Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 02.01.2020

Jahresbilanz Rems-Murr-Stiftung: Mehr als 30.000 Euro für innovative Projekte

Der Verein Gemeinsam gegen den Herzinfarkt schult Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen – unterstützt von der Rems-Murr-Stiftung. Foto: Authentic Studios.
Der Verein Gemeinsam gegen den Herzinfarkt schult Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen – unterstützt von der Rems-Murr-Stiftung.

Die Stiftung förderte auch 2019 wieder Engagement für das Gemeinwohl im Landkreis

Seit ihrer Gründung vor 18 Jahren unterstützt die Rems-Murr-Stiftung  gemeinnützige Vorhaben im Landkreis. In diesem Jahr wurden verschiedene Projekte mit insgesamt über 30.000 Euro gefördert. Ziel der Stiftung ist es, innovative Ideen unter anderem in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Umwelt und Soziales mithilfe von Zuschüssen auf den Weg zu bringen. Seit 2001 wurden dafür bereits rund 800.000 Euro zur Verfügung gestellt.

„Wenn sich Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwohl engagieren, verdient das unsere Unterstützung“, so Dr. Richard Sigel, Landrat und Vorstand der Stiftung. Auch für das kommende Jahr sucht die Stiftung wieder nach innovativen und nachhaltigen Projekten und begrüßt ausdrücklich Bewerbungen um Fördermittel.

Im Jahr 2019 geförderte Projekte

Gefördert wurde anderem der Verein „Gemeinsam gegen den Herzinfarkt e.V.“ mit rund 3.000 Euro. Ab Mai 2017 schulte der Verein über drei Jahre Bürgerinnen und Bürger für den Ernstfall: Bei einem Herzinfarkt gilt es, schnell, besonnen und richtig zu handeln. Bis zum Abschluss des Projektes konnten sich in über 85 Veranstaltungen mehr als 5000 Personen informieren und üben. Und das zeigt sich messbar: Die Quote der Reanimation durch nicht-professionelle Helfer vor dem Eintreffen der Rettungskräfte liegt im Rems-Murr-Kreis rund 50 Prozent höher als im Landesdurchschnitt. Die Quote der Verwendung eines Defibrillators liegt sogar doppelt so hoch.

Ebenso gefördert wurde das Projekt „Rems-Murr-Cross“ mit rund 9.000 Euro. Der Kreisjugendring Rems-Murr e.V. plant für den Sommer 2020 eine inklusive Durchquerung des Rems-Murr-Kreises für junge Menschen mit Behinderung im Tandem mit je einer pädagogischen Fachkraft. Ob mit dem Fahrrad oder zu Fuß – über zwei bis drei Tage sollen die Teilnehmer gemeinsam wichtige Erfahrungen sammeln und Natur und Abenteuer erleben.

Die Narrenzunft „Murreder Henderwäldler e.V.“ erhielt 10.000 Euro für das Landesnarrentreffen 2020 in Murrhardt. Das Landesnarrentreffen findet das erste Mal im Rems-Murr-Kreis statt. Die Veranstaltung soll den Tourismus im Schwäbischen Wald beflügeln und das Ansehen des Kreises verbessern. Die Narrenzunft selbst stellt für das Landesnarrentreffen über 200 ehrenamtliche Helfer.

Die Gemeinde Sulzbach an der Murr erhielt 4.000 Euro für das „Arboretum am Utschberg“. Die im Jahr 1978 angelegte Ansammlung exotischer und einheimischer Gehölze wird modernisiert und ergänzt: Einige durch die Wetterbedingungen der Vorjahre eingegangene Nadelbäume werden mit klimatoleranteren Laubbaumarten ersetzt. Das Arboretum bietet Besuchern ein Naturerlebnis und zeigt als Lehr- und Versuchsgarten, wie Wälder im Zuge des Klimawandels zukunftsorientiert nachgepflanzt werden können.

Mit 5.000 Euro bezuschusst wird das Programm „Azubi-Abroad“. Das Programm soll unter Auszubildenden der Kreisverwaltung Auslandserfahrung und interkulturelle Kompetenz fördern. Dazu wird zum einen die Übernahmegarantie nach dem Abschluss um ein Jahr verlängert. Damit wird Raum geschaffen für Auslandsaufenthalte und soziales Engagement. Zum anderen können Auszubildende während der Teilnahme am Programm finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen. „Azubi-Abroad“ wird zu gleichen Teilen vom Landratsamt Rems-Murr-Kreis getragen.

Hintergrund: Die Rems-Murr-Stiftung

Die Rems-Murr-Stiftung wurde 2001 mit einem Kapital von 1,5 Mio. Euro ins Leben gerufen. Das Stiftungskapital wurde aus dem Aktienvermögen der beiden Altkreise Backnang und Waiblingen gezogen. Als Förderstiftung unterstützt sie nur durch Zuschüsse.

Gemäß dem Stiftungsauftrag wird unter anderem in den Bereichen Kultur, Jugend, Altenpflege und Umweltschutz gefördert. Darüber hinaus steht die Stärkung der Familie und des bürgerschaftlichen Engagements im Fokus.

Seit der Gründung wurden aus Zinserträgen rund 130 Projekte mit einem Gesamtbetrag von über 800.000 Euro gefördert. Damit belaufen sich die Zuschüsse pro Jahr auf über 44.000 Euro. 

Zwischen 2001 und 2004 war die Altenhilfe Schwerpunkt der Förderaktivitäten. Unterstützt wurden unter anderem verschiedene Demenzprojekte im Rems-Murr-Kreis mit 40.000 Euro, der Bau eines Hospizes in Backnang mit 80.000 Euro und der Bau eines Altenheims im russischen Partnerlandkreis Dmitrow mit 75.000 Euro.

Von 2005 bis 2007 wurde vor allem im Bereich der Familie gefördert, etwa Programme wie die Opfer- und Täterberatung bei häuslicher Gewalt.

Im Jahr 2009 wurden im Schatten des Amoklaufes von Winnenden 50.500 Euro für verschiedene Gewaltpräventionsprojekte zur Verfügung gestellt. Projekte im Bereich Jugend machen mit mittlerweile über 280.000 Euro den größten Teil der gesamten Förderungssumme aus.

In der Behindertenhilfe wurden 18 Projekte mit insgesamt rund 85.000 Euro bezuschusst, im Bereich Kunst und Kultur 24 Projekte mit insgesamt 84.000 Euro. Projekte im Bereich Natur- und Umweltschutz waren der Stiftung Mittel in Höhe von rund 46.000 Euro wert. Auf die Denkmalpflege entfielen rund 33.000 Euro und auf die Stärkung des bürgerlichen Engagements 18.500 Euro.

(keck/2.1.2020)

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