Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Gelöschter Benutzer
Artikel vom 19.05.2021

Erfolgsprojekt Impftruck: 6.000 Menschen zusätzlich geimpft

Abschlusstermin Impftruck in Korb; Foto: Landratsamt
Bildunterschrift: Vor dem Impftruck in Korb von links nach rechts: Dezernent Gerd Holzwarth, Leiter des Kreisimpfzentrums Rems-Murr-Kreis; Landrat Dr. Richard Sigel; Michaela Groß, Koordinatorin der Mobilen Impfteams am Zentralen Impfzentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart; Jörg Behrens, Koordinator der Mobilen Impfteams am Kreisimpfzentrum Rems-Murr-Kreis; Jochen Müller, Bürgermeister der Gemeinde Korb. Foto: Landratsamt

Landrat Dr. Richard Sigel stimmt sich nach Pfingsten mit dem Sozialministerium über eine Verlängerungsmöglichkeit ab

Der Impftruck ist ein Erfolgsmodell: Seit dem 2. März ist dieses Modellprojekt in Absprache mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg in zwei Runden im gesamten Rems-Murr-Kreis unterwegs, um vor Ort Bürger gegen das Coronavirus zu impfen. Der Schwerpunkt lag hier zunächst bewusst auf Menschen über 80 Jahren, die in ihrer Mobilität eingeschränkt und in die höchste Priorität eingestuft sind. Als der Impffortschritt ab Mitte April in dieser Altersgruppe erfreulicherweise spürbar war, konnten der Landkreis und die Kommunen die Aktion auf Menschen über 70 Jahren ausweiten. Zum Ende der Tour des Impftrucks durch den Landkreis ziehen die Verantwortlichen bei einem Ortstermin in der Gemeinde Korb Bilanz.

Landrat Dr. Richard Sigel sagte in seinem Fazit: „Unser Impftruck ist ein absolutes Erfolgsprojekt. Mir war gerade mit Blick auf die Erfahrungen der ersten und zweiten Welle immer wichtig, dass wir bei der Immunisierung der älteren Bevölkerung Tempo machen. Als Flächenlandkreis mit nur einem Impfzentrum waren wir hier von Anfang an im Nachteil. Deshalb war es besonders wertvoll, dass wir für den Impftruck zusätzlichen Impfstoff vom Land bekommen haben und gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des Landkreises zusätzliche Impfungen anbieten konnten. Einziger Wermutstropfen: Mit etwas weniger Bürokratie und mehr Impfstoff wären sicher noch mehr Impfungen möglich gewesen.“ Aber das ist der nach wie vor schleppenden Impfstofflieferung geschuldet, die uns auch im Kreisimpfzentrum in Waiblingen hindert, noch schneller mehr Impfwillige mit einem Termin zu bedienen“, so der Landrat weiter.

„Es gibt auch landesseitig Interesse, das mobile Impfen – etwa in sozialen Brennpunkten oder in Betrieben – fortzusetzen. Was da möglich ist, werde ich nächste Woche mit Herrn Professor Uwe Lahl, dem Amtschef des Sozialministeriums, in einem Telefonat besprechen. Dabei werde ich dem Sozialministerium auch unsere Erfolgsbilanz vorstellen. Alles hängt natürlich davon ab, dass im Land genügend Impfstoff aus Berlin ankommt. Ich werbe gemeinsam mit der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr dafür, den Impf-Truck so bald wie möglich in einer weiteren Runde für Impfungen direkt in kleinere und mittelständische Unternehmen im Landkreis zu schicken. Unsere Städte und Gemeinden stehen erneut bereit, eine weitere Runde des Impf-Trucks zu unterstützen. Mit den mobilen Impf-Teams des Robert-Bosch-Krankenhauses würden wir gerne im Rems-Murr-Kreis in die Integrationsklassen der beruflichen Schulen gehen“, so Landrat Dr. Sigel.

Das Sozialministerium hat das Impftruck-Projekt bisher mit Impfstoff und Personal aus dem Zentralen Impfzentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart unterstützt. Das war aus Sicht des Landkreises ein wichtiges Signal und ein Ausgleich dafür, dass der Rems-Murr-Kreis trotz seiner hohen Einwohnerzahl und großen Fläche nur ein Impfzentrum bekommen hat. Im Impftruck sind die mobilen Impfteams aus dem Zentralen Impfzentrum in Stuttgart im Einsatz, die zuvor die Impfungen in Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis mit übernommen haben. Dazu sagt Michaela Groß, Koordinatorin der mobilen Impfteams: „Durch die tolle Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Kommunen und den mobile Impfteams des Zentralen Impfzentrums des Robert-Bosch-Krankenhauses konnten viele wohnortnahe Impfungen für ältere, mobilitätseingeschränkte Menschen ermöglicht werden.“ und ergänzt: „Auch nach Abschluss der Impfungen in den Kommunen werden die mobilen Impfteams im Rems-Murr-Kreis unterwegs sein. Unter anderem stehen noch Zweitimpfungen in Behinderteneinrichtungen, in Unterkünften der Wohnungslosenhilfe, in Flüchtlingsunterkünften und in Dialysepraxen an.“

Korbs Bürgermeister Jochen Müller sagte: „Im Namen der Bürgerschaft, insbesondere der über 80-Jährigen und über 70-Jährigen danke ich herzlich für das vom Landkreis organisierte Impfangebot. Die Zusammenarbeit war ausgezeichnet und die Mitarbeiter des Rems-Mur-Kreises und der Gemeindeverwaltung haben diese zusätzliche Arbeit gerne geleistet. Die Unterstützung der Ehrenamtlichen des DRK hat ihren Teil dazu beigetragen. Wünschenswert wäre, dass die Impfstoffversorgung im Kreis erhöht wird und dann sollte auch einer weiteren Impftruck-Runde nichts im Wege stehen. Die Gemeinde Korb würde dies gerne allen Bürgerinnen und Bürgern anbieten.“

 

Zahlen & Fakten

Der Impftruck wird bis 24. Mai alle 31 Kommunen des Rems-Murr-Kreises für Erst- und Zweitimpfungen angefahren haben. Das entspricht 84 Impftagen. Während in den ersten Wochen noch ca. 120 Impfungen pro Tag durchgeführt wurden, finden mittlerweile bis zu 160 Impfungen pro Tag statt.  Insgesamt werden dann allein im Truck gut 6.000 Bürgerinnen und Bürger vollständig geimpft worden sein. Insgesamt wurden bei den Erst- und Zweitimpfungen rund 12.000 Spritzen gesetzt.

 

So läuft das Impfen im Truck ab

Geimpft wird in einem „Impftruck“, einem imposanten Vierzigtonner des DRK, in dem sich eine voll ausgestattete Arztpraxis mit mehreren Räumen befindet – Platz genug für zwei Impfstraßen. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden im Rems-Murr-Kreis wurde hierzu ein Konzept entwickelt, das den Kommunen einen erheblichen logistischen und organisatorischen Aufwand ersparte: Einmal mehr setzt man im Rems-Murr-Kreis darauf, dass die kommunale Familie ihre Kräfte bündelt.

 

(jas/19.05.21)

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