Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 27.04.2022

Erlacher Höhe verabschiedet Vorstand Bernd Messinger

Landrat Dr. Richard Sigel (rechts) überreichte Bernd Messinger als Zeichen der guten Zusammenarbeit einen Mini-Tisch-Kicker. Foto: Erlacher Höhe
Landrat Dr. Richard Sigel (rechts) und Bernd Messinger bei der Geschenkübergabe. Foto: Erlacher Höhe
Bernd Messinger (links) freut sich über das Geschenk von Landrat Dr. Richard Sigel (rechts). Foto: Erlacher Höhe
Bernd Messinger, kaufmännischer Vorstand der Erlacher Höhe, verabschiedet sich in den Ruhestand. Foto: Alexander Becher

Im April 2022 geht in der Leitung der Erlacher Höhe eine Ära zu Ende: Bernd Messinger, kaufmännischer Vorstand der Erlacher Höhe, beendet nach mehr als 37 Jahren seine aktive berufliche Tätigkeit für die Erlacher Höhe und tritt in die Freistellungsphase der Altersteilzeit ein.

Sozialminister Manfred Lucha würdigte Bernd Messinger als eine Persönlichkeit, für die immer der Mensch und seine Bedarfe im Mittelpunkt standen. In einem Videogrußwort bei der Verabschiedung sagte er, die Erlacher Höhe sei 1985, als Messinger seinen Dienst angetreten habe, eine überschaubare Einrichtung der Wohnungslosenhilfe gewesen. Heute sei die Erlacher Höhe ein diakonisches Sozialunternehmen, das mit seinen zahlreichen Angeboten über 1600 Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen, erreiche. Dies sei maßgeblich Bernd Messinger zu verdanken. „Die Erlacher Höhe ist für mich ein Leuchtturmbeispiel“, so Lucha. Unter Messingers Prägung sei auch die Ambulantisierung vorbildlich vollzogen worden. So habe sich die Erlacher Höhe von einer großen stationären Einrichtung zu einem Hilfeverbund regionaler Zentren der Hilfegewährung entwickelt. Messingers Engagement habe nie im Beruf geendet. Sein umfassender, sozial-ökologischer Nachhaltigkeitsbegriff habe ihn in der Kommunalpolitik, im Kreistag, im Fachverband Wohnungslosenhilfe und in der Stiftung LebensWert immer stark ausgemacht.

„Sich mit Leidenschaft zum Wohle der Menschen der Erlacher Höhe eingesetzt“

Prof. Hans-Ulrich Weth, Vorsitzender des Verwaltungsrates des Diakonieverbunds Dornahof & Erlacher Höhe e. V., sagte in seiner Laudatio, für Bernd Messinger sei es handlungsleitend gewesen, durch effizientes und nachhaltiges Wirtschaften bedarfsgerechte und qualitativ gute Hilfen für Menschen in sozialen Notlagen zu ermöglichen. „Bernd Messinger hat seine hohe fachliche Kompetenz und umfassende praktische Erfahrung mit einer von großem Verantwortungsbewusstsein getragenen Berufsauffassung, einem ziel- und sachorientierten Führungsverständnis und seiner wertschätzenden Haltung gegenüber Klienten und Klientinnen, Mitarbeitenden, Geschäftspartnern und Aufsichtsgremien über sein langes Berufsleben stets mit Leidenschaft zum Wohle der Unterstützung suchenden Menschen und der Erlacher Höhe eingesetzt“, so Weth.

Rems-Murr-Landrat Dr. Richard Sigel lobte Bernd Messinger als verlässlichen Partner für den Landkreis, als jemanden, der viel bewegt habe und mit dem man viel bewegen konnte. Daher sei er froh, dass Bernd Messinger als Kreisrat im Rems-Murr-Kreis noch weiterhin als Bindeglied fungieren werden. „Sie machen sich seit Jahrzehnten für Menschen in sozialen Notlagen stark. Sie setzen sich mit Nachdruck dafür ein, diesen Menschen eine neue Perspektive zu geben. Aber Sie haben dabei immer auch die Rahmenbedingungen und Zwänge im Blick gehabt. Das hat Ihre Arbeit erfolgreich gemacht“, betonte Sigel.

