Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Pressestelle
Artikel vom 19.01.2024

Richtfest des Erweiterungsbaus am Landratsamt in Waiblingen

Der neue Erweitungsbau am Alten Postplatz soll zukünftig überwiegend vom Sozialdezernat genutzt werden.
Anlässlich des Abschlusses der Rohbauarbeiten, hat der Landkreis am 18. Januar ein Richtfest veranstaltet.

Mit der Fertigstellung des Rohbaus vom Erweiterungsbau am Alten Postplatz, wird ein weiterer Meilenstein der Gesamtimmobilienkonzeption der Kreisverwaltung erreicht / Holz-Hybridbau wird im Betrieb klimaneutral sein

 

Der Rems-Murr-Kreis hat sich mit seiner Gesamtimmobilienkonzeption zwei ehrgeizige Ziele gesetzt: Eine klimaneutrale Landkreisverwaltung bis 2030 und modernste Verwaltungsstrukturen ausgerichtet auf optimale Abläufe und Digitalisierung. Im Juli 2018 hat der Kreistag mit dem Grundsatzbeschluss zur Gesamtimmobilienkonzeption den Startschuss hierfür gegeben. Ein zentraler Baustein hierbei ist der Erweiterungsbau am Alten Postplatz in Waiblingen. Anlässlich des Abschlusses der Rohbauarbeiten, hat der Landkreis am 18. Januar ein Richtfest veranstaltet.

Der vierstöckige Erweiterungsbau der Kreisverwaltung entsteht auf der Fläche der ehemaligen Tiefgarage des Landratsamts. Dadurch ist keine zusätzliche Flächenversiegelung notwendig. Gleichzeitig wird das Gelände rund um die Villa Roller durch den Neubau aufgewertet und grüner gestaltet. Der Erweiterungsbau wird in Holz-Hybridbauweise erstellt und im späteren Betrieb klimaneutral nach den Kriterien des Gebäudeenergiegesetzes sein. Gebaut wird dabei nach dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DNGB) für Verwaltungsgebäude. Mit großflächigen Fotovoltaik-Anlagen auf dem Dach und an der Fassade, einem Anschluss an die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Waiblingen, sowie einem Regenwasser-Management ist das Gebäude energetisch bestens für die Zukunft gerüstet.

Die Innenarbeiten des Erweiterungsbaus werden Ende des Jahres 2024 abgeschlossen. Der Erweiterungsbau kann dabei voraussichtlich Anfang des Jahres 2025 bezogen werden. Insgesamt entstehen hier rund 350 moderne Arbeitsplätze, die vor allem von Mitarbeitenden des Sozialdezernats genutzt werden sollen. Genauso wie in der Außenstelle des Landratsamts in der Rötestraße in Waiblingen, geht die Landkreisverwaltung auch im Erweiterungsbau am Alten Postplatz mit dem neuen modernen Nutzungskonzept für Büroräume, dem sogenannten Drei-Zonen-Konzept, neue Wege in der Verwaltung. Auch hier wird es in der ersten Zone öffentliche Servicestellen sowie in der zweiten Zone halb-öffentliche Beratungsbereiche für die Bürgerinnen und Bürger geben. Innerhalb der dritte Zone gibt es einen nichtöffentlichen Büro-Bereich, der ausschließlich von den Mitarbeitenden des Landratsamts genutzt wird.

„Mit unserem Erweiterungsbau setzen wir als Landkreisverwaltung beim Thema New Work ebenso wie in unserem neuen Verwaltungsgebäude in der Rötestraße neue Maßstäbe: Dem Fachkräftemangel wollen wir mit den neuen Arbeitswelten vorrausschauend begegnen und so ein attraktives Umfeld für eine moderne Verwaltung schaffen. Deswegen unterstützt die Landkreisverwaltung beispielsweise flexible und geteilte Arbeitsmodelle und Home-Office,“ sagt Landrat Dr. Richard Sigel beim Richtfest. „Das Gebäude punktet aber auch gleichzeitig beim Thema Nachhaltigkeit. Damit kommen wir unserem ehrgeizigen Ziel bis 2030 mit unseren kreiseigenen Liegenschaften klimaneutral zu werden immer näher“, so der Landrat weiter. Besonders wichtig ist Landrat Sigel außerdem, zu betonen, dass das Großprojekt des Landkreises sowohl im Zeitplan, als auch im Kostenrahmen ist. Für die drei Immobilienprojekte mit geplanten Kosten von rund 90 Millionen Euro gab es lediglich eine Überschreitung dieser Kosten um circa zwölf Prozent, trotz herausfordernden und durch Krisen sowie den Ukraine-Krieg beeinflussten Zeiten, die sich auf die Baubranche auswirken. Landrat Dr. Sigel nutzte vor Ort außerdem die Möglichkeit, um sich bei der Stadt Waiblingen und dem dortigen Gemeinderat für die gute Zusammenarbeit sowie bei den Handwerkern für ihre wertvolle Arbeit innerhalb der letzten anderthalb Jahren zu bedanken.

