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Förderzusage des Landes für Pflegecampus
Rems-Murr-Kreis investiert in modernen Pflegecampus / Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BZG) wird erweitert / „Selbst ausgebildete Pflegekräfte sichern unsere Zukunft“
Der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg hat auf Empfehlung des Landeskrankenhausausschusses in seiner Sitzung vom 20. Mai 2025 den Neubau des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe (BZG) Rems-Murr in das Jahreskrankenhausbauprogramm aufgenommen (s. Pressemitteilung Nr. 46/2025 des Staatministeriums Baden-Württemberg). Das BZG, bisher im Winnender Gewerbegebiet Linsenhalde untergebracht, findet seine neue Heimat im geplanten Erweiterungsbau „Haus D“ des Rems-Murr-Klinikums Winnenden, das damit auch zum Pflegecampus wird.
„Für die Stärkung unseres Pflegenachwuchses und die Zukunftsfähigkeit unserer Rems-Murr-Kliniken ist die Förderzusage des Landes eine sehr gute Nachricht“, freut sich Landrat Dr. Richard Sigel über die Förderung. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Rems-Murr-Kliniken, die das BZG als Mehrheitsgesellschafter gemeinsam mit dem Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Klinikum Schloß Winnenden tragen. „Die Pflege und Ausbildung an den Rems-Murr-Kliniken insgesamt mit einem Pflegecampus zu stärken ist Teil unserer Medizinkonzeption. Die Förderzusage der Landesregierung für eine neue Pflegeschule auf dem Campus ist daher weiterer Rückenwind in schwierigen Zeiten. Unser Ziel ist es, die Pflegeausbildung in den Rems-Murr-Kliniken und für den Rems-Murr-Kreis noch attraktiver zu machen. Ich bin der Überzeugung, dass selbst ausgebildete Pflegekräfte ein wichtiger Baustein sind, um die Zukunftsfähigkeit der Rems-Murr-Kliniken, aber auch die Pflege im Landkreis insgesamt zu sichern.“ Gleichzeitig sieht Sigel die bauliche Campus-Weiterentwicklung seitens des Landes mit der Förderzusage bestätigt: „Wir haben 2017 gemeinsam mit den Kreisrätinnen und Kreisräten eine Medizinkonzeption auf den Weg gebracht, die der Kreistag in seiner ersten Sitzung dieses Jahres nochmals bestätigt hat. Dank der Förderung des Landes können wir jetzt unsere Medizinkonzeption und Campusentwicklung weiter vorantreiben und die Pflegeausbildung stärken.“
Auch André Mertel, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken freut sich sehr über die Förderzusage des Landes. „Nachdem wir im Oktober 2024 den Förderantrag beim Sozialministerium eingereicht hatten, können wir nun in die Fördergespräche gehen und die Planung für den Bildungscampus (Haus D) weiter vorantreiben. Das ist ein großer Erfolg für die Rems-Murr-Kliniken und für das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe“, so Mertel. „Im Haus D bauen wir drei großzügige Ebenen für unseren Pflegenachwuchs und sehen darüber hinaus auch Bereiche für eine sektorenübergreifende Portalpraxis vor. Somit profitieren die Menschen im Kreis doppelt vom Neubau, und sie können sicher sein, dass sie auch langfristig von bestens ausgebildeten Pflegekräften in unseren Kliniken versorgt werden. Zudem ist das Gebäude hochflexibel konzipiert und lässt sich um zwei weitere Etagen aufstocken. Damit können wir auf zukünftige Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung reagieren.“
Beim geplanten Neubau begrüßen die Verantwortlichen insbesondere, dass das BZG näher zu seinen beiden Trägerkliniken rückt. „Während unsere Pflegeschülerinnen und -schülern bisher pendeln müssen, werden wir mit dem neuen Pflegecampus unmittelbar beim Rems-Murr-Klinikum sein. Und auch zum ZfP Klinikum Schloß Winnenden sind es nur wenige Schritte“, loben die beiden BZG-Geschäftsführerinnen Sabrina Barschtipan und Marija Eckert-Bilic. „So können wir Theorie und Praxis künftig noch enger verbinden – ein wichtiger Schritt, der sowohl den Ausbildungserfolg als auch die langfristige Bindung der Auszubildenden an unsere beiden Einrichtungen deutlich stärken wird.“ Außerdem, so die Geschäftsführerinnen, könne durch die Erweiterung der Räume die Zahl der Auszubildenden perspektivisch um mehr als das Doppelte gesteigert werden: „Das brauchen wir auch dringend, denn der Pflegebedarf in der Bevölkerung wird in den kommenden Jahren stark steigen, und dafür brauchen wir qualifiziertes Personal.“ Dass sich mit moderner Lernumgebung in größeren Räumen auch die technischen Möglichkeiten weiter optimieren lassen, ist für Barschtipan und Eckert-Bilic ein weiteres großes Plus: „Wir freuen uns zum Beispiel auf den Ausbau unseres digital ausgestatteten Lernlabors, in dem bereits jetzt vielfältige Pflegeszenarien realitätsnah simuliert werden können. Das innovative Konzept vereint modernste Technik mit bewährten pädagogischen Methoden und schafft damit neue Möglichkeiten für die Qualifizierung angehender Pflegefachpersonen.“
Im nächsten Planungsschritt finden die Fördergespräche mit dem Sozialministerium statt, anschließend wird die Förderzusage dem Kreistag zur Abstimmung vorgelegt. Die ersten Baumaßnahmen könnten dann voraussichtlich Anfang 2026 nach dem Beschluss im Kreistag starten; Haus D wäre somit Anfang 2028 bezugsfertig.
(kübler/20.05.25)