Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 26.01.2022

Landkreis wird Gastgeber bei den Special Olympics World Games

Der Rems-Murr-Kreis ist Gastgeber für die Special Olympics 2023.
Der Rems-Murr-Kreis ist Gastgeber für die Special Olympics 2023. Foto: Special Olympics
Martin Baum ist einer der Athletensprecher der Special Olympics Baden-Württemberg. Er lebt in der Diakonie Stetten. Foto: Diakonie Stetten
Martin Baum ist einer der Athletensprecher der Special Olympics Baden-Württemberg. Er lebt in der Diakonie Stetten.

Die Großen Kreisstädte Backnang, Waiblingen und Winnenden empfangen gemeinsam mit dem Landkreis Sportlerinnen und Sportler der Special Olympics 2023

Hier gibt es Informationen zu diesem Thema in Leichter Sprache.

Der Sozialausschuss des Kreistages hat im Herbst 2020 einstimmig beschlossen, eine Inklusionsstrategie für den Rems-Murr-Kreis zu entwickeln. Jetzt folgt daraus das erste Großprojekt, das Inklusion im Rems-Murr-Sport voranbringen kann: Im Vorfeld der Special Olympics World Games 2023, der Olympischen Spiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, empfängt der Rems-Murr-Kreis für drei Tage eine Delegation von Sportlerinnen und Sportlern. Diese frohe Botschaft haben die drei großen Kreisstädte und der Landkreis nun erhalten. „Neben der Kultur ist Sport ein ideales Medium, um Menschen zu verbinden“, sagt Landrat Dr. Richard Sigel. „Wir sind sehr froh, dass wir gemeinsam mit Backnang, Waiblingen und Winnenden ein so großes Ereignis in den Rems-Murr-Kreis holen konnten. Schließlich hat Inklusion bei uns im Landkreis einen besonders hohen Stellenwert. Der Olympische Geist und Gedanke soll dabei unsere Bemühungen um mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung weiter voranbringen“, so der Landrat weiter. Zuvor hatte der Landkreis unter anderem ein großes Inklusionskonzert mit Andrea Berg veranstaltet.

Die gemeinsame Bewerbung war auch deshalb erfolgreich, weil es gelungen ist, gemeinsam ein dreitägiges Programm für die Sportlerinnen und Sportler zu gestalten, das sowohl Trainingsmöglichkeiten, aber auch Möglichkeiten der Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung bietet. So ist zum Beispiel geplant, dass Menschen mit Behinderungen auch als Expertin in die Ausarbeitung des Programms mit eingebunden werden.

„Ich finde es toll, dass wir Athletinnen und Athleten mit Behinderungen zu uns in den Landkreis einladen. Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat und ich das Projekt mit unterstützen kann. Sport ist für alle Menschen gut und wichtig“, so Martin Baum, einer der Athletensprecher der Special Olympics Baden-Württemberg, der in der Diakonie Stetten betreut wird.

Übernachten wird die Delegation in Waiblingen. Die Willkommens- und Abschiedsveranstaltungen werden daher hier stattfinden. Oberbürgermeister Andreas Hesky sagt: „Waiblingen ist eine weltoffene Stadt. Die Inklusion von Menschen ist uns ein besonderes Anliegen. Gerne sind wir Gastgeber, weil man Waiblingen immer zeigen und sich mit unserer Stadt sehen lassen kann. Wir freuen uns sehr, die Sportlerinnen und Sportler der Special Olympics World Games 2023 willkommen heißen zu können! Besten Dank an alle, die mithelfen, dass der Aufenthalt für die Sportlerinnen und Sportler gelingt, und die Stadt dabei unterstützen, eine gute Gastgeberin zu sein.“

In Winnenden wird es eine Trainingseinheit für die Athleten gemeinsam mit dem SV Winnenden geben, sowie eine Führung bei der Firma Kärcher. „Winnenden ist stolze Mit-Gastgeber-Stadt für die Special Olympics 2023 in Berlin – und zwar genau im Jubiläumsjahr 200 Jahre Paulinenpflege Winnenden“, sagt Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth. Die zentrale Feier, ein großes inklusives Fest, findet auf dem Gelände der Paulinenpflege anlässlich der 200-Jahr-Feier der Einrichtung statt.

In Backnang veranstaltet die Stadt gemeinsam mit der TSG Backnang eine große inklusive Sportveranstaltung. Oberbürgermeister Maximilian Friedrich sagt: „Für Backnang ist das ein großer Gewinn. Menschen mit Beeinträchtigungen stehen bei uns nicht am Rand, sondern haben einen zentralen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Als Stadt engagieren wir uns gegen Ausgrenzung und für eine gleichberechtigte Teilhabe im Alltag. Wir freuen uns darauf, zusammen mit der TSG Backnang sportliche Begegnung zu ermöglichen und das Thema Inklusion noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.“

Zu diesem Tag sollen Sportlerinnen und Sportler, ob mit oder ohne Behinderung, aus dem Landkreis eingeladen werden. Am vierten Tag wird die Delegation in Waiblingen vor der Abreise nach Berlin verabschiedet.

Um Inklusion im Sport erlebbar zu machen und Menschen mit geistigen und Mehrfachbehinderungen über den Sport in Verbindung zu bringen, ist eine weitere Bewerbung des Landkreises auf dem Weg. Ziel ist es, im Vorfeld des Gastgeberprogramms bereits in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen und Schulungen für Verein anzubieten. Eine Entscheidung, ob der Landkreis auch hierfür den Zuschlag erhält, steht allerdings noch aus und soll in den nächsten Tagen entschieden werden.

„Wir hoffen, dass die Strahlkraft der Special Olympics als Motor für unser inklusives Sportprojekt wirkt und wir viele Vereine und Menschen mit Behinderungen mobilisieren können“, wünscht sich Roland Noller, der Behindertenbeauftragte des Rems- Murr-Kreises. Sozialdezernentin Stefanie Böhm ergänzt: „Wir setzen große Hoffnungen in das Projekt. Wir möchten im Rahmen unserer Inklusionsstrategie nicht nur Projektarbeit betreiben, sondern tolle Events wie diese nutzen, um ein Umdenken in unserer Gesellschaft zu erreichen und nachhaltige Strukturen in Richtung Inklusion zu schaffen.“  

Hintergrund: Die Special Olympics World Games 2023 in Berlin

Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden die Special Olympics World Games in Berlin statt – und damit erstmals in Deutschland. Die Special Olympics World Games sind die weltweit größten Sportwettkämpfe für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Die Athletinnen und Athleten treten in 26 Sportarten und zwei Demonstrationssportarten an.

Noch bevor die Flamme der Special Olympics World Games 2023 im Berliner Olympiastadion entzündet wird, sollen die Sportlerinnen und Sportler der teilnehmenden 170 Nationen in 170 Kommunen in Deutschland vom 11. bis 14. Juni 2023 empfangen werden (Host-Town-Programm). Das Ziel dieses Gastgeberprogramms ist es, in den Kommunen die Inklusion über den Sport sichtbar zu machen und gemeinsame, inklusive Veranstaltung und Wettbewerbe zu organisieren.

Weit über 200 Kommunen haben sich für dieses Gastgeberprogramm beworben. Der Rems-Murr-Kreis mit seinen großen Kreisstädten Backnang, Waiblingen und Winnenden haben mit einer gemeinschaftlichen Bewerbung und ihrer Projektidee die Veranstalter überzeugt.

(keck/26.01.22)

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