„Im Wettbewerb überzeugte der Entwurf durch die sehr gute städtebauliche Lösung, die für diese markante Stelle am Eingang zur Stadtmitte gefunden wurde“, betonte Waiblingens Baubürgermeister Dieter Schienmann, der als Vertreter der Stadt Waiblingen ebenfalls ein Grußwort beim Richtfest sprach. „Die Gesamtimmobilie am Alten Postplatz ist, so wie sie konzipiert ist, wegweisend. Sie kann als Modellprojekt gesehen werden, die das Bauen in der Zukunft widerspiegelt“, ergänzte zudem Architekt Hellmut Schiefer von a+r Architekten.

 

Gesamtimmobilienkonzeption der Kreisverwaltung

Die Kreisverwaltung ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen, immer mehr Aufgaben und Bereiche wurden übernommen. Als Ergänzung zum Kreishaus musste der Landkreis am Alten Postplatz deshalb weitere Büroflächen anbieten. Gleichzeitig bildete sich an den Gebäuden am Alten Postplatz ein deutlicher Sanierungsrückstau, weshalb noch 2014 unter Landrat Johannes Fuchs die Idee entstand, das ehemalige Klinikareal für den Bau eines neuen „sozialen“ Landratsamtes zu nutzen. Landrat Dr. Richard Sigel hat den Plan 2015 wieder aufgegriffen, generell überarbeitet und nachhaltig weitergedacht. Das ehemalige Klinikareal nutzte er zur Schaffung dringend benötigten Wohnraums. Für die zehn Verwaltungsstandorte, die in Waiblingen verteilt waren, wurde eine Gesamtstrategie entwickelt, die vorsieht, die Ämter des Landratsamts in Waiblingen an zwei Standorten zu konzentrieren. Der Kreistag ist dieser Idee gefolgt und hat sich im Juli 2018 für die beiden Standorte Alter Postplatz und Rötestraße ausgesprochen. Der Rems-Murr-Kreis strukturiert mit einer Gesamtimmobilienkonzeption daher seine Verwaltungsstandorte in Waiblingen neu, um so eine effiziente und zukunftsfähige Kreisverwaltung zu schaffen. Das neue Verwaltungsgebäude in der Rötestraße/Emil-Münz-Straße wurde als erster Baustein bereits im Mai 2023 eigeweiht und bietet rund 180 Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden des Ordnungs-, Ausländer- und Gesundheitsamts. Die Umsetzung der Gesamtimmobilienkonzeption erfolgt dabei in mehreren Stufen. Über die Ausführung jeder einzelnen Stufe entscheidet der Kreistag separat. Somit kann das Gesamtvorhaben je nach aktueller Haushalts- und Wirtschaftslage gesteuert werden. Die nächsten zwei Schritte, innerhalb der Gesamtimmobilienkonzeption, für welche der Kreistag am 10. Juli 2023 grünes Licht gegeben hat, sind die Sanierung der Backnanger Außenstelle in der Erbstetter Straße 58 sowie die Sanierung des Hochhauses am Alten Postplatz. Außerdem wird am 1. Februar mit der feierlichen Wiedereröffnung des neu renovierten Sitzungssaals ein weiterer Meilenstein innerhalb der Gesamtimmobilienkonzeption erreicht. Da der alte Sitzungssaal beispielsweise in den Bereichen Belüftung, Ausstattung und Möblierung nicht mehr den heutigen technischen Standards entsprochen hatte, wurde der Sitzungssaal sowie der Gebäudeabschnitt Westflügel entlang der Mayenner Straße am Alten Postplatz saniert und barrierefrei umgebaut. Für dieses Vorhaben der Landkreisverwaltung hatte sich der Kreistag am 21. April 2021 ausgesprochen. Angrenzend zum neu renovierten Sitzungssaal sind zeitgemäße und multifunktionale Sitzungs- und Besprechungsräume entstanden, die künftig auch vom Bereich Katastrophenschutz genutzt werden. Die Pagode aus den frühen 80er Jahren in Waiblingen wäre der letzte Schritt innerhalb der Gesamtimmobilienkonzeption. Wann und in welchem Zeitfenster diese Umgestaltung stattfindet, ist allerdings noch nicht entscheidungsreif.

(firat/18.01.24)

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