Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 07.10.2021

Die Hangweide in Kernen ist jetzt offiziell ein IBA-Projekt

In der Eventscheune auf dem Gelände des Areals wurde die offizielle Kooperationsvereinbarung für die Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) besiegelt. In Anwesenheit von Vertretern der Projektpartner, von Landrat Dr. Sigel, der IBA’27-Spitze sowie der Wettbewerbssieger des städtebaulichen Wettbewerbs, UTA Architekten Stuttgart, wurden die Unterschriften im feierlichen Rahmen geleistet. Foto: Gemeinde Kernen
Unterzeichnung IBA-Kooperationsvertrag

Meilenstein für das Zukunftsprojekt Hangweide. Am 6. Oktober 2021 wurde die offizielle Kooperationsvereinbarung in der Eventscheune auf dem Gelände der Hangweide in Kernen unterschrieben, die den Beitritt der Projektgemeinschaft zur Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) besiegelt. In wenigen Jahren soll im Remstal ein eigenständiges, urbanes und gemischtes Quartier mit hohen Freiraumqualitäten die neue Heimat für voraussichtlich mehr als 1.000 Menschen werden.

Ende Juli hatte das Aufsichtsratsgremium der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27), auf Empfehlung des Kuratoriums, die Aufnahme des Kernener Zukunftsprojekts Hangweide in die IBA’27-Projektliste beschlossen. In Anwesenheit von Vertretern der Projektpartner - Gemeinde Kernen im Remstal, Kreisbaugesellschaft Waiblingen mbH und LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH -, der IBA’27-Spitze sowie der Wettbewerbssieger des städtebaulichen Wettbewerbs, UTA Architekten Stuttgart, wurde nun die Kooperationsvereinbarung im feierlichen Rahmen offiziell geschlossen.

„Als urbanes Dorf vereint das Quartier Hangweide die ländlichen Wurzeln von Kernen in Remstal mit den städtischen Qualitäten des

Großraums Stuttgart.“ erläutert IBA’27-Intendant Andreas Hofer. „Rund 1.000 Menschen sollen dort künftig wohnen. Die Qualität des Projekts zeigt sich vor allem in der solidarischen und gemeinschaftlichen Quartiersentwicklung. Neben vielfältigem und bezahlbarem Wohnraum für alle Schichten und Bedürfnisse wird sich eine Quartiersgenossenschaft um die Koordination der gemeinschaftlichen Infrastruktur, der Energieerzeugung und der Interessen der Bewohnenden kümmern.“

Ein urbanes Dorf für mehr als 1.000 Menschen

Auf der Hangweide, einem etwa acht Hektar großen Areal einer ehemaligen Einrichtung der Diakonie Stetten, entwickelt die Projektgemeinschaft ein neues Quartier für mehr als 1.000 Menschen. Nach einer umfassenden Bürgerbeteiligung hat die Projektgemeinschaft zusammen mit der IBA’27 einen Städtebauwettbewerb durchgeführt, den im Herbst 2020 das Stuttgarter Büro UTA Architekten und Stadtplaner zusammen mit SIMA | BREER Landschaftsarchitektur aus Winterthur für sich entschieden hatten. Das Konzept sieht als Leitbild ein dicht bebautes ‚urbanes Dorf‘ vor: Eine Kombination aus städtischem und dörflichem Leben mit unterschiedlichen Wohnformen und Eigentums-verhältnissen. Das Leitbild selbst baut auf zwei Säulen auf: Dem Städtebau mit klassischen Elementen eines Dorfes, verknüpft mit einer modernen Quartiers-Organisationsstruktur. Ziel ist es, ein Modell für ein neues solidarisches und gemeinschaftliches Zusammenleben im urbanen Raum zu entwickeln. Hinzu kommen Flächen für Nahversorgung, Gewerbe und Gemeinschaftseinrichtungen, eingebettet in großzügige öffentliche Freibereiche. Das Thema Inklusion aus der Geschichte der Hangweide soll verbunden werden mit der aktiven Förderung von Gemeinschaft. Eine als Genossenschaft organisierte ‚Quartiersmeisterei’ soll sich um die Organisation und den Betrieb der neuen Dorfgemeinschaft kümmern. Ein ambitioniertes Konzept für das Energie-, Mobilitäts- und Wassermanagement rundet die Planung ab.

„Vorbildcharakter mit Strahlkraft für die gesamte Region“

„Wir freuen uns sehr, dass der IBA’27-Aufsichtsrat die Aufnahme unseres Quartiersprojekts Hangweide in die IBA’27 befürwortet hat

und wir nun mit unseren Unterschriften die entsprechende Kooperationsvereinbarung geschlossen haben”, so Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch stellvertretend für die Projektgemeinschaft. Und weiter: „Wir sind überzeugt, dass unser ehrgeiziges Projekt Vorbildcharakter erreichen wird mit Strahlkraft für die gesamte Region”. Die Hangweide könnte als großes Entwicklungsgebiet im Rems-Murr- Kreis der nächste Baustein in der Strategie des Landkreises zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum sein. Das Areal bietet die Chance, im Einklang mit Klima- schutzzielen von Kommune und Kreis Zukunftsthemen umzusetzen – etwa innovative Mobilität und nachhaltige Energiekonzepte.

Landkreis nimmt Geld für Wohnraum in die Hand

„Wir engagieren uns als Landkreis über unsere Kreisbaugruppe bewusst für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und nehmen hierfür anders als viele andere Landkreise selbst Geld in die Hand. Die Hangweide könnte dabei der nächste Baustein in der Strategie des Landkreises sein", sagt Landrat Dr. Richard Sigel. „Zukunftsweisende Chancen bietet das Areal auch mit Blick auf innovative Mobilität, nachhaltige Energiekonzepte und die Wasserstoff-Strategie des Rems-Murr-Kreises." So wurde etwa das geplante Wasserstoff-Projekt auf der Hangweide jüngst in das Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums aufgenommen. Untersucht werden unter anderem die dezentrale Wasserstoffproduktion sowie die Nutzung der Abwärme für die Energieversorgung des Quartiers.

Karin Lang, kaufmännische Geschäftsführerin der IBA’27 GmbH, sagt: „Mit der Quartiersentwicklung Hangweide kann in Kernen im Remstal bis 2027 ein großartiger Ausstellungsort für die Internationale Bauausstellung entstehen. Sowohl das Kuratorium als auch der Aufsichtsrat der IBA’27 GmbH haben sich einstimmig für die Ernennung zum Projekt ausgesprochen. Wir freuen uns, die Projektgemeinschaft in den nächsten Jahren intensiv begleiten zu können.“

Weitere Informationen zu Projekt Hangweide finden Sie hier.

(keck/7.10.21)

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