Rems-Murr-Kreis

Landratsamt der Zukunft fertiggestellt / Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Vordergrund

Der Rems-Murr-Kreis hat sich mit seiner Gesamtimmobilienkonzeption zwei ehrgeizige Ziele gesetzt: Eine klimaneutrale Landkreisverwaltung bis 2030 und modernste Verwaltungsstrukturen ausgerichtet auf optimale Abläufe und Digitalisierung. Ein erster Baustein dieser Konzeption ist mit dem neuen Verwaltungsgebäude für circa 200 Mitarbeitende in der Rötestraße/Emil-Münz-Straße in Waiblingen nun fertiggestellt. Die Mitarbeitenden des Gesundheitsamts, des Ordnungsamts und des Ausländeramts finden hier modernste Arbeitsplätze vor, die für eine Verwaltung wegweisend sind. Auch mit einem neuen Nutzungskonzept der Büroräume hat der Rems-Murr-Kreis neue Wege geschaffen und damit ein Vorzeigeprojekt für die moderne Verwaltung in Deutschland geschaffen: Das sogenannte 3-Zonen-Modell unterteilt das Ausländeramt zukünftig in einen öffentlichen, einen halböffentlichen sowie einen internen Bereich. Der Rems-Murr-Kreis hat das Raum- und Nutzungskonzept gemeinsam mit dem Stuttgarter Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE entwickelt. Dieses berät den Landkreis seit 2017 bei seiner Gesamtimmobilienstrategie. 

Nachhaltigkeit und moderne Energieversorgung im Fokus
Mit 45 Pkw-Stellplätzen, davon 25 für Besucherinnen und Besucher sowie 20 für den Fuhrpark des Landratsamts setzt der Rems-Murr-Kreis bei seinem neuen Verwaltungsgebäude auf nachhaltige Mobilität. Jeder der Stellplätze verfügt über eine E-Lademöglichkeit, gefördert über das Programm Charge@BW des Landes Baden-Württemberg. Zudem gibt es bis zu 100 Fahrradstellplätze für Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeitende. Auch eine gute ÖPNV-Anbindung durch die Nähe zum Waiblinger Bahnhof ist sichergestellt. 

Neben der nachhaltigen Mobilität wurde auf eine moderne Energieversorgung Wert gelegt. So wurden auf dem Dach unter anderem 356 Photovoltaik-Module mit einer Fläche von rund 665 m² installiert. Durch die Bemühungen spart das Gebäude insgesamt 57,89 Tonnen CO2. Das entspricht 2659 gepflanzten Bäumen. 

Auch bei den Bau-Materialien wurde im Sinne des Klimaschutzes bewusst Wert auf Nachhaltigkeit gelegt: So kamen Recycling-Beton und Recycling-Aluminium zum Einsatz, aber auch Sichtbeton in den Oberflächen und im Dachstuhl sowie Naturkautschuk in den öffentlichen Bereichen. Außerdem wurde die neue Außenstelle des Landratsamts auf einem kreiseigenen Grundstück gebaut. Für den Neubau mussten damit keine neuen Flächen versiegelt werden.

Nach dem offiziellen Teil wurde den Bürgerinnen und Bürgern das neue Gebäude bei einem Tag der offenen Tür präsentiert. Hier haben sich die Ämter vorgestellt, die zukünftig in der Rötestraße anzutreffen sind: Das Ordnungsamt, das Ausländeramt und das Gesundheitsamt.

Hintergrund: Die Gesamtimmobilienstrategie

Die Kreisverwaltung ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen. Deshalb musste der Landkreis als Ergänzung zum Kreishaus am Alten Postplatz weitere Büroflächen anbieten: Allein in Waiblingen gibt es aktuell zehn Standorte. Gleichzeitig bildete sich an den Gebäuden am Alten Postplatz ein deutlicher Sanierungsrückstau, weshalb noch 2014 unter Landrat Johannes Fuchs die Idee entstand, das ehemalige Klinikareal für den Bau eines neuen „sozialen“ Landratsamtes zu nutzen. Landrat Dr. Richard Sigel hat den Plan 2015 wieder aufgegriffen, generell überarbeitet und nachhaltig weitergedacht. Das ehemalige Klinikareal nutzte er zur Schaffung dringend benötigten Wohnraums. Für die Verwaltungsstandorte hingegen wurde eine Gesamtstrategie entwickelt, die vorsieht, die Ämter des Landratsamts in Waiblingen an zwei Standorten zu konzentrieren. Der Kreistag ist dieser Idee gefolgt und hat sich im Juli 2018 für die beiden Standorte Alter Postplatz und Rötestraße ausgesprochen. Es wird weiterhin Außenstellen in Backnang und Schorndorf geben.

(barth/19.05.23)