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Rems-Murr-Kreis belegt Platz eins beim Obstbaumschnitt
Rems-Murr-Kreis belegt Platz eins beim Obstbaumschnitt
Im Rahmen eines Förderprogramms des Landes wurden rund 20.000 Obstbäume im Kreis bezuschusst / Großes Engagement für den Erhalt der Streuobstwiesen
Mit dem „Fördermodul Obstbaumschnitt“ werden seit 2015 durch Mittel des Landes gezielt Schnittmaßnahmen gefördert. Insgesamt wurden 2017 im Kreis mehr als 20.000 Bäume fachgerecht geschnitten und jeweils mit 15 Euro pro Baum – also insgesamt rund 300.000 Euro – honoriert. Damit steht der Rems-Murr-Kreis im Regierungsbezirk Stuttgart mit Abstand auf dem ersten Platz. „Ich freue mich, dass so viele Bürgerinnen und Bürger im Rems-Murr-Kreis sich mit großem Engagement für den Erhalt der Streuobstwiesen einsetzen“, lobt Landrat Dr. Sigel. „Auch die Obst- und Gartenbauvereine haben hierzu einen großen Teil beigetragen.“
Das Förderprogramm des Landes ist auf fünf Jahre ausgelegt und beabsichtigt, die mehr als 100.000 Hektar Streuobstwiesen in Baden-Württemberg mit einem regelmäßigen und fachgerechten Baumschnitt für die kommenden Generationen zu erhalten. Stücklesbesitzer im ganzen Kreis konnten für die Teilnahme an dem Fördermodul Anträge beim Regierungspräsidium Stuttgart in Form von Sammelanträgen stellen. Ein Sammelantrag musste mindestens 100 Bäume – verteilt auf drei Personen – enthalten und bis Mai 2015 gestellt werden. Eine Neuaufnahme in das Programm ist derzeit nicht möglich. Zum Start des Programms veranstaltete das Landwirtschaftsamt des Kreises Informationsveranstaltungen, um über die Abwicklung der Anträge aufzuklären und versorgte Interessierte mit den entsprechenden Formularen. Im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums werden die Anträge vom Landwirtschaftsamt stichprobenartig geprüft, um sicherzustellen, dass die Bäume fachgerecht geschnitten wurden.
Gerade im Rems-Murr-Kreis zählen die Streuobstbestände europaweit zu den bedeutendsten und artenreichsten Biotopen mit weit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Dieser einzigartige Lebensraum bedeutet aber nicht nur die Überlebensgrundlage für Flora und Fauna, sie stellt darüber hinaus auch ein Gen-Reservoir für rund 3.000 Obstsorten dar. „Streuobstwiesen sind dazu auch noch ein - leider unterschätzter - touristischer Schatz, dem besonders im Hinblick auf die Remstalgartenschau 2019 eine wichtige Rolle zukommen wird“, betont auch Landrat Dr. Sigel.
Viele Streuobstwiesen sind aktuell jedoch akut bedroht, denn sie werden nicht mehr gepflegt, verwahrlosen oder fallen Baumaßnahmen zum Opfer. Deshalb bietet die Obstbauberatung des Landwirtschaftsamtes speziell für Anfänger zahlreiche Schnittkurse in verschiedenen Kommunen an. In den Kursen in Schorndorf und Berglen, 9. und 10. März, gibt es noch freie Plätze. Interessierte können sich bei Obstbauberater Johannes Eder per Mail, j.eder@rems-murr-kreis.de, oder per Telefon 07191/895-4228 anmelden. Für alle, die nicht so viel Zeit mitbringen, bieten die Obst- und Gartenbauvereine auch zweistündige Kurse an. Die Termine und nähere Infos dazu gibt es beim örtlichen Gartenbauverein oder auf der Homepage des Kreisobstbauverbands Waiblingen.
(saw/1.2.18)