Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 01.09.2022

Jugendamt sucht Gastfamilien für junge Geflüchtete

Zahl der unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten nimmt zu / Jugendamt und Träger beraten

Mit der steigenden Zahl an Geflüchteten wächst auch wieder die Zahl der Minderjährigen, die alleine nach Deutschland kommen. Dabei handelt es sich nur selten um Geflüchtete aus der Ukraine, sondern in der Regel um Kinder und Jugendliche aus anderen Ländern. Aktuell sind 62 minderjährige Geflüchtete ohne Familie im Rems-Murr-Kreis, davon sieben aus der Ukraine. Insgesamt bewegen sich die Zahlen jedoch gegenüber den über 300 Kindern und Jugendlichen aus den Jahren der Flüchtlingskrise 2015/2016 auf einem deutlich niedrigeren Level.

Das Jugendamt im Rems-Murr-Kreis muss auch weiterhin sicherstellen, dass die Kinder und Jugendliche möglichst passgenauen Hilfen erhalten. Nachdem der Bedarf in den letzten Jahren deutlich gesunken ist, stehen derzeit nur wenige Plätze bei den bewährten Partnern des Jugendamts, den freien Trägern der Jugendhilfe zur Verfügung. So fehlt es zum Beispiel an Plätzen in Wohngruppen, da diese auch für andere Kinder und Jugendliche im Zuge der Jugendhilfe benötigt werden.

Neben Angeboten in Wohngruppen stellen Plätze in Gastfamilien eine wichtige Ergänzung zur Unterbringung dieser jungen Menschen dar. Bereits in den Jahren 2015/2016 konnten viele unbegleitete Jugendliche in aufnahmebereiten Gastfamilien untergebracht und betreut werden. Das Jugendamt möchte daher diese bewährte Form der Unterbringung von überwiegend männlichen Jugendlichen ab 15 Jahren vor allem aus Syrien und Afghanistan wieder ausbauen.

Weitere Informationen, Beratung & Kontakt

Wenn Sie eine  Gastfamilie für unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) werden wollen, können Sie sich gern mit dem Stichwort „Gastfamilie“ an Stephan Schlöder vom Kreisjugendamt wenden: s.schloeder(@)rems-murr-kreis.de. Bitte geben Sie in der Mail Ihre Adresse, Telefonnummer, E-Mail sowie einige Grundinformationen über Rahmenbedingungen und die Zusammensetzung ihres jetzigen Haushalts an.

Es wird sich zeitnah einer der freien Träger der Jugendhilfe (SOS-Kinderdorf Württemberg; Paulinenpflege Winnenden und Evangelische Gesellschaft Stuttgart) mit Ihnen in Verbindung setzen, um bestehende Fragen zu klären und die weiteren Schritte zu besprechen. Dieser Trägerverbund übernimmt die Beratung und Betreuung der Gastfamilien und steht bei Fragen immer zur Verfügung stehen.

Der Trägerverbund wird nach den Sommerferien zusammen mit verschiedenen Fachkräften aus dem Jugendamt für interessierte Familien Infoabende anbieten, um pädagogische, rechtliche, finanzielle und alle weiteren Fragen zu beantworten. Weitere Informationen dazu folgen.

(keck/01.09.2022)

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