Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 16.07.2018

„Azubi-Abroad“: Nach der Ausbildung Auslandserfahrung sammeln

„Azubi-Abroad“: Nach der Ausbildung Auslandserfahrung sammeln

Ein neues Programm unterstützt die Auszubildenden der Kreisverwaltung dabei, nach ihrem Abschluss Auslandserfahrung zu sammeln und interkulturelle Kompetenz zu erwerben. 

Auszubildende im Landratsamt Rems-Murr-Kreis haben nach ihrem Abschluss eine einjährige Übernahmegarantie. Die galt bisher nur, wenn die Anschlusstätigkeit sofort angetreten wurde. Wer Lust hatte, für ein paar Monate etwas Anderes zu machen – beispielsweise sich sozial zu engagieren oder ins Ausland zu gehen – hat diesen Anspruch verloren. Um genau dieses Engagement jetzt gezielt zu unterstützen, hat der Rems-Murr-Kreis eine neue Förderung aufgelegt. 

„Azubi-Abroad“ heißt das neue Programm. Entwickelt haben es die Auszubildenden selbst, namentlich die Jugend- und Auszubildendenvertretung. Das Projekt wird jährlich mit 10.000 Euro bezuschusst: Die eine Hälfe stellt die Kreisverwaltung, die andere Hälfte die Rems-Murr-Stiftung zur Verfügung. Dank Azubi-Abroad kann der Beginn der Übernahmegarantie um bis zu ein Jahr nach dem Ausbildungsabschluss verschoben werden. Das Projekt ist daher eine gute Möglichkeit, den Auszubildenden einen Rückweg ins Haus zu ermöglichen: Sie können einfach zurückkommen und müssen nicht ihre Stellengarantie aufgeben. Je nachdem, wie sie die Zwischenzeit füllen, ist eine finanzielle Förderung durch die Kreisverwaltung möglich. 

Landrat Dr. Richard Sigel freut sich, dass die Auszubildenden selbst auf die Idee gekommen sind und sich engagiert für das Projekt eingesetzt haben. „Unsere Gesellschaft und damit auch unsere Kunden in der Kreisverwaltung werden zunehmend internationaler – damit muss man lernen umzugehen. Daher finde ich es wichtig, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. „Azubi-Aborad“ eröffnet den Auszubildenden die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und im Ausland interkulturelle Erfahrungen zu sammeln“, so der Rems-Murr-Landrat. „Für uns als Kreisverwaltung bietet das Projekt die Chance, engagierte junge Leute zu fördern und zu halten – gerade auch in Zeiten des Fachkräftemangels.“  

Grundsätzlich können die Programmteilnehmer die Zeit nutzen, wie sie möchten. Wenn sie sich um eine finanzielle Unterstützung bewerben, gelten allerdings einige Regeln: Wünschenswert ist, dass die Auszubildenden in einer sozialen, kulturellen oder ökologischen Einrichtung im Rems-Murr-Kreis oder in einem der Partnerkreise arbeiten. Dies sind der Landkreis Meißen, das Komitat Baranya (Ungarn) sowie das Rayon Dimitrow (Russland). Auch wer ins Ausland geht und dort mindestens 50 Prozent arbeitet, kann den Zuschuss erhalten. 

Die erste Teilnehmerin des Projekts startet noch diesen Herbst: Nachdem sie ihren Bachelor of Arts in Sozialer Arbeit abgeschlossen hat, wird sie für ein knappes Jahr nach Kairo gehen. Dort assistiert sie beim Deutschunterricht für Kinder zwischen sieben und zehn Jahren. Für diese Zeit erhält sie aus dem Projektfond eine finanzielle Unterstützung. 

Auch kommenden Azubi-Jahrgänge der Kreisverwaltung können von Azubi-Abroad profitieren. Die Bewerbungsphase für den Ausbildungsbeginn 2019 hat übrigens bereits begonnen: Interessierte können sich unter www.rems-murr-kreis.de informieren und gleich online bewerben.

(ries/16.7.18)

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