Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 14.04.2020

Landkreis versorgt die Kreisärzteschaft mit 5000 Schutzmasken

Kreisärzteschaft und Landkreis schaffen unbürokratische Lösung zur Versorgungssicherheit

Nachdem alle Alten- und Pflegeeinrichtungen entsprechend einer Bedarfsabfrage vor Ostern bereits mit Mundschutz vom Landkreis versorgt werden konnten und auch die Auslieferung der FFP-Masken in Vorbereitung ist, verständigten sich nun auch die Kreisärzteschaft und der Landkreis auf eine Konzeption zur Sicherstellung der Versorgung der niedergelassenen Ärzte mit Schutzmasken.

„Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sind auch weiterhin unterversorgt mit Schutzmasken und -ausrüstung. Das Landessozialministerium hat die Versorgung an unsere Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg delegiert – die Zuteilung klappt leider nur sehr zögerlich“, so Dr. Karl-Michael Hess, Sprecher der Kreisärzteschaft Rems-Murr-Süd.

Die Sprecher der Kreisärzteschaften Dr. Steinhäußer und Dr. Hess haben sich daher mit dem Landrat noch vor Ostern darauf verständigt, dass auch die Ärzteschaft mit Schutzmasken aus Beständen des Landkreises versorgt wird und damit so Engpässe überbrückt werden. Es werden zunächst 5.000 dringend benötigte FFP2-Masken für die Arztpraxen im Rems-Murr-Kreis aus den Beständen des Landkreises bereitgestellt.

„Es ist eigentlich nicht Aufgabe des Landkreises, die niedergelassenen Ärzte mit medizinischer Schutzausrüstung zu versorgen“, so Landrat Dr. Richard Sigel. „Angesichts des Hilferufs aus den Arztpraxen im ist es für uns jedoch selbstverständlich, dass wir unseren Beitrag leisten auch wenn medizinische Schutzausrüstung in benötigter Qualität und Güte immer noch ein rares Gut ist.“

Die Ankündigung des Landes für ausreichend Schutzausrüstung zu sorgen wird nach und nach mit Leben gefüllt. Der Landkreis hat inzwischen eine vierte Lieferung erhalten. Diese Anstrengung des Landes wird anerkannt, wenngleich sie noch nicht ausreicht, um den enormen Bedarf zu decken. Der Landkreis rechnet auch nicht damit, dass sich die Situation insgesamt durch eine mögliche Ausdehnung der Maskenpflicht in vielen Bereichen entspannen wird. Die sehr frühen eingeleiteten eigenen Beschaffungsaktivitäten werden daher fortgesetzt und von den Rems-Murr-Kliniken mit dem notwendigen Know-How weiterhin gesteuert.

„Wir arbeiten mit der Kreisärzteschaft nicht nur in der Corona-Krise hervorragend zusammen. Uns verbindet ein Ziel: Gemeinsam mit den Rems-Murr-Kliniken und dem Rettungsdienst stellen wir die bestmögliche medizinische Versorgung aller Menschen in unserem Landkreis sicher. Was zählt, sind Lösungen, die funktionieren und Abhilfe schaffen.“

Entsprechend können Arztpraxen aus dem Landkreis ab sofort ganz einfach per E-Mail bestellen und diese kurzfristig in Backnang, Schorndorf oder Waiblingen abholen. Pro Arzt sind bis zu 20 FFP2-Masken erhältlich. Diese Regelung wurde speziell für Gemeinschaftsärzte mit bedacht: Auch hier berechnet sich die Zahl der Masken nach der Zahl der Ärzte.

Der Landkreis wird auch weiterhin bei dringenden Engpässen nicht nur die Einrichtungen und Dienste, sondern auch den Rettungsdienst und andere systemrelevante Berufsgruppen unkompliziert und schnell unterstützen, wie in den letzten Wochen zahlreich geschehen.

Der Landrat appelliert allerdings: „Niemand darf in seinen eigenen Beschaffungsbemühungen nachlassen, denn das Land und der Landkreis werden nicht dauerhaft für alle Bereiche und Berufsgruppen die Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung übernehmen und sicherstellen können.“  

Info und Kontakt für die Ärzteschaft:

Ärztinnen und Ärzte können ab sofort für ihre Arztpraxis im Rems-Murr-Kreis Mundschutzmasken zum Selbstkostenpreis bestellen, unter der E-Mail-Adresse schutzausruestung(@)rems-murr-kreis.de. Bitte nennen Sie dabei die erforderliche Anzahl der Masken – pro Praxis können jeweils maximal 20 Stück ausgegeben werden. Die Kosten für die Schutzmasken sowie die Informationen zur Abholung werden bei der Bestellbestätigung genannt. Bitte geben Sie an, ob Sie die Masken in Waiblingen, Schorndorf oder Backnang abholen möchten.

(keck/14.4.20, aktualisiert am 15.4.20)

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