Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 14.07.2021

Gewaltprävention bei den Kleinsten: KITA 2020 hat sich bewährt

Großes Interesse bei den Kitas im Landkreis / Auszeichnung durch Bundeszentrale für politische Bildung

Mit „Kita 2020“ wurde 2014 ein Gewaltpräventionsprogramm ins Leben gerufen, das die Kita-Teams des Rems-Murr-Kreises durch gezielte und individuelle Beratung, Begleitung und Qualifizierung unterstützt, Gewaltprävention in ihrem pädagogischen Alltag zu realisieren. Eigens ausgebildete Projektbegleitungen erarbeiten gemeinsam mit den jeweiligen Kita-Teams Leitbilder zur Gewaltprävention, die sich in die bestehende Einrichtungskonzeption einfügen. Weil es in der Gewaltprävention kein allgemeingültiges „Kochrezept“ gibt, darf und muss jede Kita ihren eigenen Weg finden.

Aber einige „Leitplanken“ gibt es schon. Die bisherige Arbeit wurde von Profis ausgewertet und die Ergebnisse dieser Evaluation fließen direkt in das Programm ein: Die Projektbegleitung startet mit einem Teamtag zu Beginn des Kita-Jahres. Bis Jahresende finden dann Hospitationen und ein Elternabend statt. Im folgenden Kalenderjahr wird das Projekt mit zwei Team-Meetings, Fortbildungen, sowie einem Abschlussworkshop ergänzt. Sechs Monate nach Abschluss des Projektes findet schließlich ein Nachhaltigkeitsworkshop statt. Ziel dieses festen Rahmens ist es, Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit zwischen den Begleitungen zu schaffen ohne Individualität und Schwerpunktsetzung zu verlieren.

Bisher konnten insgesamt knapp 50 Kindertageseinrichtungen aus dem Rems-Murr-Kreis teilnehmen, um ein gewaltfreies Aufwachsen von Kindern zu unterstützen. Für das Kita-Jahr 2021/2022 sind so viele Neubewerbungen beim Jugendamt eingegangen, dass im Moment gar nicht alle interessierten Einrichtungen bedient werden können. Mit dabei sind im kommenden Kita-Jahr zehn Einrichtungen: Das Kinderhaus Körnle aus Winnenden, das Kinderhaus Halde IV in Weinstadt, aus Backnang die Kita Heininger Weg und die Kita Kunterbunt, der Kindergarten Lange Äcker aus Nellmersbach, der Kindergarten Hummerholz aus Leutenbach, der evangelische Kindergarten Erbstetten sowie aus Fellbach der Kindergarten St. Maria, der Schultheiß-Brändle Kindergarten sowie die Betriebskita Maikäfernest.

Die Einrichtungen, die diesmal noch nicht zum Zug gekommen sind, können sich auf die Warteliste für das Kita-Jahr 2022/2023 setzen lassen und kommen spätestens dann an die Reihe.

Hintergrund: Ausgezeichnetes Projekt

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz, gegen Extremismus und Gewalt der Bundeszentrale für politische Bildung würdigt jährlich zivilgesellschaftliche Organisationen und Akteure für ihr Engagement.  In der digitalen Preisverleihung für den Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2019 und 2020 wurde Anfang Juni 2021 auch die Initiative Sicherer Landkreis Rems-Murr e.V. für das Projekt KITA 2020 ausgezeichnet. Die 4000 Euro Preisgeld sollen für die Fortführung des Gewaltpräventionsprogramms verwendet werden.

2014 von der Initiative Sicherer Landkreis Rems-Murr e.V. ins Leben gerufen, ging die Trägerschaft von „Kita 2020“ nach fünf Jahren Laufzeit an das Jugendamt des Rems-Murr-Kreises über. Für die Gesamtverantwortung und Koordination wurde 2020 eine Stelle mit 25 Prozent im Kreisjugendamt beim Fachdienst Kindertagesbetreuung geschaffen. Ansprechpartnerin ist Sonja Eitel-Großhans.

(keck/14.7.21)

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