zwischen fünf und elf Jahren geimpft und es gab viel positives Feedback. Das Impfzentrum in den Räumen der Kinderklinik soll auch über den geplanten Betrieb bis Anfang Februar bestehen bleiben. Damit sich die Kinderärzte wieder auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können, übernehmen ab 2. Februar die Kreisimpfteams das Kinderimpfzentrum und nutzen die bereits vorhandene Infrastruktur weiter.

Geimpft wird dann jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag, von 14 bis 19 Uhr. Zusätzlich wird es jeden Dienstag, Freitag und den Wochenenden, von 17 bis 19.30 Uhr, am Impfstützpunkt Winnenden, Linsenhalde 5, Termine für die Impfung Fünf- bis Elfjähriger geben. Weitere Termine an den Impfstützpunkten sollen folgen. Kinderimpfstoff im Bestand des Rems-Murr-Kreises, der nicht im Kinderimpfzentrum oder von den Kinderarztpraxen verimpft wird, geht an baden-württembergische Praxen, die Bedarf angemeldet haben.

Bilanz der bisherigen Impfkampagne

Im November 2021 ist der Rems-Murr-Kreis mit mehreren Impfstützpunkten gestartet, die von Impfteams des Klinikum Stuttgart betreut werden. Zusätzlich hat der Kreis ehemaliges Personal des Kreisimpfzentrums reaktiviert und daraus mobile Impfteams gebildet. Diese touren aktuell durch den Landkreis. Dank der Impfkampagne konnte die Impfquote der doppelt geimpften Personen von 61,1 Prozent Anfang November auf 67,3 Prozent am 23. Januar gesteigert werden. Damit liegt der Rems-Murr-Kreis im landesweiten Ranking aber leider immer noch um letzten Drittel.

Das kreisweite Buchungsportal COSAN wird sehr gut angenommen. Neben den Impfstützpunkten und dem Kinderimpfzentrum sind inzwischen über 40 Impfstellen im System und bieten über das gesamte Kreisgebiet Impftermine an.

„Die SARSCoV2-Impfungen sind mittlerweile im Praxisalltag integriert und das Impfangebot im niedergelassenen Bereich wird natürlich aufrechterhalten. Hier haben die Arztpraxen im Rems-Murr-Kreis auch mit Unterstützung des Landkreises Großes geleistet“, sagt Pandemiebeauftragter Dr. Jens Steinat. „Wir hoffen, durch unsere Impfangebote zukünftig die Impfquote weiter erhöhen zu können, insbesondere im Hinblick auf den nächsten Winter und die Überwindung der Pandemie.“

„Eine Impfung ist immer besser als die Infektion und schützt vor schwerer Erkrankung – unabhängig von der Virusvariante“, ergänzt Dr. Torsten Ade, Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme Winnenden. „Eine Impfung lohnt sich auch jetzt noch: Omikron ist eine Immun- Escape-Variante – es ist unklar, ob eine Infektion mit Omikron einen relevanten Schutz gegen die Varianten Alpha bis Delta bietet. Darum kann man nicht mit Sicherheit darauf vertrauen, dass Omikron „automatisch“ die Impflücken schließt.“

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