Fast 24 Jahre bei der Kreisverwaltung / Landrat: „Sie haben das soziale Profil des Rems-Murr-Kreises in dieser Zeit mit geprägt.“

Direkt nach der Ausbildung kam Petra Bittinger im Dezember 1993 zum Landratsamt in den Sozialbereich und blieb hier fast 24 Jahre. In dieser Zeit hat die gebürtige Winnenderin verschiedene Führungspositionen inne gehabt – bis hin zur Sozialdezernentin.

Ein Thema hat sich dabei wie ein roter Faden durch das Arbeitsleben von Petra Bittinger gezogen: Der Einsatz für Menschen mit Behinderung. Dieser Aufgabe hat sie sich vor allem in ihrer Zeit als Leiterin des Kreissozialamts gewidmet, aber auch als Sozialdezernentin - zuletzt bei der Reise mit der Remstäler Band „Groove Inclusion“ zum 1. Weltkongress für Menschen mit Behinderung im russischen Jekaterinburg.

Die Arbeit für Menschen mit Behinderung rückt nun in das Zentrum ihres Tuns: Ab 6. November 2017 wird Petra Bittinger als Vorstand der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler in Kirchberg an der Jagst tätig sein - einer anthroposophischen Behinderteneinrichtung im Landkreis Schwäbisch Hall.

Landrat Dr. Richard Sigel verabschiedete die Sozialdezernentin in der Sitzung des Kreistags am Montag, 16. Oktober. „Sie haben das soziale Profil des Landratsamts fast ein Vierteljahrhundert lang mit geprägt. Diesen Einsatz und die Aufbauarbeit, die Sie immer wieder geleistet haben, rechnen wir Ihnen hoch an“, sagte der Landrat. „Es ist schade, dass sie uns verlassen. Gleichzeitig freue ich mich persönlich für Sie, dass Sie die Arbeit für Menschen mit Behinderung – Ihr Herzensanliegen – nun in das Zentrum Ihres Tuns rücken können.“

Gerade die Zusammenarbeit mit den freien Trägern und den vielfältigen Kooperationspartnern  habe ihr während ihrer Tätigkeit im Landratsamt Rems-Murr-Kreis immer besondere Freude bereit, so Bittinger. In ihrer knapp 24-jährigen Tätigkeit bei der Kreisverwaltung hat die 48-Jährige vor allem ihr Talent für Aufbauarbeit ausgezeichnet: So war sie als stellvertretende Geschäftsführerin der ARGE dafür zuständig, eine damals ganz neue Behörde zu gründen: Aus Teilen der Bundesagentur für Arbeit und der Kreisverwaltung wurde das heutige Jobcenter.

Auch bei ihrer Rückkehr ins Kreishaus im Jahr 2008 galt es, den  neu strukturierten Geschäftsbereich Soziales aufzubauen. Damals wurde der Bereich Besondere Soziale Hilfen vom Sozialamt losgelöst. Zudem war sie als stellvertretende Sozialdezernentin in die ämterübergreifenden Themen eingebunden.

Mit dem Ruhestand von Sozialdezernentin Dr. Rosemarie Längle-Sanmartin kam erneut ein Wendepunkt in ihrer beruflichen Laufbahn: Der Kreistag hat Petra Bittinger am 19. Oktober 2015 das Vertrauen ausgesprochen und sie zur Sozialdezernentin gewählt. Übernommen hat Bittinger das Amt zum 1. April 2016.

„Die Arbeit im Sozialdezernat ist vielleicht nicht immer glanzvoll. Ganz im Gegenteil, haben wir es oft mit denjenigen Menschen zu tun, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Umso wichtiger war mir immer, unseren Beitrag für eine sozial gerechte Gesellschaft aufzuzeigen, und mich für unsere Themen und die Menschen stark zu machen“, sagt Bittinger rückblickend. „Diese Maxime möchte ich auch in meiner neuen Tätigkeit über meine Arbeit stellen.“

(nick/17.10.17)