Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 26.05.2021

Kein Impfstoff mehr: Impftruck kann nicht weiterrollen

Aus für den Impftruck

Aus für Projekt nach Impfrunden in Kommunen: Absage für Truck-Impfung in Betrieben

Nach einem Telefonat zwischen Landrat Dr. Richard Sigel und dem Amtschef des Sozialministeriums Prof. Dr. Uwe Lahl am Dienstag, 25. Mai, ist klar: Der Impftruck des Rems-Murr-Kreises kann keine zweite Runde durch den Kreis drehen. Dabei kann sich die Bilanz des Trucks sehen lassen: Rund 12.000 Impfungen wurden dort verabreicht, also 6.000 Menschen erst- und zweitgeimpft. Dass das Projekt nun auf Eis gelegt wird, liegt am mangelnden Impfstoff in Baden-Württemberg. Die Zentralen Impfzentren (ZIZ) wie die Kreisimpfzentren (KIZ) erhalten gerade keine Kontingente für zusätzliche Impfaktionen – das heißt: Das ZIZ am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart bekommt nicht genug Impfstoff, um wie bisher den Impftruck im Rems-Murr-Kreis zu versorgen.

Im Gespräch waren zwei mögliche Fortsetzungsprojekte mit dem Truck: entweder eine weitere Impfrunde durch den gesamten Landkreis für Menschen über 60 Jahre ähnlich dem bisherigen Konzept oder die gezielte Impfung in kleinen und mittelständischen Unternehmen. „Wir hätten mit dem Truck die Impfungen für kleinere Betriebe gerne zentral organisiert“, erklärt Landrat Dr. Richard Sigel. „Für alle Unternehmen, die keine eigenen Betriebsärzte haben, wäre das eine unbürokratische Lösung gewesen. Leider sehen die aktuellen Strukturen diese Möglichkeit nicht vor.“ Er fügt hinzu: „Damit wir bei den Impfungen in Betrieben Fortschritte machen, müssen jetzt die Betriebsärzte aktiv werden – sie können dezentral Impfstoff bestellen.“

Impfung an Berufsschulen geplant

Eine Impfstoff-Zusage vom Sozialministerium gab es jedoch für das Pilot-Projekt, die Vorbereitungsklassen der Berufsschulen durch die Mobilen Impfteams zu versorgen. Dieses Projekt wird aktuell gemeinsam mit dem Zentralen Impfzentrum am Robert-Bosch-Krankenhaus abgestimmt und vorbereitet.

Impftruck-Abschlussaktion

Um den Truck voll auszunutzen und die Impfung zu Menschen in die ländlichen Regionen des Kreises zu bringen, wird der Impftruck nach Abschluss seiner Tour noch zu einer kleinen Abschlussaktion eingesetzt. Am 28. und 29. Mai wird er in Murrhardt und am 30. Mai in Oppenweiler Station machen.

Oppenweiler hatte zunächst zu Gunsten von Backnang auf den Truck verzichtet, die Impfstation dort soll nun nachgeholt werden. Murrhardt dagegen ist weit vom Kreisimpfzentrum entfernt. Bei der Station in Murrhardt werden zudem die Nachbarkommunen Spiegelberg, Großerlach und Sulzbach mitversorgt.

„Möglich ist die Aktion, da vom mobilen Impfteam des ZIZ am Robert-Bosch-Krankenhauses noch 300 Impfdosen Astrazeneca zur Verfügung gestellt werden“, erläutert Dezernent Gerd Holzwarth, Leiter des KIZ, und ergänzt: „Eingeladen werden von den Kommunen die höchstpriorisierten Personengruppen über 80 und über 70 Jahren. Sollten die Termine damit nicht abgedeckt werden können, werden auch Menschen über 60 im Truck geimpft.“ Station ist jeweils an den Stadt- oder Gemeindehallen.

Stand der Impfungen im Rems-Murr-Kreis

Die Zahl der im Landkreis Erstgeimpften erreicht bald die magische Marke von 100.000 Menschen – am Mittwoch, 26. Mai lag sie schon bei über 98.000. Diese Impfungen wurden im Impftruck, im KIZ, durch ein Mobiles Impfteam oder beim Hausarzt im Rems-Murr-Kreis verabreicht – dazu zählen auch Leute, die aus einem anderen Landkreis zu ihrem Impftermin angereist sind. Die Gesamtzahl der Erstimpfungen ist auf der Website des Landkreises tagesaktuell abrufbar.

(jas/26.5.21)

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