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Schlüsselübergabe im Landratsamt der Zukunft
Erweiterungsbau am Alten Postplatz ist kurz vor der Fertigstellung / Bei der Remstal Museumsnacht am 17. Mai öffnet das Landratsamt seine Türen gemeinsam mit Polizei und AOK
Der Erweiterungsbau des Landratsamts am Alten Postplatz steht kurz vor der Fertigstellung. Am Freitag, 16. Mai, wurde mit Vertretern der Kreispolitik, Kooperationspartnern und den am Bau beteiligten Firmen die offizielle Schlüsselübergabe gefeiert, unter dem Motto: Unser Landratsamt der Zukunft.
Mit viel Engagement und trotz herausfordernder Zeiten haben alle Beteiligten einen Meilenstein für die Kreisverwaltung geschaffen. „Ohne das Vertrauen unserer Kreisrätinnen und Kreisräte und der Stadt Waiblingen wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen“, betonte Landrat Richard Sigel in seiner Begrüßung. „Dieses Gebäude ist mehr als eine imposante Fassade. Hier schlägt das Herz einer modernen, zukunftsfähigen Verwaltung. Wir sind modern und digital, aber auch nah an den Menschen.“
Das neue Gebäude bringt große Teile des Jugend- und Sozialbereichs unter einem Dach zusammen: Rund 350 Mitarbeitende werden hier in Zukunft arbeiten. Mit flexibel nutzbaren Arbeitsplätzen und einem Drei-Zonen-Modell.
Der Erweiterungsbau besticht nicht nur durch seine beeindruckende Fassade, sondern auch durch nachhaltige Konzepte. Der Bau erfolgte in Holz-Hybridbauweise, recycelter Altbeton wurde verwendet und großflächige Fotovoltaik-Anlagen in der Fassade und auf dem Dach rüsten das Gebäude für morgen.
„Die aktuelle Haushaltslage bestärkt uns darin, unsere Strukturen zu optimieren“, so der Landrat weiter. Um Verwaltungsmodernisierung ging es auch in Talkrunden mit Regierungspräsidentin Susanne Bay, Natalie Münz, der stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin des Landkreistags Baden-Württemberg, und Mitarbeitenden des Landratsamts. Tenor war, dass ein Umdenken in den Verwaltungen, aber auch in der Gesellschaft stattfinden müsse, um eine wirkliche Entbürokratisierung zu erreichen.
Einladung zur Nacht der offenen Tür
Bei der Remstal Museumsnacht am Samstag, 17. Mai, öffnet das Landratsamt seine Türen gemeinsam mit seinen Nachbarn, der Polizei und der AOK für alle Bürgerinnen und Bürger.
Hintergrund: Die Gesamtimmobilienkonzeption des Landkreises am Standort Waiblingen
Mit den Verwaltungsreformen der letzten Jahrzehnte hat das Landratsamt immer mehr Aufgaben und Bereiche übernommen. Das führte zu Raumnot und angemieteten Büroflächen (insgesamt elf Verwaltungsstandorte in Waiblingen), bei einem gleichzeitigen Sanierungsrückstand der Gebäude am Alten Postplatz. 2014 entstand die Idee eines neuen „sozialen“ Landratsamts auf dem früheren Klinikareal Waiblingen. Dieser Plan wurde 2015 weiterentwickelt: Das Klinikareal sollte dazu genutzt werden, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Die Frage der Verwaltungsstandorte wurde gemeinsam mit dem Kreistag in einem größeren Rahmen gedacht: Die Gesamtimmobilienkonzeption war geboren – und wird seitdem schrittweise und je nach Haushaltslage umgesetzt.
Der vierstöckige Erweiterungsbau der Kreisverwaltung entstand auf der Fläche der ehemaligen Tiefgarage des Landratsamts – ohne zusätzliche Flächenversiegelung. Gleichzeitig wird das Gelände rund um die Villa Roller durch den Neubau aufgewertet und grüner gestaltet. Der Erweiterungsbau wurde in Holz-Hybridbauweise erstellt und wird im Betrieb klimaneutral nach den Kriterien des Gebäudeenergiegesetzes sein. Dabei kommt bei dem Hanggeschoss sowie bei den Treppenhauskernen recycelter Altbeton zum Einsatz.
Gebaut wird nach dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DNGB) für Verwaltungsgebäude. Mit großflächigen Fotovoltaik-Anlagen auf dem Dach und an der Fassade, einem Anschluss an die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Waiblingen, sowie einem Regenwasser-Management ist das Gebäude energetisch bestens für die Zukunft gerüstet. Das wird sich auch bei den Nebenkosten auswirken.
Der Erweiterungsbau bringt die Bereiche Soziales und Jugend unter einem Dach zusammen und setzt ein Zeichen für eine moderne, bürgernahe Verwaltung. Immer mehr Dienstleistungen sollen in Zukunft digital möglich sein. Dennoch bietet der Landkreis den Bürgerinnen und Bürgern gerade im Sozialdezernat eine serviceorientierte Anlaufstelle vor Ort. Mit den modernen Arbeitswelten stellt sich der Landkreis den Herausforderungen des Fachkräftemangels und nimmt einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Landratsamt der Zukunft.
Förderung durch die EU und das Land Baden-Württemberg
Der Erweiterungsbau erhält im Rahmen des Förderprogrammes Holz Innovativ Programm (HIP) eine Zuwendung i.H.v. 300.000 Euro. Gefördert durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Kofinanziert von der Europäischen Union.
Die Ladeinfrastruktur für die Elektrofahrzeuge in der künftigen Tiefgarage des Erweiterungsbaus wird von der L-Bank im Rahmen des Förderprogramms „Charge@BW“ mit 200.000€ gefördert.
(keck/17.5.25)