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Innovativ und nachhaltig: Holzmodulbauten für preiswertes Wohnen im Winnender Schelmenholz
Innovativ und nachhaltig: Holzmodulbauten im Winnender Schelmenholz
Wohnraum zu bezahlbaren Bedingungen schaffen – dies ist derzeit eines der zentralen An-liegen des Landratsamts Rems-Murr-Kreis und der Kreisbaugruppe. Die Flüchtlingsunterbringung hat den Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum dabei noch verstärkt.
„Wir setzen im Rems-Murr-Kreis auf ein ganzes Portfolio an Gemeinschaftsunterkünften", betont Landrat Dr. Richard Sigel. „Die Bandbreite reicht von der Notunterkunft über Bestandsgebäude bis hin zu innovativen Modulbauten." In Winnenden entsteht derzeit eine bemerkenswerte Wohnanlage aus Holzmodulen. Den Kontakt zu dem preisgekrönten Architekten Professor Werner Sobek hat der Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende der Kreisbau-gruppe am Rande der Vorbereitungen für die Remstal Gartenschau geknüpft. „Energetisch auf dem aktuellen Stand, optisch ansprechend und nachhaltig – mit dieser Art der Flüchtlingsunterbringung, die auf lange Sicht dem sozialen Wohnungsbau dienen kann, sind wir bundesweit die Ersten", so Dr. Sigel. „Wir sind außerordentlich froh, dass wir mit Professor Sobek und der Firma AH Aktiv-Haus einen Partner gefunden haben, der Nachhaltigkeit groß schreibt."
Die Anlage wird zunächst als Gemeinschaftsunterkunft genutzt. Rund 200 Personen – vorrangig Familien – finden dort eine Unterkunft. In der Anschlussunterbringung können ungefähr 100 Personen in den Holzmodulen wohnen – das entspricht in etwa 26 Wohneinheiten.
5.230 Quadratmeter misst das Baugrundstück an der Friedrich-Jakob-Heim-Straße/Eschenweg. Der Großteil stammt von der Paulinenpflege Winnenden e.V., eine aus städtischem Eigentum stammende Fläche arrondiert das Grundstück. Die KREISBAUGRUPPE ist Bauherr dieser nachhaltigen Wohnsiedlung, die auf eine Nutzungszeit von mindestens 30 Jahren ausgelegt ist.
Der Kreistag des Rems-Murr-Kreises hat im vergangenen Juli beschlossen, der KREISBAU-GRUPPE Eigenkapital und ein zinsgünstiges Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung zu stellen, damit dieses nachhaltige Konzept verwirklicht werden kann.
Die Module sind überwiegend aus Holz. Außen aus hochimprägnierten Lärchenholz, innen aus Fichtenholz-Schichtplatten. Es handelt sich um Module der „Serie 700", die Professor Werner Sobek zusammen mit Klaus Fischer, Inhaber der Fischerwerke, entwickelt hat. Ein modulares Bausystem für preisgünstigen Wohnraum, dessen Fertigungszeit lediglich 12 Wochen beträgt. Die Einheiten werden zu 100 % im Werk vormontiert und getestet. Auf der Baustelle muss nur noch der Anschluss an die Leitungen für Strom und Wasser erfolgen. Die ersten Module bundesweit werden nun seit September in Winnenden aufgestellt. Die Wohnanlage ist zweigeschossig. Insgesamt besteht sie aus 39 Holzmodulen. Das obere Stockwerk wird nicht über die ganze Fläche errichtet, so dass Dachflächen als Balkone verbleiben.
Städtebaulich fügt sich die Anlage durch die Lärchenlamellen–Außenfassade harmonisch in die Umgebung ein.
Die Fertigstellung der Module ist für die KW 42 vorgesehen. Im Anschluss erfolgen noch kleinere Arbeiten für Geländer- und Treppenanlagen. Die übrigen Außenanlagen (Wege, etc.) werden voraussichtlich bis Mitte November fertiggestellt, sodass dann die komplette Anlage an den Rems-Murr-Kreis übergeben werden kann.
(nick/19.10.16)