Rems-Murr-Kreis

Im Rems-Murr-Kreis gibt es seit 20 Jahren einen Runden Tisch gegen Häusliche Gewalt / Rote Bänke machen auf das Thema aufmerksam / Orange Days mit vielen Aktionen in Einrichtungen

Am 25.11. ist der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen. Der Aktionstag wird jährlich begangen, um Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen zu bekämpfen. Auch im Rems-Murr-Kreis wird viel dafür getan, die Beratung für Opfer von Häuslicher Gewalt zu optimieren. In diesem Zusammenhang wurde 2004 der kreisweite runde Tisch häusliche Gewalt gegründet, der alle wichtigen Akteure, die im Rahmen Häusliche Gewalt eingebunden sind, an einen Tisch bringt.Ein Ergebnis dieser Arbeit istein abgestimmtes Verfahren zwischen den betroffenen Institutionen und Organisationen bei Fällen von häuslicher Gewalt.

Die Mitglieder des Runden Tisches können so auf 20 Jahre gute Zusammenarbeit zurückblicken. Gleichzeitig geben die erschreckend hohen Zahlen und das Ausmaß an Gewalt im häuslichen Umfeld keinen Anlass zur Freude. Lagen die Partnergewalt-Fallzahlen im Rems-Murr-Kreis in 2014 noch bei 553 Fällen, sind sie bis 2023 auf einen Höchststand von 712 Fällen angestiegen. Dabei liegt der Anteil an weiblichen Opfern bei Partnergewalt seit 2014 konstant bei mindestens 74 %, zeigen Zahlen des Polizeipräsidiums Aalen.

Deshalb möchte das Netzwerk des Runden Tischs gegen häusliche Gewalt in seinem Jubiläumsjahr auf die Brisanz des Themas hinweisen und ihm Raum in der Öffentlichkeit geben. Dazu wird die Idee der roten Bänke aufgegriffen - ein Symbol für geschlechtsspezifische Gewalt, die ursprünglich aus Italien stammt. 2016 wurde dort die erste Rote Bank in Perugia an öffentlichen Plätzen aufgestellt, es folgten daraufhin viele weitere Städte in Italien. In Deutschland haben sich bis heute ebenfalls einige Regionen, Kommunen und Kreise beteiligt.

In Kooperation mit den Städten und Gemeinden im Rems-Murr-Kreis wurde die Aktion „Rote Bänke“ auch in den Rems-Murr-Kreis geholt. Insgesamt beteiligen sich im Rahmen dessen 12 Städte und Gemeinden; neben den großen Kreisstädten Schorndorf, Winnenden, Backnang, Waiblingen, Fellbach und Weinstadt machen die Gemeinden Alfdorf, Althütte, Urbach, Kernen, Kaisersbach und Welzheim mit.

Dort finden sich entsprechende Rote Bänke, die auf das Thema Häusliche Gewalt aufmerksam machen und so das Bewusstsein in der Gesellschaft stärken sollen. Ursprünglich symbolisiert die Rote Bank die geschlechtsspezifische Gewalt gegenüber Frauen. Im Rems-Murr-Kreis möchten wir das Symbol der Roten Bänke sowohl den Frauen als auch den Männern, die Opfer Häuslicher Gewalt sind, widmen. Über einen QR-Code an der jeweiligen Bank kommen Betroffene und Interessierte an hilfreiche Informationen.

„Orange Days“ mit vielen Aktionen in Einrichtungen

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen findet ab dem 25.11.2024 auch die „Orange Days“ statt. Orange deswegen, da diese Farbe eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen symbolisieren soll. Mit eigenen Aktionen und Angeboten macht das Kreisjugendamt des Rems-Murr-Kreises im 16-tägigen Zeitraum mit zahlreichen Veranstaltungen auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Eine Auftaktveranstaltung findet am 25.11. im Schulzentrum im Rudersberg statt. Begleitet werden die Orange Days im Nachgang durch kreisweite Aktionen von Jugendsozialarbeitern im Rems-Murr-Kreis.

An wen können sich Betroffene wenden?

Alle Anlaufstellen und Beratungsangebote im Rems-Murr-Kreis – für Männer und Frauen finden Sie auf unserer Homepage unter Häusliche Gewalt: Rems-Murr-Kreis

Nach einer Vergewaltigung können sich Betroffene seit fünf Jahren vertraulich an die Soforthilfe am Klinikum Winnenden wenden. Dort können Spuren gesichert werden, ohne dass sofort Anzeige erstattet werden muss.

(keck/18.11.24)