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Söllbach erhält als Ausgleichsmaßnahme hochwertigen Randstreifen
Söllbach erhält als Ausgleichsmaßnahme hochwertigen Randstreifen
Die Feldwege im Flurbereinigungsverfahren Leutenbach/Winnenden (B 14) sind ausgebaut - Als Ausgleichsmaßnahme werden nun in Nellmersbach Gewässerrandstreifen eingesät
Ein Traktor fährt entlang des Söllbachs in der herbstlichen Mittagssonne. Angebaut am Schlepper ist eine Saat-Drillmaschine mit der Samen von Kräutern und Gräsern effektiv und vorsichtig in den vorbereiteten Boden gelegt werden. Am Steuer sitzt Andreas Müller, der das große Gefährt sicher am Graben entlang führt. Sein Vater, Rainer Müller kontrolliert die Saat und justiert die Maschine nach. „Damit die Mischung optimal aufgehen kann, ist die Tiefe der Saat entscheidend“ stellt der erfahrene Landwirt Rainer Müller fest. Er ist im Ehrenamt Mitglied des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Leutenbach/Winnenden (B 14) und vertritt gemeinsam mit acht weiteren Vorstandskollegen die Interessen der an der Flurbereinigung beteiligten Grundstückseigentümer.
Ruben Fezer, ausführender Ingenieur bei der Flurbereinigungsbehörde des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis, freut sich über die optimalen äußeren Bedingungen und erklärt: „Die Gewässerrandstreifen am Söllbach in Nellmersbach und am Lerchengraben in Leutenbach werden mit autochtonem, also heimischem Saatgut angesät“. Die Voraussetzungen, dass die standorttypischen, feuchteliebenden Kräuter und Gräser keimen werden, sind gut. Der Boden wurde vor der Einsaat mehrmals bearbeitet und dadurch gelockert und frei von unerwünschten Beikräutern gemacht. „Auf den Einsatz chemischer Mittel konnte durch die gute Vorarbeit vollständig verzichtet werden“, so der Flurbereiniger Ruben Fezer. Die Flurbereinigungsbehörde hat das Ziel, den Gewässersaum als artenreiche Hochstaudenflur zu entwickeln und damit wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen.
Die aktuelle Einsaat der Randstreifen an den Bächen ist schon der dritte Abschnitt der landschaftspflegerischen Maßnahmen. Bereits umgesetzt wurde im Nellmersbacher Gewann „Untere Ebene“ beispielsweise ein Feuchtbiotop. Mittlerweile ist der Tümpel dort bereits das Zuhause für die Wechselkröte und für viele Insektenarten.
Hintergrund zum Verfahren:
Das Flurbereinigungsverfahren Leutenbach/Winnenden erstreckt sich rund um die neugebaute B14 zwischen Leutenbach/Winnenden und Hertmannsweiler. Nach der Genehmigung des Wege- und Gewässerplans im Jahre 2009 wurde 2010 mit der Ausführung der Planung begonnen. Ende 2015 wurden alle drei Bauabschnitte im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens fertiggestellt. Ziel des Verfahrens ist die Verteilung des Landverlustes durch den Bau der B14 auf einen großen Kreis von Eigentümern. In diesem Zuge wurden das Wege- und Gewässernetz sowie die Feldwege modernisiert und ausgebaut. Mit dem neuen Wegenetz konnten sowohl die Produktions- als auch die Arbeitsbedingungen für die landwirtschaftlichen Betriebe verbessert werden. Als nächster Schritt im Verfahren werden die B14 und die neu geschaffenen Wege ausgemessen und die Grundstückseigentümer nach ihren Wünschen zur Lage der neuen Grundstücke befragt. Der wichtigste Part im Verfahren folgt als Letztes: Die Berechnung der neuen Flurstücke.
Unter www.lgl-bw.de/2478 finden Sie nähere Informationen und Karten zum Flurbereinigungsverfahren Leutenbach/Winnenden (B 14).
Persönliche Auskünfte zum Flurbereinigungsverfahren erteilen die Flurbereinigungsingenieure Claudia Kallning (Telefonnummer: 07151 501-2014) und bei Ruben Fezer (Telefonnummer: 07151 501-2134).
(mk/05.10.2016)