Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 29.10.2018

Landrat Dr. Sigel ist neuer Präsident des Deutschen Roten Kreuzes

Landrat Dr. Sigel ist neuer Präsident des Deutschen Roten Kreuzes

DRK-Kreisversammlung in Fellbach. Foto: DRK
DRK-Kreisversammlung in Fellbach.
Der neue DRK-Präsident Dr. Sigel mit seinem "doppelten Vorgänger" - als Landrat und als DRK-Präsident - Johannes Fuchs. Foto: DRK
Der neue DRK-Präsident Dr. Sigel mit seinem "doppelten Vorgänger" - als Landrat und als DRK-Präsident - Johannes Fuchs.

Einstimmige Wahl bei der Kreisversammlung in Fellbach / Erster Termin war die Eröffnung der Kleiderkammer in Backnang

„Bei Wahlen gibt es keinen Automatismus“, hielt der Landrat des Rems-Murr-Kreises Dr. Richard Sigel fest, als er sich am 19. Oktober 2018 bei der Kreisversammlung des DRK-Rems-Murr-Kreis e.V. den Mitgliedern des DRK vorstellte. Sigel machte deutlich, dass es „gute Tradition ist, dass der Landrat die Präsidentschaft des DRK übernimmt“ und verwies auf seinen Vorgänger Landrat a. D. Johannes Fuchs, der im Vorfeld signalisiert hatte, Landrat Dr. Sigel werde zu seinem Nachfolger gewählt. Er warb um das Vertrauen der DRKler und machte deutlich, dass er „gerne und aus Überzeugung“ die Präsidentschaft übernehmen würde. Motto: „Der Hilfe ein Gesicht geben. Lassen Sie uns die Helden sichtbar machen und die wertvolle Arbeit, die sie leisten, anerkennen.“ Die Delegierten sprachen dem Landrat einstimmig ihr Vertrauen aus. Sigel ist neuer DRK-Präsident im Rems-Murr-Kreis.

Nach 16 Jahren an der Spitze des Kreisverbandes des Roten Kreuzes war Landrat a. D. Johannes Fuchs nicht mehr zur Wahl angetreten. Dr. Richard Sigel würdigte den doppelten Vorgänger. Fuchs habe diese Aufgabe über viele Jahre mit „Leidenschaft, Herzblut und viel Engagement“ übernommen. Er selbst habe betont, es müsse beim Amt des DRK-Präsidenten keinen Automatismus geben. Doch gebe es auch Synergieeffekte, wenn der Landrat auch DRK-Präsident sei. „Landkreis und DRK wirken immer wieder zusammen, wenn es irgendwo brennt oder Hilfe nötig ist“, hielt er fest. Es gebe viele natürliche Berührungspunkte, insbesondere auch in den Rems-Murr-Kliniken. Sein Vater sei seit 42 Jahren DRK-Ortsvorsitzender und lange Jahre Kreis-Vize. Er selbst war zwar nie aktiv beim DRK, „aber als Statist immer wieder bei Übungen im Einsatz, oder auch gerne bei Ausflügen des DRK dabei“ gewesen. So habe ich die Arbeit des DRK früh kennen und schätzen gelernt.

Als Präsident werde er sich „aktiv für das DRK und unsere Rettungskräfte“ insgesamt ehrenamtlich einsetzen, „denn als Landrat verstehe ich mich auch weiterhin als Partner aller Blaulicht-Kräfte“. Ein „mittelständisches Unternehmen“ wie das DRK, mit mehr als 500 Mitarbeitern, brauche professionelle Strukturen. Hier bringe er gerne sein Wissen und seine berufliche Erfahrung mit ein. Als DRK-Präsident dränge er nicht in den Mittelpunkt, sondern verstehe sich als Teamplayer und Vermittler. Er wolle eigene Ideen und Vorstellungen einbringen, eine lebendige Diskussionskultur und ein vertrauensvolles Miteinander seien jedoch genauso wichtig. Er betonte: „Für mich sind die Rettungskräfte und die Menschen, die für das DRK arbeiten, wahrliche Helden des Alltags“. Dass viele diese „Helden“ mittlerweile als selbstverständlich ansehen oder sogar respektlos behandeln, „ist für mich eine Entwicklung, der wir entgegentreten müssen. Wir sollten deswegen gemeinsam daran arbeiten, diese Hilfe stärker sichtbar zu machen. Ich weiß aus vielen persönlichen Gesprächen, dass sich die Menschen im Rettungs- und auch im Pflegewesen mehr Anerkennung ihrer Leistung wünschen", so der Landrat weiter.

 Zuvor hatte Johannes Fuchs auf die Leistungen des DRK und seiner haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter hingewiesen. Das DRK wachse und entwickle sich weiter. Er lobte den sehr guten Start beim Einstieg des DRK in die Kindergartenarbeit, den Ausbau des Helfer vor Ort-Netzes sowie den Einstieg des DRK in die Tagespflege 2018. Der Schatzmeister des DRK weist auf die guten Zahlen des Kreisverbandes hin. Die Umsatzerlöse betrugen im vergangenen Jahr 20,45 Millionen Euro. Erneut habe man einen Jahresüberschuss erwirtschaften können. Das Präsidium wurde entlastet. In ihren Grußworten hatten Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull, Staatssekretär Wilfried Klenk, Polizeipräsidenten Roland Eisele sowie der DRK-Landesgeschäftsführers Hans Heinz dem neuen Präsidenten alle Gute gewünscht und die Verdienste von Johannes Fuchs gewürdigt.

Anschließend wurden weitere Wahlen abgehalten. Außer Fuchs standen auch Vizepräsident Oberbürgermeister a. D. Christoph Palm, Staatssekretär Wilfried Klenk sowie Michael Gintner und Wolfgang Dietrich nicht mehr für Ämter innerhalb des Präsidiums zur Verfügung. Markus Beier, Geschäftsführer der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr, ist neben dem Welzheimer Bürgermeister Thomas Bernlöhr neuer Vizepräsident des DRK-Kreisverbandes. Für die Nachfolge der Vertreter der Ortsvereine wurde Michael Linde neu gewählt.

Geehrt wurden neben Ex-Präsident Johannes Fuchs auch Christoph Palm, Wilfried Klenk, Michael Gintner, Wolfgang Dietrich sowie Peter Scholpp.

Für ihre Erfolge beim Kreiswettbewerb des DRK wurden Luca Rittmann, Sarah Calnaido, Ella Wolfer, Finn Beck, Felix Teufel aus Remshalden-Schorndorf mit ihren Gruppenleitern Annette Bebion, Philip Falliano geehrt. Außerdem aus Alfdorf: Rafael Balle, Lena Maier, Yannik Mangold, Marco Piller, Hannah Schweizer, Nathanael Schweizer, Janik Weber mit ihren Gruppenleiterinnen Nicole Kugel, Sonja Stay. Aus Backnang waren Kevin Huhnen, Fabian Herold, Tim Englich und Niklas Brüning, denen Johannes Fuchs ebenfalls mit einer seiner letzten Handlungen als DRK-Präsident gratulierte.

Text und Fotos: DRK

(keck/29.10.18)

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