„Kämpfer für die, die keine Lobby haben“

Gabriele Kraft, Geschäftsführerin des Fachverbands Wohnungsnotfallhilfe im Diakonischen Werk Württemberg, würdigte Bernd Messingers Engagement im Verbandsrat des Diakonischen Werks Württemberg und als stellvertretender Vorsitzender im Fachverband Wohnungsnotfallhilfe. Messinger sei ein „wahrer Kämpfer für die, die keine Lobby haben“ und dies „konsequent, fachlich überzeugend, hervorragend vorbereitet und charakterlich einwandfrei“. Peter Ruf, Vorstandssprecher des Diakonieverbunds Dornahof & Erlacher Höhe e. V., betonte, Bernd Messinger habe „Diakonie gelebt“, und „die Erlacher Höhe als diakonische Einrichtung profiliert“.

Wolfgang Sartorius, geschäftsführender Vorstand der Erlacher Höhe, moderierte die Verabschiedung und dankte Bernd Messinger für den Weg, den man gemeinsam seit 1995 gegangen sei. Zusammen habe man „gangbare Wege für die Menschen der Erlacher Höhe gesucht“. Er erinnere sich, dass Bernd Messinger in den ersten, gemeinsamen Jahren gelegentlich überlegt habe, „ob die Zusammenarbeit gut gehen könne“, zumal Messinger bereits zehn Jahre bei der Erlacher Höhe tätig war, als Sartorius als Gesamtleiter seinen Dienst antrat. Er sei sehr froh, dass Bernd Messinger sich damals entschieden habe zu bleiben. Seinen Dank an seinen Wegbegleiter schloss Sartorius mit den Worten: „Du bist ein Stück berufliches Glück meines Lebens. Vieles habe ich von dir gelernt.“

Bewegt dankte Bernd Messinger allen Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeitenden, Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern aus Diakonie, Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik, allen Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern, Freundinnen, Freunden und seiner Familie. An Wolfgang Sartorius gerichtet betonte Messinger, das Erreichte sei nur „im Team und mit Teamgeist und gegenseitiger Wertschätzung möglich“ gewesen. „Es war mir eine Freude zusammen für die Menschen zu arbeiten, die bei der Erlacher Höhe Hilfe suchen.“

Als junger Betriebswirt bei der Erlacher Höhe als Verwaltungsleiter begonnen

Am 1. Januar 1985 übernahm Bernd Messinger als junger Diplom-Betriebswirt im Alter von 24 Jahren die Aufgabe des Verwaltungsleiters. An der Seite des langjährigen Direktors Harald Huber und ab 1996 von Wolfgang Sartorius war er für den Bereich Verwaltung und Finanzen verantwortlich. Wegen der zunehmenden Bedeutung dieses Aufgabenbereichs berief ihn der Verwaltungsrat 2011 in die Funktion des kaufmännischen Geschäftsführers und 2016 als kaufmännischen Vorstand. Ehrenamtlich engagiert sich Bernd Messinger seit vielen Jahren parteipolitisch bei Bündnis 90/Die Grünen mit vielfältigen Funktionen und Aufgaben in der Kommunalpolitik, unter anderem als Kreisrat im Rems-Murr-Kreis und als Aufsichtsratsmitglied der Rems-Murr-Kliniken. Viele Jahre wirkte er ehrenamtlich im Verbandsrat des Diakonischen Werks Württemberg sowie im Fachverband Wohnungsnotfallhilfe des Diakonischen Werks Württemberg mit, im Fachverband unter anderem als stellvertretender Vorsitzender. Bernd Messinger ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

Als kaufmännischer Geschäftsführer trat André Frank am 1. April die Nachfolge von Bernd Messinger an. Der 38-jährige Diplom-Ökonom war bisher als Leiter der Abteilung Zentrale Dienste der Erlacher Höhe tätig.

Text: Andrea Beckmann, Erlacher Höhe (barth/28.04.22)

Informationsicon
http://www.rems-murr-kreis.de//jugend-gesundheit-und-soziales/aktuelles