Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 23.06.2021

Sommerfreizeiten: Bis 5.7. Zuschuss beim Jugendamt beantragen

Kindergipfel mit 60 Organisatoren von Freizeiten / Kreis stellt Tests und Zuschüsse - auch für Mehrkosten durch Corona

Kinder und Jugendliche mussten angesichts der Pandemie immer wieder ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen und haben große Solidarität, vor allem mit älteren Menschen bewiesen. Jetzt ist es aus Sicht des Jugendamtes des Rems-Murr-Kreises daher an der Zeit, dass Kinder und Jugendliche mit ihren Bedürfnissen wieder verstärkt in den Blick genommen werden. Dazu gehört nach den langen Monaten der Pandemie auch die Aussicht auf eine Ferienfreizeit, die Teilnahme an einem Zeltlager oder einem Ferienprogramm. Deshalb hatte sich der Rems-Murr-Kreis um ein Modellprojekt des Landes Baden-Württemberg rund um die Durchführung von Ferienfreizeiten beworben – leider ohne Erfolg.

Deshalb hat das Jugendamt alle Vereine, Verbände und Freien Träger zu einem Digitalen Kindergipfel am 17.6.2021 eingeladen, der bereits vor der Bewerbung als Modellvorhaben in Planung war. Entstanden war die Idee angesichts der Frage, wie man mit Blick auf Strukturen für Kinder und Jugendliche vorausschauend planen und unterstützen kann.

Dabei konnte das Jugendamt das konkrete Angebot machen, Organisatoren von Freizeiten mit Testkits und finanziellen Mitteln aus dem Budget für Jugendfreizeiten zu unterstützen. Interessierte können bis 5.7. einen entsprechenden Antrag stellen. Alle Infos dazu sowie das nötige Formular finden Sie hier.

Inzwischen sind die Inzidenzzahlen erfreulicherweise deutlich gesunken und das Sozialministerium hat ganz aktuell in Aussicht gestellt, dass Kinder- und Jugendfreizeiten in den Sommerferien möglich sind. Daran möchte das Jugendamt mit dem ersten Kindergipfel rund um das Thema Ferienfreizeiten trotz Pandemie anknüpfen und konkret werden: Wie können angesichts dieser Öffnungsmöglichkeiten Freizeiten möglichst sicher organisiert werden. Die Unterstützung der ehrenamtlichen Organisatoren ist hierbei das oberste Ziel.

„Von Beginn der Pandemie an war es uns wichtig, funktionierende Strukturen zu schaffen – gerade für Schulen und Kitas“, betont Landrat Dr. Richard Sigel. „Von konkreten Leitfäden über Testmöglichkeiten bis hin zu unserer RMK-COSIMA-App – wir hatten die jüngsten Bürgerinnen und Bürger immer fest im Blick, das Jugendamt immer auch die Jüngeren. Dazu gehört auch ein möglichst normaler Schulstart nach den Sommerferien. Zu oft wurde in der Pandemie versäumt, gerade mit Blick auf Kinder und Jugendliche frühzeitig zu planen und Strategien zu entwickeln“, so der Landrat weiter. „Als Vater ist mir bewusst, dass wir von Kindern und Jugendlichen zwischen Home-Schooling und Kontaktbeschränkungen viel abverlangt haben. Deshalb müssen wir jetzt die Weichen stellen, damit zumindest in den Sommerferien wieder Freiräume möglich sind. Dafür setzen wir uns mit dem Jugendgipfel ein.“ Der Landkreis stellt übrigens auch dieses Jahr wieder rund 225.000 Euro für die Unterstützung von Freizeiten zur Verfügung.

Die Organisation des digitalen Jugendgipfels verantwortet Birte Brinkmann, stellvertretende Leiterin des Kreisjugendamts. „Uns ist es wichtig, mit den Vereinen, Verbänden und freien Träger ins Gespräch zu kommen, um Themen und Bedarfe abzufragen. Das Ziel muss sein: Wir brauchen Freizeitangebote im Sommer. Schließlich wurden die Kinder und Jugendlichen zu lange nur auf die Schule und die Familie reduziert – und auch die Eltern brauchen diese Entlastung“, betont Brinkmann. „Was in der Pandemie gefehlt hat, waren Freiräume für Kinder und Jugendliche. Der Austausch mit Gleichaltrigen, die Förderung von persönlichen Kompetenzen – vom Sport über die Musik bis hin zum zwischenmenschlichen Umgang – all das kam zu kurz. Deshalb möchten wir als Jugendamt den meist ehrenamtlichen Organisatoren von Freizeiten den Rücken stärken, damit es wieder Freiräume für Kinder und Jugendlich geben kann – und das mit möglichst viel Sicherheit.“

(keck/14.6.21, aktualisiert am 23.6.21)

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