Landrat Dr. Richard Sigel hat sich am 22. April 2021 in einem Brief an die Träger und Leitungen von Schulen und Kitas sowie an die Tageselternvereine gewandt:

Das letzte Wochenende war mit Blick auf den Schulbetrieb mit vielen Unsicherheiten behaftet. Dies zeichnet sich leider auch diese Woche ab. Formal lassen sich bis zum Wochenende noch nicht mit Sicher-heit alle offenen Fragen rechtssicher beantworten.

Mir ist es dennoch wichtig, frühzeitig und mit Blick auf das Infektionsgeschehen zumindest seitens des Gesundheitsamtes eine klare Empfehlung zum Schulbetrieb und der Öffnung der Kinderbetreuung ab dem kommenden Montag, 26. April 2021, auszusprechen.

Gestern und heute hat der Rems-Murr-Kreis die kritische 200er-Schwelle aus der Corona-Verordnung des Landes überschritten.
Inzwischen hat der Bundesgesetzgeber das neue Bevölkerungs-schutzgesetz auf den Weg gebracht. Der Bundesrat hat dem heute bereits zugestimmt. Ab Inkrafttreten gilt ein neuer Schwellenwert von 165 für Schulen und Kindertagesstätten. Beide Schwellenwerte haben wir überschritten.

Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass ab der kommenden Woche diese Vorgaben greifen und formal grundsätzlich kein Prä-senzunterricht im Rems-Murr-Kreis mehr stattfinden darf.

Mit Blick auf das Infektionsgeschehen in der Region haben sich die Landkreise Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr daher nochmals abgestimmt und empfehlen ab Montag, 26. April 2021, die Rückkehr zum Fernunterricht. Dies in der Hoffnung, dass dieses Schreiben Ihnen ein Mindestmaß an Planungssicherheit ermöglicht.

Noch ist uns leider nicht bekannt, wann die Bundesnotbremse formal in Kraft tritt und ob diese anschließend in eine Anpassung der Corona-Verordnung des Landes münden wird. Vermutlich werden wir die Übertretung des Schwellenwertes am Wo-chenende amtlich bekannt machen und daraufhin die Schließung der Schulen anordnen. Wir werden wie bereits am letzten Wochenende regelmäßig auf unserer Internetseite informieren, ab wann diese Regelung formal greifen wird.

Zum Abschluss möchte ich betonen, dass mir diese Empfehlung ausgesprochen schwerfällt. Allerdings steigen die Fallzahlen in der Region kontinuierlich und auch in unseren Rems-Murr-Kliniken spitzt sich die Lage immer mehr zu. Daher erscheint es notwendig, die Corona-Pandemie, die immer mehr Fahrt aufnimmt, über eine solche „Notbremse“ zu entschleunigen.

(keck/22.4.21)