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Fünf Projekte im Rems-Murr-Kreis werden durch Mittel des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert
Rund 375.000 Euro EU-Förderung fließen im Jahr 2023 in Projekte zur Teilhabe am Arbeitsleben für Benachteiligte
Der Arbeitskreis Rems-Murr-Kreis des Europäischen Sozialfonds (ESF) hat auf Grundlage der im Sommer festgelegten Arbeitsmarktstrategie sowie einer öffentlichen Ausschreibung und internen Rankingsitzung darüber entschieden, welche Projektanträge eine regionale ESF Plus-Förderung erhalten sollen. Im Programmjahr 2023 der EU-Förderperiode 2021-2027 fließen insgesamt 375.330 Euro Fördermittel in Beschäftigungsprojekte für Menschen im Rems-Murr-Kreis. Damit können fünf der insgesamt sechs eingereichten Projekte im Landkreis durch EU-Mittel gefördert werden. Die L-Bank beschäftigt sich aktuell mit der abschließenden Bewilligung der Anträge.
Alle vom ESF-Arbeitskreis bewilligten Projekte verfolgen folgende Förderpriorität: Nachhaltige Beschäftigung, Fachkräftesicherung, soziale Inklusion, gesellschaftliche Teilhabe sowie die Bekämpfung von Armut. Die Projekte dienen dabei einem spezifischen Ziel: Die Förderung der aktiven Inklusion mit speziellem Blick auf die Verbesserung der Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung und aktiven Teilhabe sowie der Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit insbesondere von benachteiligten Gruppen. Somit kommen die Projekte letztlich Langzeitarbeitslosen mit besonderen Vermittlungshemmnissen, aber auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugute, die vom Schulabbruch bedroht sind oder deren Ausbildungsfähigkeit zu verbessern ist.
Fünf Projekte aus dem Rems-Murr-Kreis werden durch den regionalen ESF unterstützt
Das Projekt „AVdual-Begleitung“ des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis richtet sich an Jugendliche, die überwiegend der Berufsschulpflicht unterliegen und eine fehlende Ausbildungsreife aufweisen. Den Jugendlichen werden individuelle sozialpädagogische Begleitung sowie Trainingsmaßnahmen besonders im Bereich der Berufsorientierung angeboten. Ziel ist es, ihnen zu einer Ausbildung zu verhelfen und einen Schulabschluss zu erlangen, beziehungsweise diesen zu verbessern. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf Bildungsverläufe gelegt, die von der „Corona-Lücke“ geprägt sind, als auch auf Jugendliche mit einem Hintergrund der Flucht, des Asyls und der Zuwanderung.
Mit dem Projekt „Sprungbrett 2023 - Vermittlung in Teilzeitausbildung für Leistungsbeziehende im SGB II im Rems-Murr-Kreis“ möchte die ttg team-training GmbH (Allein-)Erziehende und Pflegende, für die der Einstieg in die Erwerbsarbeit aufgrund ihrer Lebenslage erschwert ist, nachhaltig durch Teilzeit-Ausbildungsarrangements in den Arbeitsmarkt vermitteln. Der Träger greift hierbei auf ein Netzwerk mit kooperierenden Firmen im Kreis zurück, die bedarfsorientierte Qualifizierung und Praktika anbieten.
Das Projekt „Startklar 2023 Theorie & Praxis“ der Diakonie Stetten e.V. ist für langzeitarbeitslose, schwer vermittelbare Menschen in komplexen Problemlagen sowie Menschen mit psychischen Erkrankungen konzipiert. Auch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie ist in der Gesellschaft eine deutliche Zunahme dieses Personenkreises festzustellen. Das Stabilisierungs- und Qualifizierungsprojekt zielt mit einem ganzheitlichen Ansatz darauf ab, die gesundheitliche und soziale Lebenssituation der Betroffenen unter Berücksichtigung der individuellen Möglichkeiten zu verbessern, damit diese beruflich wieder Fuß fassen können.
Das Projekt „Chancen nutzen 2023“ wird vom Kreisjugendring Rems-Murr e.V. sowie dem Kreisdiakonieverband Rems-Murr-Kreis getragen. Es leistet intensive sozialpädagogische Begleitung für Schülerinnen und Schüler sowie junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und Behinderung, die nicht mehr hinreichend durch die vorhandenen schulischen Regelunterstützungssysteme erreicht werden können. Durch verschiedene bedarfsgerechte Betreuungs- und Unterstützungsleistungen will das Projekt zu einer nachhaltigen Schul-, Bildungs- und Ausbildungsintegration beitragen.
Das Projekt „SAM Plus inklusiv“ der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz, getragen vom Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V., ist für arbeitssuchende Menschen konzipiert, die bereits über einen langen Zeitraum SGB II-Leistungen erhalten und denen der dauerhafte Ausschluss vom Arbeitsmarkt droht. Ein hoher Anteil des Personenkreises hat keinen Schul- und Berufsabschluss und/oder einen Migrationshintergrund. Der Träger setzt daher unter anderem auf eine individuelle Hilfeplanung sowie Unterstützung in der Existenzsicherung, sodass eine stufenweise Heranführung an die Arbeitswelt (wieder) möglich ist. Dieses Projekt kann aufgrund des Rankings nur mit einer geringeren Fördersumme als beantragt gefördert werden.
Hintergrund
Der Europäische Sozialfonds (ESF), seit der aktuellen EU-Förderperiode „ESF Plus“ genannt, ist einer von fünf europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) und maßgebliches Finanzierungsinstrument der Europäischen Union im Bereich der Arbeitsmarktpolitik. Er zielt darauf ab, die Beschäftigungs- und Bildungschancen in der EU zu verbessern. Der regionale ESF unterstützt dabei lokale Projekte und Maßnahmen für benachteiligte Menschen, die aufgrund körperlicher, psychischer oder sprachlicher Barrieren Vermittlungshemmnisse in den Arbeitsmarkt haben und trägt zur Förderung der sozialen Inklusion, Vermeidung von Schulabbruch und Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit bei.
Die Informationen zum ESF im Rems-Murr-Kreis sind auf der Homepage www.rems-murr-kreis.de im Bereich „Wirtschaft, Bildung, Tourismus / Europa / Förderprogramme“ abrufbar. Der ESF-Arbeitskreis Rems-Murr ist Teil der Europaarbeit im Rems-Murr-Kreis.
(barth/22.11.22)