Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Gelöschter Benutzer
Artikel vom 11.06.2021

Bevölkerungsbonus beim Impfstoff für den Rems-Murr-Kreis

Kreisimpfzentrum Rems-Murr-Kreis; Foto: Landratsamt
Endlich etwas mehr Impfstoff: Kreisimpfzentrum Rems-Murr-Kreis; Foto: Landratsamt

Es mangelt weiterhin an ausreichend Impfstoff / Landkreis und Kommunen organisieren Sonderaktionen

 

Zum ersten Mal seit Wochen konnten im Kreisimpfzentrum (KIZ) in der Waiblinger Rundsporthalle wieder einige neue Termine für Erstimpfungen angeboten werden. Die Appelle des Landrats kamen scheinbar im Sozialministerium an. Die große Einwohnerzahl des Landkreises wird vom Sozialministerium bei der Impfstoffverteilung im Rahmen der Möglichkeiten zunehmend berücksichtigt. Der Rems-Murr-Kreis erhält etwas mehr Biontech-Impfstoff über einen sogenannten Bevölkerungsbonus. Statt wie bisher zwei wurden diese Woche vier Kisten Biontech mit je 1.170 Impfdosen geliefert, in der nächsten beiden Woche sollen es drei sein. Damit ist für zwei weitere Wochen sichergestellt, dass keine Impftermine im Kreisimpfzentrum abgesagt werden müssen.

„Unsere Appelle werden gehört, die Richtung stimmt“, kommentiert Landrat Dr. Richard Sigel die jüngste Impfstoffzuteilung des Sozialministeriums und freut sich über etwas mehr Impfstoff für die mobilen Teams der Zentralen Impfzentren, die jetzt ebenfalls mit zusätzlichem Impfstoff in den Rems-Murr-Kreis kommen können.

Der Landrat hatte sich seit Beginn der Impfkampagne dafür eingesetzt, den Impfstoff im Land nach den Einwohnerzahlen der Landkreise zu verteilen. „Die neue Impfstoffverteilung des Sozialministeriums zeigt, dass im Rahmen der Möglichkeiten nunmehr versucht wird, die bisherigen Unwuchten auszugleichen. Der Bevölkerungsbonus, von dem der Rems-Murr-Kreis jetzt profitiert, geht in die richtige Richtung. Leider kommen wir bei den Impfungen trotzdem noch viel zu schleppend voran und es ist weiterhin Geduld gefragt.“

Zentrales Problem bleibt weiter der Impfstoffmangel: Die aufgrund der Impfstofflieferung zusätzlich neu eingestellten knapp 800 Erstimpftermine waren diese Woche innerhalb einer Stunde vollständig ausgebucht.

Das Landratsamt macht deshalb gemeinsam mit den Städten und Gemeinden und in enger Abstimmung mit der Kreisärzteschaft Sonder-Impfaktionen möglich, wo immer es geht. Ein verlässlicher Partner ist dabei nach wie vor das Zentrale Impfzentrum (ZIZ) des RBK, mit dessen mobilen Teams der Impftruck ermöglicht werden konnte. Besonders wertvoll sind diese Aktionen deshalb, weil für solche Projekte zusätzlicher Impfstoff aus dem ZIZ in Stuttgart in den Rems-Murr-Kreis kommt. Um die Impfungen in alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen zu bringen, setzt sich das Landratsamt für weitere pragmatische Angebote ein. Dazu gehört eine gemeinsame Impfaktion mit der Stadt Waiblingen, aber auch 1500 zusätzliche Impftermine in den Städten und Gemeinden, die von Mobilen Impfteams des ZIZ in Stuttgart in den kommenden Tagen angeboten werden. Weitere zusätzliche Impf-Aktionen im Kreisimpfzentrum mit den niedergelassenen Ärzten und Betriebsärzten sind in Planung.

Ein weiteres Beispiel, dass bei den Impfungen alle im Blick sind ist das jüngste Impf-Angebot für die Vorbereitungsklassen an den Berufsschulen in Backnang, Schorndorf und Waiblingen. Der Rems-Murr-Kreis hatte sich insoweit erfolgreich für ein Modellprojekt beim Land beworben und zusätzlichen Impfstoff erhalten: Genutzt wurde für das Modellvorhaben der Impftruck. Er war vom 9. bis 11. Juni an jedem der drei Standorte, um insgesamt rund 500 Schülerinnen und Schüler aus den Vorbereitungsklassen zu impfen. Ziel war nach Vorgabe des Sozialministeriums, gerade Schülerinnen und Schüler aus sozioökonomisch schwierigen Verhältnissen und mit Migrationshintergrund zu erreichen.

„Da der Rems-Murr-Kreis über keine klassischen sozialen Brennpunktviertel verfügt, wie dies etwa in Großstädten der Fall ist, haben wir diesen Weg vorgeschlagen. Er passt zu unserer Strategie bei der Pandemiebekämpfung, gerade auch die Schulen im Blick zu behalten und die Kinder und Jugendlichen nicht zu vergessen“, betont Landrat Dr. Richard Sigel. „Wir müssen jetzt schon an einen möglichst normalen Schulstart nach den Sommerferien denken, denn zu oft wurde in der Pandemie versäumt, gerade mit Blick auf Kinder und Jugendliche frühzeitig zu planen und Strategien zu entwickeln“, so der Landrat weiter.

 

(jas/11.06.21)

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