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Erster Jahrgang beendet Generalistik-Ausbildung an der Maria-Merian-Schule
Sie sind die Ersten, welche die 2020 neu eingeführte generalistische Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben: Am Mittwoch, dem 19.07.2023 erhielten 20 Pflegefachkräfte, die an der Maria-Merian-Schule ihre Ausbildung absolviert haben, ihre Zeugnisse. Der neue Ausbildungsgang Generalistik vereint die bisherigen Ausbildungsberufe der Alten-, Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpflege und fasst diese in einem an die Bedarfe der Zeit angepassten Beruf zusammen. Mit den erworbenen Kompetenzen können die AbsolventInnen nun die umfassende Pflege von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen gestalten und Pflegebedürftige in verschiedenen Lebenssituationen fachgerecht begleiten.
In den drei Jahren seit der Einführung der Generalistik haben nicht nur die Auszubildenden viel gelernt, sondern die Maria-Merian-Schule betrat ebenfalls Neuland. Schulleiterin Ingrid Klumpp freute sich bei ihrer Rede zur Abschlussfeier mit den frischgebackenen Pflegefachfrauen und -männern, erinnerte aber auch an all die Herausforderungen, welche die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung mit sich brachten: „Diese Ausbildung auf den Weg zu bringen war eine Riesenaufgabe, die uns seit 2017 beschäftigt hat.“ Erschwerend hinzu kamen die Corona-Bedingungen, unter denen der neue generalistische Bildungsgang startete. Das war eine Mammutaufgabe, so Nicole Kittel, Abteilungsleiterin Pflege der Maria-Merian-Schule. „Aber die Auszubildenden haben nie die Energie und den Mut verloren und dafür gebührt ihnen unser aller größter Respekt.“ Wie sehr diese Erfahrungen sowohl die Lehrkräfte als auch die Auszubildenden herausgefordert, sie aber auch zusammengeschweißt hat, zeigte sich an den herzlichen Umarmungen und den Freudentränen, die bei der Zeugnisübergabe vielfach flossen.
Große Anerkennung zollte den GeneralistInnen der ersten Stunde auch Benjamin Wahl, der Leiter des Amtes für Schulen, Bildung und Kultur des Landratsamtes. „Sie können stolz sein auf das, was Sie geleistet haben“, sagte er den AbsolventInnen und betonte die große Bedeutung der Pflegeberufe für die Gesellschaft. Die Aufgabe der Politik sei es, Pflegekräfte zu gewinnen, sie auszubilden, sie aber vor allem zu halten: „Wir brauchen Sie!“ Er dankte allen AbsolventInnen im Namen des Landrates Dr. Richard Sigel.
Während der Abschlussfeierlichkeiten erhielten zudem 11 AltenpflegehelferInnen sowie 3 AltenpflegerInnen ihr Abschlusszeugnis und 5 Pflegefachkräfte konnten sich über den Abschluss ihrer einjährigen Weiterbildung als PraxisanleiterIn für Pflegeberufe freuen. Die Preise für besondere Leistungen übergab Herr Wahl stellvertretend für Landrat Sigel. Alle AbsolventInnen bekamen ferner eine Anerkennungsbox für ihre in der Aus- bzw. Weiterbildung erbrachten Leistungen, die ihnen den Einstieg in das Berufsleben erleichtern und sie bei der Übernahme neuer Tätigkeiten begleiten soll.
Um zukünftige Auszubildende noch besser an die Aufgabe, Menschen pflegerisch zu betreuen, heranführen zu können, überreichte Herr Wahl im Rahmen der Abschlussfeierlichkeiten auch die neue digitale Pflegepuppe „Nursing Anne“ für das Skills Lab der Maria-Merian-Schule. Mit dem Pflegesimulator können umfangreiche Pflegemaßnahmen an verschiedenen Patientengruppen trainiert, per Video aufgenommen und reflektiert werden.
Zum Abschluss richtete die Abteilungsleiterin Kittel noch einen Appell an die frisch Examinierten. Diese sollten nie aufhören, ihr pflegerisches Handeln zu hinterfragen und zu begründen: „Pflegen Sie andere Menschen so, wie Sie selbst gepflegt werden möchten.“
Die Maria-Merian-Schule ist neben der Gewerblichen und Kaufmännischen Schule Bestandteil des beruflichen Schulzentrums am Waiblinger Ameisenbühl. Sie bietet eine Vielzahl an schulischen und beruflichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im hauswirtschaftlichen/gastronomischen und Gesundheits-/ pflegerischen- und sozialen Bereich an.
Der Rems-Murr-Kreis ist als Träger der Maria-Merian-Schule u.a. für die Bereitstellung einer funktionierenden Pflegeinfrastruktur verantwortlich. Mit der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften trägt er seinen Teil dazu bei, eine standortnahe pflegefachliche Versorgung in allen Bereichen auch in Zukunft zu gewährleisten.
(Metzger/17.08.23)