Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 29.03.2021

Landräte Dr. Sigel und Bernhard: „Wir benötigen kreisscharfe Impfquoten“

Impfstoff ist weiterhin ein rares Gut. Foto: Gottfried Stoppel
Impfstoff ist weiterhin ein rares Gut. Foto: Gottfried Stoppel

Landräte Sigel und Bernhard fordern Übermittlung der Impfdaten per digitalem Impfquoten-Monitoring / Es darf nicht wie bei der Verteilung der Kreisimpfzentren der Fehler gemacht werden, dass Impfstoff ohne einen Blick auf die Bevölkerungsdichte verteilt wird

Mit Blick auf eine gerechte Verteilung der nach wie vor knappen Impfstoffmengen bzw. auf das Ermöglichen passender Ausgleichsysteme haben sich die Landräte der Kreise Böblingen und Rems-Murr in einem gemeinsamen Schreiben an das Sozialministerium gewandt. Dazu bedarf es der Offenlegung der Impfquoten.

Der Deutsche Landkreistag hatte sich vor wenigen Tagen schriftlich an das Robert-Koch-Institut (RKI) gewandt hatte, ebenfalls mit der Bitte einer tagesaktuellen Information über den Stand der Impfungen je Landkreis. Das RKI stützt diese Forderung der Kreise. Detaillierte Angaben zum Impfgeschehen, beispielsweise nach Alter und Landkreis aufgesplittet, seien in der Tat notwendig für die Einschätzung der Lage vor Ort.

Im Schreiben des Präsidenten des RKI, Prof. Dr. Lothar Wieler, heißt es, die Bereitstellung kreisscharfer Daten scheitere aktuell aber auch daran, dass nicht alle Bundesländer das digitale Impfquoten-Monitoring (DIM) für die Impfdatenübermittlung nutzen. Deshalb liegen dem RKI die erforderlichen Daten nicht vor, um nach diesen Parametern auszulesen. Man hoffe, so Wieler in dem Schreiben, dass alle Länder zügig DIM einsetzen, dann könnten die Impfzahlen nach Alter und Landkreis öffentlich gemacht werden.

„Wir wenden uns an Sie, Herr Minister, mit der dringenden Bitte, auf eine einheitliche Übermittlung via DIM zu drängen. Und seitens Baden-Württemberg selbst, wenn nicht schon geschehen, ebenfalls diesen Meldeweg zu nutzen“, so die Landräte Bernhard und Sigel. Man benötige endlich ein transparentes und kreisscharfes Impf-Monitoring, um die Unwuchten ausgleichen zu können, die dadurch entstanden sind, dass der Impfstoff nicht nach Einwohnerzahlen verteilt wird. Landkreise, die bei der Durchimpfung hinterherhinken, müssten aufholen können. Der Impfstoff muss dorthin und in die Arztpraxen gelenkt werden, wo die Impfquote noch besonders niedrig ist „Dazu benötigen wir die Offenlegung der Zahlen“, so die Forderung der Landräte. Schließlich dürfe nicht wie bei der Verteilung der Kreisimpfzentren der Fehler gemacht werden, dass Impfstoff ohne einen Blick auf die Bevölkerungsdichte verteilt wird.

(keck/29.3.21)

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