Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 10.01.2018

Notfallstation für den Bevölkerungsschutz steht bereit

Notfallstation für den Bevölkerungsschutz steht bereit

Der Abrollbehälter „Notfallstation“ steht nun bei der Feuerwehr Backnang bereit. Foto: Feuerwehr Backnang.
Der Abrollbehälter „Notfallstation“ steht nun bei der Feuerwehr Backnang bereit.

Ein Abrollbehälter „Notfallstation“ für Notfälle im Zusammenhang mit Kernkraft wurde nun in Backnang aufgestellt.

Notfallstationen sind Einrichtungen des Katastrophenschutzes, die bei einem Unfall mit Austritt radioaktiver Strahlung zum Einsatz kommen. Elf solcher Stationen hat das Land Baden-Württemberg nun angeschafft, eine davon steht bei der Feuerwehr Backnang. Baden-Württemberg ist damit das erste Bundesland, das die Empfehlungen der Strahlenschutzkommission umsetzt. Die Anschaffung der Stationen ist Teil der Planungen zum Notfallschutz, die die Bundesländer nach der Katastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima angepasst haben.

Das Landratsamt Rems-Murr-Kreis war sehr gerne bereit, einen der Abrollbehälter bei der Feuerwehr in Backnang aufzustellen. Backnang ist deshalb gut geeignet, weil dort bereits speziell ausgebildetes Personal bei den Einsatzkräften vorhanden ist. Insgesamt stehen im Regierungsbezirk Stuttgart vier solcher Abrollbehälter zum Schutz der Bevölkerung zur Verfügung. Neben Backnang (Rems-Murr-Kreis) sind die weiteren Standorte in Crailsheim (Landkreis Schwäbisch Hall), Esslingen (Landkreis Esslingen) und in Kornwestheim (Landkreis Ludwigsburg).

Landrat Dr. Richard Sigel unterstützt die Anstrengungen im Bereich des Katastrophenschutzes: „Ich hoffe natürlich, dass ein solcher Ernstfall nie eintrifft“, so Sigel. „Aber wenn, dann sollten wir vorbereitet sein. Die Notfallstation stärkt den Standort Backnang für den Katastrophenfall.“ Backnangs Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper begrüßt es, dass eine Notfallstation nach Backnang kommt: „Für den Fall der Fälle können wir damit besser Hilfe leisten – von Backnang aus für den gesamten Rems-Murr-Kreis und darüber hinaus.“

 

Hintergrund:

Ein Abrollbehälter ist ein Container, der mit Gerätschaften und Ausrüstung für bestimmte Situationen beladen ist. Im Katastrophenfall wird er auf einen LKW verladen, zum Bestimmungsort gefahren, dort abgeladen und aufgebaut. Im Abrollbehälter des Typs „Notfallstation“ befindet sich unter anderem umfangreiche Messtechnik, die radioaktive Stoffe erkennt. Im Fall eines kerntechnischen Unfalls können betroffene Personen damit auf mögliche Kontamination geprüft und versorgt werden. Auch kann die Strahlenbelastung damit eigeschätzt werden. Aufgebaut und betrieben wird eine solche Notfallstation von Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen, die im Bevölkerungsschutz mitwirken. Das sind die Feuerwehren, das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst sowie bei Bedarf das Technische Hilfswerk.

(ries/10.1.18)

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