Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 05.05.2019

Ausstellung zur Gartenschau: „Selbsthilfe: unendlich hilfreich“

Kunstprojekt zur Remstal Gartenschau
Kunstprojekt zur Remstal Gartenschau

Selbsthilfegruppen aus dem Rems-Murr-Kreis haben Stuhlobjekte gestaltet, die im Rahmen der Remstal Gartenschau gezeigt werden.

Auf die Selbsthilfegruppe aufmerksam machen, ohne die eigene Betroffenheit und das eigene Leiden zu offenbaren ‑ das ist für Engagierte in Selbsthilfegruppen oftmals ein Zwiespalt. Besonders dann, wenn ihre Thematik mit Vorurteilen und Tabus verbunden ist oder sie berufliche Nachteile fürchten müssen. Öffentlichkeitsarbeit ist folglich eines der brennenden und herausfordernden Themen in der regionalen Selbsthilfelandschaft. Die Selbsthilfekontaktstelle und die Selbsthilfegruppen im Landkreis gehen nun mit der Ausstellung „Selbsthilfe: unendlich hilfreich“ neue Wege, um auf gemeinschaftliche Selbsthilfe aufmerksam zu machen.

Die bisherigen Eckpfeiler der Öffentlichkeitsarbeit für und von Selbsthilfegruppen ‑ Flyer, Fachvorträge und Pressemitteilungen – wurden nun durch ein Kunstprojekt erweitert, das durch eine Kooperation der Selbsthilfekontaktstelle mit der Kunstschule Unteres Remstal realisiert werden konnte. Dabei setzten sich die Gruppenmitglieder auf eine neue, ganz andere Art mit ihrer Krankheit und deren Bewältigung auseinander. Unter der künstlerischen Leitung von Jonathan Göhler entwickelten Selbsthilfegruppen aus dem Landkreis eine Gestaltungsidee zu ihrem jeweiligen Selbsthilfe-Gruppenthema, um diese dann in einem Stuhlobjekt umzusetzen und zu gestalten. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie einem Außenstehenden mithilfe künstlerischer Gestaltungselemente die Wirksamkeit von Selbsthilfe verdeutlicht werden kann. Am Projekt beteiligten sich zwanzig Gruppen aus Themenbereichen wie Sucht, Depressionen und Ängste, Pflegende Angehörige, Rheuma, Histamin-Intoleranz und Krebs. Es gab vielfältige Herangehensweisen und unterschiedliche Lösungen. Der Stuhl als Gegenstand ist für ein Selbsthilfe-Kunstprojekt besonders passend. Zwar probieren Selbsthilfegruppen heutzutage vielfältige Aktivitäten und Formen für die Selbsthilfe aus: neben dem Gesprächstreff gibt es auch Foren, Chats, offene Angebote, Bewegungsangebote und Fachtage. Für die meisten Gruppen ist jedoch der klassische Stuhlkreis immer noch unverzichtbar.

Die Ausstellung „Selbsthilfe: unendlich hilfreich“ wird nun im Rahmen der Remstal Gartenschau erstmals präsentiert. Neun Objekte sind vom 10. Mai bis zum 18. August am Remstal-Radweg in Schorndorf beim Bürgergarten am Remsufer zu sehen. Die anderen Objekte werden im Treffpunkt BW ausgestellt und „wandern“ mit ihm durch einige Gartenschau-Kommunen: Vom 25. Juni bis zum 7. Juli sind sie in Plüderhausen und Waiblingen zu sehen. Danach werden sie vom 31. Juli bis zum 25. August in der Schwabenlandhalle in Fellbach zu sehen sein. Zum Abschluss kann die Ausstellung „Selbsthilfe: unendlich hilfreich“ vom 9. bis zum 20. September im Foyer des Landratsamtes in Waiblingen besucht werden.

Ausstellungsbegleitend planen die Selbsthilfegruppen am 23. Juni in Schorndorf und am 18. August in Fellbach Aktionstage unter dem Motto „Selbsthilfe in Aktion“. An diesen Tagen gibt es neben Informationen über Selbsthilfe einen Kunstgarten für Kinder, Mitmachangebote und Gelegenheit zum Plaudern.

Weitere Informationen zur Ausstellung „Selbsthilfe: unendlich hilfreich“ erhalten Sie unter www.gesundheit-rmk.info und bei der Selbsthilfekontaktstelle Rems-Murr-Kreis.

Kontakt:

Selbsthilfekontaktstelle Rems-Murr-Kreis

Gesundheitsamt

Bahnhofstr. 1, 71332 Waiblingen

Telefon:       07151 501-1683 oder -1602

E-Mail:        selbsthilfe@rems-murr-kreis.de

 

Di      10:00 – 12:00 Uhr

Mi     14:00 – 16:00 Uhr

Do     15:30 – 17:30 Uhr

(keck/08.05.19)

Informationsicon
http://www.rems-murr-kreis.de//jugend-gesundheit-und-soziales/aktuelles