Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 20.04.2021

Das Jugendamt ist für Familien da – trotz Lockdown

„Gut behütet“: Das Jugendamt des Rems-Murr-Kreises bietet gerade in Corona-Zeiten offensiv Hilfe an. Dabei gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst neue, digitale Wege. Symbolfoto: Bundesarbeitsgemeinschaft der Jugendämter
„Gut behütet“: Das Jugendamt des Rems-Murr-Kreises bietet gerade in Corona-Zeiten offensiv Hilfe an. Dabei gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst neue, digitale Wege.

In der Corona-Pandemie gehen die Pädagogen neue, digitale Wege / Bundesweite Aktion der Jugendämter

Immer wieder geschlossene Schulen und Kitas, Home-Schooling und Home-Office, Sorge um die Gesundheit der Großeltern – all das beschäftigt Familien in Corona-Zeiten. Dem nimmt sich das Jugendamt ganz bewusst an. „Unser Jugendamt hilft in der Krise. Es bietet Unterstützung und sorgt oft genug für den Neustart in ein besseres Leben – mit neuer Struktur, die festen Halt im Alltag gibt“, sagt Kreisjugendamtsleiter Holger Gläss.

Aktuell läuft deshalb eine bundesweite Kampagne unter dem Motto „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“. Mit verschiedenen Aktionen will das Jugendamt zeigen, wie groß der Schutzschirm ist, den es für Kinder, Jugendliche und Familien im Rems-Murr-Kreis aufspannt – und das gerade auch in der Corona-Pandemie.

In viele kleinen Aktionen möchte das Kreisjugendamt auf seine Arbeit und die Unterstützung die ankommt aufmerksam machen.

  • Auf dem Instagram-Kanal des Jugendamts (jugend_remsmurrkreis) werden vor allem Jugendliche in Videp-Clips zu Wort kommen. Darin werden die Jugendlichen nach ihren Erfahrungen und Zukunftswünschen gefragt.
  • Das Jugendamt stellt sich zurzeit deutlich niederschwelliger auf. So gibt es neben dem Insta-Kanal auch noch eine Jugendhomepage und das Jugendtelefon (Ju-Fon). Das Ju-Fon ist für alle Kinder und Jugendliche unter der Nummer 07151 501 3333 oder per WhatsApp unter 0173 904 8073 von Montag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr, erreichbar.
  • Die Fachkräfte der Schulsozialarbeit sind bei Präsenzunterricht persönlich und ansonsten stets auch telefonisch erreichbar.
  • Der Fachdienst Kindertagesbetreuung verteilt Selbsttests für Kindertagespflegepersonen und von ihnen betreute Kinder. Außerdem unterstützt er Kommunen wie Eltern in Zeiten, in denen nur eine Notbetreuung erlaubt ist.
  • Im Rahmen der Aktionswochen bietet das Jugendamt zudem ein Servicetelefon für Kinder, Jugendlich und Familien an. So werden am Freitag, 7.5., von 15:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag, 8.5., von 9:00 bis 12:00 Uhr verschiedene Expertinnen und Experten des Jugendamtes für alle Fragen zur Erziehung, zum Unterhalt, zum Thema sexuelle Übergriffe, Pubertät, Trennung und Scheidung, etc. zur Verfügung stehen. Unverbindlich und anonym können sie hier Jung und Alt Fragen stellen und das Fachwissen des Jugendamts in Anspruch nehmen (weitere Infos dazu folgen).

„Wir möchten mit dieser Aktion zeigen: Wir sind da – trotz Lockdown. Vor allem auch für diejenigen, die selbst gerade in einer schwierigen Situation sind und überlegen, woher sie Hilfe bekommen könnten. Wir freuen uns über Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern, die mit ihrem Jugendamt einmal weit weg von Schreibtisch und Besprechungsraum in Kontakt kommen wollen“, so Holger Gläss.

Das Jugendamt hat in den vergangenen Monaten neue Wege beschritten, um für die Menschen im Rems-Murr-Kreis als Ansprechpartner und Hilfevermittler zur Verfügung zu stehen. Denn den Kindern, Jugendliche und Familien habe die Corona-Pandemie besonders zugesetzt: „Es ist kein Geheimnis, dass sich eine deprimierende Corona-Stimmung in Familien breitmacht. Gerade auch junge Menschen leiden unter der Situation“, meint Gläss. Kindern fehle ein Stück Kindheit. Jugendliche verpassten gerade das, was zur Jugend gehöre: Das „Erlebnis Jugend“, mit dem Freundeskreis etwas zu unternehmen, sich zu engagieren oder in den Beruf einzusteigen.

Die Corona-Pandemie habe das Jugendamt vor völlig neue Aufgaben gestellt. „Pragmatisch und mit Power halten wir dagegen – im Eins-zu-eins-Kontakt oder auch digital per Handy, Tablet und Laptop. Der Bereitschaftsdienst garantiert eine 24/7-Präsenz. Und alle ziehen mit – von der Sozialpädagogin bis zum Verwaltungsbeamten, von den Frühen Hilfen bis zu Großeltern, die sich Sorgen machen. So etwas wie ‚Corona-Pause‘ gibt’s bei uns nicht“, so Holger Gläss.

Dabei sucht das Jugendamt auch neue Kolleginnen und Kollegen: Wer sich informieren möchte, was so alles im Jugendamt passiert und welche interessanten Jobs es dort gibt, kann ebenfalls das Angebot des Servicetelefons am 7. und 8. 5. nutzen.

Hintergrund: Bundesweite Aktion der Jugendämter

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jugendämter veranstaltet vom 20. April bis zum 20. Mai Aktionswochen unter dem Motto „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt.“ Den Startschuss dazu gab Bundesfamilienministerin Franziska Giffey in Berlin am 20. April bei einem Fachgespräch, an dem über 500 Fachkräfte aus Jugendämtern in ganz Deutschland teilgenommen haben. Ausdrücklich lobte Sie, dass die Jugendämter in der Corona-Pandemie flexible und kreative Formen entwickelt haben, um trotz Kontaktverboten und vielen anderen Beeinträchtigungen weiterhin Unterstützung für Familien anzubieten.

Link zum neuen Jugendamtsmonitor (bundesweite Daten).

(keck/20.4.21)

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