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Landschaftserhaltungsverband: Nachbericht zur Mitgliederversammlung 2019
Am 17. Oktober 2019 fand in Waiblingen die jährliche Mitgliederversammlung des Landschaftserhaltungsverbandes Rems-Murr-Kreis e.V. (LEV) statt.
Verbandsvorsitzender Landrat Dr. Richard Sigel stellte den Dezernenten für Forst, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Vermessung, Gerd Holzwarth vor, der mit der Aufgabe des Vorstandsvorsitzes betraut wurde. Dr. Sigel lobte zudem das Engagement der Geschäftsstelle für die Wanderausstellung zu den Themen: Artenreiche Blumenwiesen, Rebhuhnschutz im Schmidener Feld und Leistungen der Beweidung.
Manfred Kraft vom Landesverband Badischer Imker erläuterte in seinem Gastvortrag die Notwendigkeit von Trittsteinen in unserer zusehends einheitlichen Landschaft. „Was wir brauchen sind nicht einzelne, große Blühflächen mit einjährigen Blühmischungen, sondern viele, kleine mit mehrjährigen“, so Manfred Kraft. Er verwies dabei auf den geringen Flugradius von Wildbienen bei oft weniger als 100 Metern im Vergleich zu dem der Honigbienen mit bis zu drei Kilometern.
Im LEV-Vorstand folgte Frank Schied vom Regierungspräsidium im März seinem Kollegen Gerold Stark. Ende Juli trat Robert Auersperg, Sprecher des Landesnaturschutzverbands Baden-Württemberg, von seinem Sitz im LEV-Vorstand zurück. Dieser wird nun von Bruno Lorinser übernommen.
Landrat Dr. Sigel dankte den Herren Stark und Auersperg im Namen des LEV für ihre jahrelange Unterstützung und die dem Verein geleisteten Dienste. Den neuen Vorstandsmitgliedern Schied und Lorinser wünschte er alles Gute.
Im Jahresbericht verwies Andreas Fallert, seit Dezember 2018 Geschäftsführer des LEV, auf die positive Rücklagenentwicklung und den soliden Haushalt des LEV. Die Rechnungsprüfung durch Roland Kugler ergab für das Jahr 2018 keine Beanstandungen. Auch die Haushaltsentwicklung im Jahr 2019 verläuft für den Geschäftsführer Fallert positiv: „Keine der Kostenstellen wird in der Hochrechnung bis zum Jahresende über das im Haushaltsplan vorgesehene Volumen hinaus in Anspruch genommen“.
Beim Fachbericht ging Andreas Fallert insbesondere auf die Veröffentlichung des Managementplans Welzheimer Wald ein, der im Zuge von Natura2000, dem europaweiten Schutzgebietsnetz, seit Februar vorliegt. Außerdem wurden im Schmidener Feld zur Stützung der Rebhuhnpopulation 5,5 km Graswege zur Biotopvernetzung und 3,5 ha Ackerflächen mit einer artenreichen Blühmischung mit Mitteln des LEV eingesät. Fallert hofft, durch diese Maßnahmen den seitherigen Rückgang der Population aufhalten zu können.
Für den Artenschutz wurde am Königsbronnhof in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde und dem Maschinenring ein ehemaliger Stollen saniert, der ein wichtiges Winterquartier für die Fledermausarten „Große Mausohr“ und „Wasserfledermaus“ bietet.
Insgesamt hat der LEV in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsamt und der unteren Naturschutzbehörde bisher 202 Maßnahmen zum Biotop- und Artenschutz betreut, 17 Landschaftspflege-Verträge verlängert, Stallbauförderungen vermittelt, Werkverträge abgeschlossen und mehrere öffentliche Termine veranstaltet.
Nach den umfangreichen Berichten konnte Berglens Bürgermeister Maximilian Friedrich die Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung vorschlagen. Die Mitgliederversammlung ist diesem Vorschlag einstimmig gefolgt. Auch der Haushaltsplan und das umfangreiche Arbeitsprogramm für das kommende Jahr wurden von der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen.
Ein besonderes Projekt des Landschaftserhaltungsverbandes soll 2020 in der Backnanger Bucht beginnen und den Biotopverbund in der Agrarflur verbessern. Das Besondere daran ist, dass Landwirte, Naturschutzvertreter und Kommunen in diesem Projekt gemeinsam zur Steigerung der Biodiversität und damit auch zum Wohle der Insektenvielfalt handeln.
(koch/20.11.2019)