Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 25.04.2022

Mönchhof wieder Schullandheim: BBW-Halle Waiblingen ist Ankunftszentrum

Kreis und Kommunen arbeiten eng zusammen und schaffen Platz für geflüchtete Menschen aus der Ukraine

Mehr als 2000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine sind inzwischen im Rems-Murr-Kreis angekommen. Diese Zahlen beziehen sich auf diejenigen, die sich bei der Ausländerbehörde – des Landratsamts oder der großen Kreisstädte – bereits angemeldet haben. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Ukrainer im Rems-Murr-Kreis noch etwas höher liegt, da viele Menschen privat untergebracht sind und sich sicher noch nicht alle angemeldet haben.

Aktuell kommen Geflüchtete aus der Ukraine, die im Landkreis nicht direkt bei Privatleuten oder in einer kommunalen Unterkunft unterkommen, im Schullandheim Mönchhof und in der BBW-Halle in Waiblingen an. Das Kreisschullandheim in Kaisersbach wurde mit der sich abzeichnenden Fluchtbewegung sofort zum Ankunftszentrum umfunktioniert.

Inzwischen ist die Turnhalle des Berufsbildungswerks (BBW) der Diakonie Stetten in Waiblingen das zentrale Ankunftszentrum im Rems-Murr-Kreis. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der Mönchhof ab Mai wieder zu seiner Funktion als Kreisschullandheim zurückkehrt. Denn mit Blick auf die vielen ausgefallenen Schullandheimaufenthalte aufgrund von Corona war der Mönchhof immer nur als Übergangslösung gedacht, bis andere Kapazitäten aufgebaut sind. Ab 4. Mai werden die ersten Schulklassen wieder auf dem Mönchhof erwartet.

„Wieder einmal ziehen wir im Rems-Murr-Kreis gemeinsam an einem Strang. Angesichts der Herausforderungen und der fehlenden Planungssicherheit ist dieser Zusammenhalt enorm wichtig“, betont Landrat Dr. Richard Sigel. „Mein besonderer Dank gilt dabei den vielen ehrenamtlich Engagierten sowie den Städten und Gemeinden. Exemplarisch sei die Stadt Fellbach genannt, die quasi über Nacht die Festhalle Schmiden als erstes Ankunftszentrum vorbereitet hatte.“ Die Festhalle wurde bisher nicht genutzt und wird nun unter anderem für die schriftlichen Abitur-Prüfungen benötigt. Stattdessen dient die BBW-Halle in Waiblingen als neues Ankunftszentrum. „Auch die Stadt Schorndorf hat bereits frühzeitig die Brühlhalle in Schornbach als Notunterkunft vorbereitet“, so der Landrat weiter. Die Brühlhalle wird seit 19. April als Notunterkunft für bereits registrierte Geflüchtete, die aus den Landeserstaufnahmestellen kommen, genutzt.

„Wir alle wissen, dass eine Turnhalle sicher nicht die beste Lösung ist“, betont der Landrat. Deshalb sind der Landkreis und die Kommunen mit Hochdruck dabei, längerfristige Unterkünfte einzurichten, beispielsweise ein Hotel in Allmersbach im Tal.

Hintergrund: Ankunftszentrum BBW-Halle Waiblingen

Der Landkreis reagiert mit den Ankunftszentren, in denen die Menschen aber nur wenige Tage verbleiben sollen, auf die besonderen Bedarfe von Geflüchteten aus der Ukraine. In der Turnhalle des Beruflichen Bildungswerks (BBW) der Diakonie Stetten in Waiblingen stehen bis zu 120 Plätze und ein umfangreiches Service-Angebot für eine gute Ankunft im Landkreis zur Verfügung: von der Verpflegung durch einen Caterer und Ehrenamtliche des Deutschen Roten Kreuzes bis hin zum Arztzimmer. Zudem sind die Wege für die Behördengänge kurz. Die Geflüchteten werden nach dem guten Ankommen möglichst schnell in eine kommunale oder private Unterkunft vermittelt, wo eine längerfristige Unterbringung sichergestellt werden kann.

(keck/25.04.22)

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