Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Gelöschter Benutzer
Artikel vom 04.09.2018

Trend zum Tattoo hält an: Gesundheitsamt gibt Tipps für Kunden

Trend zum Tattoo hält an: Gesundheitsamt gibt Tipps für Kunden

Nur Einmalnadeln sollten zum Einsatz kommen. Spitze und scharfe Gegenstände müssen in durchstichfesten Behältnissen entsorgt werden, damit sich niemand daran verletzen kann. Foto: Pixabay
Nur Einmalnadeln sollten zum Einsatz kommen.

Neben dem Motiv und der Körperstelle ist vor allem die Hygiene wichtig

Wenn sich viele bei hohen Temperaturen wie im vergangenen Sommer luftig kleiden, fallen sie besonders auf: Tattoos. Vor allem junge Leute lassen sich immer häufiger eines – oder mehrere – stechen. Der Trend, sich die Haut „verschönern“ zu lassen, nimmt seit Jahren zu: Immer häufiger gibt es auch Messen oder Festivals für Tattoos, auf denen man sich die neuesten Trends anschauen und stechen lassen kann.

Für das Gesundheitsamt stellt der Trend eine Herausforderung dar: Beim Stechen eines Tattoos werden immer die Haut und kleine Blutgefäße verletzt. Dadurch besteht die Gefahr, dass virale Krankheitskeime, wie Hepatitis B oder C und HIV, oder bakterielle, wie Pseudomonaden, Staphylokokken und andere, in den Körper gelangen. Dort können die Keime Infektionen verursachen, die von leichten entzündlichen Reizungen an der tätowierten Stelle bis hin zur Blutvergiftung führen können. Im schlimmsten Fall kann dies dauerhafte Beeinträchtigungen und schwere Gefährdungen für den Kunden nach sich ziehen. Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind besonders gefährdet, Komplikationen zu entwickeln. Um die Freude am Tattoo nicht zu trüben und diese Komplikationen zu vermeiden, ist es besonders wichtig, beim Tätowieren sauber zu arbeiten. Die Verantwortung für die Einhaltung der Standards liegt bei jedem einzelnen Tätowierer.

Tätigkeiten, die mit einer Verletzung der Haut sowie der Blutgefäße und somit möglicher Keimübertragungen verbunden sind, unterliegen der gesetzlichen Aufsicht durch das Gesundheitsamt. Das achtet darauf, dass rechtliche und vor allem hygienische Standards eingehalten werden, um die Gesundheit der Allgemeinheit und somit des einzelnen Kunden zu schützen.

Gerade bei Tattoo-Ständen auf Straßenfesten, Messen oder Festivals sind die Hygienestandards teils schwierig herzustellen. Umso wichtiger ist es deshalb für die Kunden, selbst darauf zu achten. Dass sauber und hygienisch verantwortungsvoll gearbeitet wird, kann man an folgenden Faktoren erkennen:

  • Der Tätowierer klärt zur Hygiene sowie zum Ablauf der Tätowierung ausführlich auf. Zudem liegt ein Hygieneplan vor.
  • Bei Festivals oder Messen ist der Tattoo-Stand per Aushang mit Namen des Studios und Nennung des Betreibers eindeutig zu identifizieren.
  • Desinfektionsmittel und Tattoo-Farben werden nur aus Originalbehältnissen verwendet. Es kommen keine Nachfüllflaschen und kein destilliertes Wasser zum Einsatz.
  • Es kommen nur Einmalnadeln zum Einsatz. Spitze und scharfe Gegenstände werden in durchstichfesten Behältnissen entsorgt, damit sich niemand daran verletzen kann.
  • Für jeden Kunden werden frische Farbnäpfchen und frische Handschuhe verwendet.
  • Der Arbeitsplatz ist sauber und ausreichend beleuchtet.

(stk, 4.9.18)

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